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Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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der doch seine Finger schmerzen ließ. Dann lächelte sie, und ihre blauen Augen wirkten wie verschleiert. „Oh, aber ich werde Sie auch vermissen, mein lieber, lieber Nicke! Ich schwöre, dass ich beinahe eifersüchtig bin auf meine kleine Schwester. Und denken Sie daran, sie zu heiraten, ehe Sie dafür sorgen, dass die vielen süßen kleinen Babys geboren werden.“
    „Grace à Dieu!“ , rief Michel aufgeregt und deutete auf das vertraute Schiff, das unmittelbar vor ihnen lag. „Es ist die Angel Lily !“
    „Nun, so ist es“, stimmte Lily zu und schlang sich das Band ihres Fächers um ihr Handgelenk. „Ich nehme an, es wird Zeit, dass ich mich verabschiede.“
    „Verdammt, Lily, warten Sie!“ Er konnte der Versuchung nicht widerstehen und warf einen kurzen Blick zu der vertrauten Silhouette auf dem Wasser, doch als er Lily ansehen wollte, war der Platz neben ihm leer, und Michel schüttelte seine Hand, um ihm zu gratulieren.
    „ Vraiment , Nick, ich habe wahrhaftig nie einen Mann gekannt, der mehr Glück hatte als du“, sagte er erstaunt und beinahe ehrfürchtig. „Ich würde es nicht glauben, wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte. Wie wir unversehrt entkommen konnten, während all die anderen Schiffe beschädigt wurden.“ Michel schüttelte verwundert den Kopf. „ Grace à Dieu , es ist beinahe ein Wunder, nicht wahr, mon frère ?“
    Rose schob scheu ihre Hand in Nicks Hand und verschränkte ihre Finger mit seinen.
    „Wenn Sie anfangen, an Wunder zu glauben, monsieur “, sagte sie, ohne den Blick von Nick abzuwenden, und ihre Augen glänzten bei dem Gedanken an das Geheimnis, das sie miteinander teilten, „werden Sie gewiss bald an Engel und weiß der Himmel was noch alles glauben.“
    Nick beugte sich hinab und küsste sie. Er konnte der Versuchung nicht widerstehen und kostete einen Vorgeschmack auf die Zukunft, die auf sie wartete.
    Michel räusperte sich, und widerstrebend löste Nick seine Lippen von Roses Mund. „Ich wusste nicht, dass du ein anderes Schiff treffen wolltest, Nick“, sagte er und deutete auf den Schoner mit der amerikanischen Flagge, der direkt hinter der Angel Lily segelte. „Aber ihr Leute aus Rhode Island schafft es immer wieder, mich zu überraschen.“
    Der Schoner überraschte auch Nick, bis er erkannte, dass es die Charity aus Bristol war, daseinzige Schiff in dreizehn Staaten, von dem er wusste, dass es einen Kleriker als Kapitän hatte, einen anglikanischen Pfarrer, der sich gegen die Kirche und den König aufgelehnt hatte und statt dessen zur See gegangen war. Aber ob er nun ein Rebell war oder nicht, der Mann war dafür bekannt, dass er noch immer seine frühere Profession ausübte, die Seeleute taufte oder eine Predigt hielt, wenn ihm der Sinn danach stand.
    Oder eben auch Trauungen vollzog, ohne sich mit Urkunden und Lizenzen aufzuhalten. Ohne Zweifel war es das, was Lily gehört hatte, deswegen hatte sie dieses Treffen arrangiert, und vor Freude lachte Nick lauthals heraus. Rose und er konnten schon vor dem Mittagessen verheiratet sein, und sie würden noch viel Zeit haben, um heißen Kaffee mit Zucker zu trinken und anderen wichtigen Pflichten nachzukommen.
    Er legte den Arm um ihre Taille und zog sie an sich. „Ich muss dir noch ein Geheimnis mitteilen, meine geliebte Rose“, begann er. „Es hat mit dem Kapitän dieses Schiffes zu tun.“
    Aber Rose hörte nicht zu. Sie blickte an ihm vorbei zu der Gallionsfigur der Angel Lily , die hoch über ihren Köpfen emporragte.
    „Ich weiß nicht, wie es dazu kommen kann, Nick“, sagte Rose leise. „Oder ist das wieder eines deiner Geheimnisse?“
    Langsam hob er den Kopf und sah in die Richtung, in die sie blickte. Das Blattgold und die Farbe leuchteten wie eh und je, das Kleid flatterte im Wind, und der Fächer war geöffnet über dem anmutig gebogenen Handgelenk. Aber das Licht der hellen Morgensonne ließ keinen Zweifel daran, dass die Gallionsfigur von Lily Everard zwinkerte.
    Jawohl, dachte Nick und zwinkerte zurück. Ich glaube an Wunder. Er glaubte an die wahre Liebe, an das Glück und an hübsche Babys in einem gelben Haus in Newport.
    Und auch an Engel, an solche mit Flügeln, wie Lily einer war, und an etwas weltlichere wie seine geliebte Rose. Oh ja, er würde immer an Engel glauben.
    Immer.
    – ENDE –

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