Eine schwierige Mission Vol.2
die Kontrolle zu verlieren und Bill um Erlösung anzuflehen, während sein Körper in Flammen stand, war so demütigend. Bill hatte es nicht getan, obwohl er wusste, wie das Prävo wirkte. Obwohl er wusste, dass er einen mehr als willigen Gespielen hätte haben können. Zugegeben: Auch ohne die Droge hatte er sich nicht gewehrt.
Jandor war wild gewesen, ungestüm und trotzdem bemüht, ihm nicht wehzutun. Aber die Erinnerungen hatten auch einen anderen Beigeschmack – er hatte sich dominieren lassen. Von einem Mann, der nach mirilanischem Recht sein Eigentum war! Von einem Mann, den er bis vor Kurzem noch zur Demut hatte zwingen sollen. Du hast ihn verhört und ihm Schmerzen zugefügt , meldete sich eine Stimme in seinem Hinterkopf.
Unglücklicherweise fand er in sich den Wunsch, sich genau diesem Mann erneut hinzugeben. Dabei hatte er es noch nie gern getan! Rayk hatte sich immer bemüht, härter und unnachgiebiger zu sein als die anderen. Unter den Mirilanern war er ein Rebell, er hatte sich sogar durchgesetzt und die Flottenakademie besucht. Der Gedanke daran scheuchte ein kurzes Lächeln über sein Gesicht. Was war das für ein Aufstand gewesen! Ein Bewohner des friedlichen Mirilan auf der Akademie! Die Lektionen, die er dort gelernt hatte, hatten ihn geprägt. Zurück auf Mirilan war er dann mit einer anderen Form von Gewalt konfrontiert worden. Auf Mirilan war längst nicht alles friedlich und schön. Er schüttelte den Kopf, um diese Erinnerungen zu vertreiben. Rayk hatte seinen Platz in der mirilanischen Exekutive gefunden und sich behauptet.
Entnervt stand er auf und ging durch den schmalen Flur Richtung Brücke. Er wusste nicht, ob Jandor dort war, und er würde ihn einfach ignorieren. Seit Jandor ihm Zugriff auf das E-Brain gestattet hatte, war er fast ununterbrochen im Netzwerk unterwegs, um weitere Informationen über die Konvulianer zu sammeln. Das war schwierig genug: Konvul verfügte über gefährliche und ausgeklügelte Waffensysteme, war jedoch mehr als zurückhaltend, was die Kommunikation mit anderen Völkern des Planetenverbundes betraf. Warum hatten die Konvulianer bisher auf Handelsbeziehungen verzichtet? Und was genau wollten sie nun ausgerechnet vom mirilanischen Volk?
Er vertiefte sich in seine Recherchen und hatte bald alles um sich herum vergessen.
Bill streckte sich auf dem Pilotensitz. Die Koordinaten stimmten, die Sicht war frei und die Systeme arbeiteten automatisch und einwandfrei. Zeit, etwas anderes zu tun, als konzentriert auf die Monitore zu starren. Er war einigermaßen schlecht gelaunt, denn obwohl er es genoss, in seinem eigenen Bett zu schlafen, hatten ihn unruhige Träume geplagt. Zu allem Überfluss konnte er sich ausgerechnet an die aufregenden Details seiner Träume erinnern.
„Rayk, komm her zu mir.“
Ohne zu zögern, kam der schlanke Mirilaner näher und ließ sich vor ihm auf die Knie sinken. Den Kopf demütig geneigt. Lange, kräftige Finger schlossen sich um Bills Erektion. Strichen mit kräftigem Druck von der Wurzel bis zur Spitze und zurück, ehe sich Rayks weiche Lippen um ihn schlossen. Verdammt, war das gut …
Mit einem unwilligen Knurren kam Bill auf die Beine. Rayk schien im Augenblick nicht gewillt, ihm in dieser Hinsicht zur Verfügung zu stehen. Warum sollte er also einen einzigen Gedanken daran verschwenden? Er musste sich ablenken – und das konnte er am besten, indem er trainierte. Vielleicht konnte er damit nicht nur die sexuelle Anspannung abbauen, sondern auch dieses unangenehme Gefühl, das ihm wie ein Fluch im Nacken saß, seit sie Mirilan verlassen hatten. Er wollte es nicht benennen, doch wenn er ehrlich zu sich selbst war, wusste er, dass es Angst war. Er fürchtete nicht den Auftrag, der vor ihnen lag … aber der Gedanke, wieder eingesperrt – ausgeliefert – zu sein, schwappte in ungünstigen Augenblicken in sein Bewusstsein. Bill hasste diese Schwäche.
Für einen eher kleinen Kreuzer war der Holoraum, den er hatte einrichten lassen, der pure Luxus. Bill hatte ihn zu schätzen gelernt. Hier konnte er trainieren, kämpfen und entspannen – wenn sich gerade keine andere Möglichkeit dazu bot. Die Programme, die er wählen konnte, waren vielfältig und zum Teil recht exotisch. Was weniger an seinem eigenen Geschmack lag als daran, dass er zwei Jahre lang mit Cane als Co-Piloten unterwegs gewesen war. Cane war durch und durch ein Freak, und er hatte den Speicher des Holoraums mit einigen recht speziellen
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