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Eine schnelle Novelle

Eine schnelle Novelle

Titel: Eine schnelle Novelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Fabian
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soll das gehen?«
    »Ganz einfach: Nachdem du mit den Männern, die du toll findest, bisher immer Schiffbruch erlitten hast, drehen wir den Spieß jetzt einmal um.«
    »Verstehe ich nicht.«
    »Na, ab sofort verabredest du dich nur noch mit Männern, die dir nicht gefallen.«
    »Das ist ja eine tolle Logik!« entfuhr es mir.
    »Glaub mir, so findest du ruckzuck deinen Traummann!« versicherte Zwo.
    »Du tickst wohl nicht mehr ganz sauber! Ich verplempere doch nicht meine Zeit mit Typen, die ich bescheuert finde!«
    »Du musst sie ja nicht direkt bescheuert finden«, versuchte Zwo mich zu besänftigen, »aber gib doch auch mal den Männern eine Chance, in die du dich nicht auf den ersten Blick verliebst.«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte ich skeptisch.
    »Ich glaube nicht, dass das was wird.«
    »Ich mache dir einen Vorschlag.« Zwo war wirklich hartnäckig. »Du gehst mit drei Männern aus, die ich vorschlage. Ich garantiere dir: Das wird ein Riesenspaß.«
    »Für wen?«
    »Für uns natürlich!«
    »Unter Spaß verstehe ich etwas anderes.«
    »Lisa«, erwiderte Zwo daraufhin, »hat es dir jemals leid getan, auf mich gehört zu haben?«
    »Na ja«, meinte ich, »ein bisschen chaotisch war es mit dir schon.« Vor meinem geistigen Auge tauchte auf einmal die verkohlte Masse aus Matchbox–Autos und Kinderkassetten auf – und bei der Erinnerung daran musste ich lachen. Vielleicht sollte ich mich doch noch einmal auf Zwos Spielchen einlassen?
    »Bei deinem Job hab ich dir schließlich auch geholfen«, legte Zwo noch einmal nach, und der Punkt ging nun wirklich an sie.
    »Na gut«, gab ich mich geschlagen, »wir versuchen es. Aber ich gehe nicht gegen meinen Willen mit jemandem aus, das kannst du vergessen.«
    »Schon klar.« Täuschte ich mich, oder hatte sie einen amüsierten Unterton in ihrer Stimme? So in der Art: Das werden wir schon sehen! Egal, ich würde in jedem Fall die Oberhand behalten.
    »Okay«, willigte ich ein, »die Abmachung gilt.«
    »Gut, dann noch mal zum Mitschreiben: Ich darf, sagen wir mal, drei Männer aussuchen, mit denen du ausgehst. Ich schwöre dir, schon bald bist du in der glücklichsten Beziehung, die du dir überhaupt vorstellen kannst! Dank meines selbstlosen Einsatzes, versteht sich.«
    Zwo war wieder da, soviel stand fest. Und bisher hatte sich ihre Anwesenheit immer durchaus bezahlt gemacht. Hm … Ich wußte nicht warum, aber trotzdem hatte ich ein ungutes Gefühl bei der Sache …

Woher nehmen?
    Als ich am nächsten Morgen abgehetzt am Set erschien, erwartete mich der Produzent Henry Peters schon mit finsterer Miene. Henry hieß eigentlich Heinrich Petersen, aber irgend jemand hatte ihm anscheinend mal den Tipp gegeben, dass »Hänrih Piehtärs« viel innovativer und überhaupt unheimlich kreativ klingt; bei besonders wichtigen Vertragsverhandlungen gab Henry sich seitdem immer viel Mühe, einen amerikanischen Akzent an den Tag zu legen. Kombiniert mit seinem Mafiosi–Outfit – Nadelstreifen–Anzug, spitze Schuhe, zurückgegelte Haare und Armani–Sonnenbrille – erzielte er damit eine durchaus bemerkenswerte, man könnte auch sagen lächerliche, Wirkung. Allerdings gab es einen Frauentyp, der auf seine Masche ziemlich abfuhr; meistens war Henry von drei bis vier DBs umgeben. DB steht, das sei an dieser Stelle Henry–Unkundigen schnell erklärt, für »dickbusige Blondine«.
    »Da bist du ja endlich, Lisa!« brüllte er mir nicht gerade freundlich entgegen. »Sofort in mein Büro, wir müssen was besprechen!« Ergeben schlurfte ich hinter ihm her – da hatte wohl jemand ein schlechtes Wochenende gehabt …
    »Kannst du mir mal erklären, was du dir dabei gedacht hast?« Mit einem lauten Knall ließ Henry das neueste Drehbuch auf seinen Schreibtisch sausen. Erschrocken zuckte ich zusammen; sooo schlecht konnte es doch gar nicht sein. Jedenfalls nicht schlechter als das, was uns seit einem Jahr mit reichlich Zuschauern versorgte.
    »Du kannst doch aus Babsie keine Putzfrau machen!«
    Aha, da lag der Hund begraben.
    »Hast du eine Ahnung, was für einen Ärger ich in den letzten zwei Tagen hatte? Babsie ist ausgeflippt, als sie ihre Rolle gelesen hat!« Henry hatte leider die schlechte Angewohnheit, seiner aktuellen DB immer eine Rolle in der Serie zu versprechen – was ich mit den ganzen blonden Busenwundern anfangen sollte, danach fragte er nicht. Mittlerweile wuselten schon acht von Henrys Ehemaligen um Marcus Schildknecht alias Dr. Narkose herum; Babsie musste daher

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