Eine schwierige Mission Vol. 5 (German Edition)
Mirilan?“
Bill ließ sich in seinen Sessel zurücksinken. Er fühlte sich auf einmal uralt. Was sollte er jetzt tun?
Mit monotoner Stimme begann er zu berichten. Von seiner Gefangenschaft, von Rayk und der Mission bei den Konvulianern. Er blieb neutral, selbst als er schilderte, in welchem Zustand er Rayk bei Corbain zurückgelassen hatte und was sein Antrieb gewesen war, Rayk so zu misshandeln.
Jaden und Cane starrten ihn sprachlos an.
„Ein nicht ganz unerhebliches Detail“, sagte Jaden schließlich gepresst. „Dieser Rayk.“
„Scheiße!“ Bill sprang auf. „Scheiße! Scheiße! Scheiße!“ Er begann vor den anderen hin- und herzutigern, bis Corbain ebenfalls aufsprang und ihn am Arm packte. Der Schmerz, der ihn durchzuckte, ließ ihn augenblicklich anhalten.
„Hör auf damit, Jandor! Du machst mich unruhig !“
Bill starrte auf Corbains Raubtiergebiss. In Corbains Augen flackerte die Jagdlust. Und trotzdem hätte er nicht übel Lust gehabt, dem Konvulianer eins in die Fresse zu hauen. Aber er wollte ihn nicht weiter provozieren. Sonst würde er gleich als Snack herhalten müssen.
Widerwillig setzte Bill sich und sah, dass Cane seinen Phaser bereits wieder im Anschlag hatte.
„Vearncombe wollte dich, stattdessen hat er Rayk. Und du wirst dir jetzt einen Plan dazu überlegen.“
„Was hast du damit zu tun?“, fragte Bill, einfach nur um Zeit zu schinden.
„Ich habe keine Ahnung, aber Aruien war der Ansicht, dass ich mich sofort auf die Suche nach dir begeben sollte. Und glaub mir, Aruien kann sehr überzeugend sein ...“
„Ha!“ Jadens Ausruf kam so überraschend, dass Bill zusammenzuckte. „Ich glaube, ich habe eine Idee.“
Corbain wandte den Kopf und sah Jaden demonstrativ abschätzend an. „Wer bist du? Ich dachte ...“
Jaden lächelte süßlich. „Ich weiß, was du dachtest … Aber ich bin nicht Bills Betthäschen! Ich bin Vearncombes Sohn, und ich bin fest entschlossen, ihn umzubringen.“
Corbain gelang es nicht, ein Grinsen zu unterbinden. „Das Häschen, das die Schlange erlegen will. Na, dann mal raus mit deinem Plan.“
Jaden legte seine künstliche Hand in einer beschwichtigenden Geste auf Corbains Unterarm. Bill ahnte bereits, was passieren würde.
„Nein, tu das n...!“
Zu spät – Corbain zuckte heftig zusammen, als Jaden einen Stromstoß durch seinen Arm jagte.
Wütend kam er auf die Beine und packte sich den schmächtigen Jaden, der wie ein kleiner Junge in seiner Umklammerung zappelte. Dennoch schien er keine Angst zu haben.
„Hört auf, verdammt! Wenn wir Rayk befreien wollen, müssen wir alle zusammenarbeiten!“
„Und ich bin der Schlüssel dazu“, behauptete Jaden würdevoll, als Corbain ihn wutschnaubend wieder absetzte.
Bill schüttelte den Kopf. Der Junge hatte Nerven!
„Dein Plan hat mehr als nur Ecken und Kanten“, sagte M skeptisch.
Sie war mittlerweile zu ihnen gestoßen und saß jetzt gegenüber von Jaden. Bill sah, dass sich ihre Knie leicht berührten.
Jaden zuckte mit den Schultern. „Hast du eine bessere Idee?“
„Nein, ehrlicherweise nicht.“ Ihr Blick ruhte auf Bill. Sie hatte die Kurzfassung der Geschichte mit relativ unbewegtem Gesichtsausdruck zur Kenntnis genommen, was Bill verwundert hatte. Denn immerhin betraf das Ganze auch sie. Er hatte M aus demselben Grund verlassen, wie Rayk. Auch wenn er M natürlich nicht so etwas Furchtbares angetan hatte wie dem Mann, den er noch immer liebte. Sie hatte begriffen.
„Du meinst also, dass wir alle unbemerkt auf Mirilan landen können und du dann ungesehen in ein Raumschiff der Jurika hineinspazieren kannst?“ Zweifelnd zog M die Augenbrauen nach oben.
„Ich bin mit einem Raumtransporter und einem mirilanischen Piloten hier“, warf Corbain ein. Noch immer musterte er Jaden mit einem seltsamen Blick. Hatte der Junge den Konvulianer etwa beeindruckt? Zumindest mit seiner Dreistigkeit , dachte Bill.
„Ich kann jede Tür öffnen, jeden Code herausbekommen“, behauptete Jaden. „Sicherheitssysteme sind für mich kein Problem.“
M nickte zustimmend. Und auch Bill hatte ja bereits eine Kostprobe von Jadens Können bekommen.
„Das Problem ist eher: Wie komme ich ungesehen an das Raumschiff heran?“
Bill beugte sich nach vorn und legte die Stirn in seine Hände. Seit Corbain aufgetaucht war, vibrierte er vor Anspannung. Vearncombe hatte Rayk – jetzt musste er zurück nach Mirilan. Es gab keine Alternative. Er würde mit Corbain zurückfliegen und Vearncombe ein
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