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Eine schwimmende Stadt

Eine schwimmende Stadt

Titel: Eine schwimmende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Freunde.
    Die Abfahrt des Great-Eastern war auf den 16. April festgesetzt, und ich begab mich demgemäß um elf Uhr Morgens nach dem siebenunddreißigsten »Pier«, wo der Schleppdampfer die Reisenden erwarten sollte. Er war schon mit Passagieren und Collis überfüllt, als ich eintraf, und eben machte ich mich daran, einen näheren Umblick unter meinen künftigen Reisegefährten zu halten, als mich Jemand derb am Arme erfaßte. Ich blickte mich um und sah abermals Pitferge neben mir stehen.
    »Wie, Doctor, sind Sie’s? rief ich erstaunt, Sie kehren wieder nach Europa zurück?
    – Ja, mein lieber Herr.
    – Und mit dem Great-Eastern?
    – Ganz gewiß, versetzte mit größter Ruhe mein Original; ich habe mir die Sache überlegt, und da es sehr möglich ist, daß der Great-Eastern von dieser Reise nicht mehr heimkommt, will ich doch lieber die Reise mitmachen; Sie wissen ja, ich möchte dabei sein!«
    In wenigen Minuten sollte die Glocke zur Abfahrt läuten, als ein Steward aus Fifth-Avenue-Hotel eilig zu uns herankam und mir ein Telegramm, aus Niagara-Falls datirt, überreichte; es war von Hauptmann Corsican und meldete wie folgt: »Ellen ist wiedererwacht und im vollen Besitz ihrer Geisteskräfte, der Doctor bürgt für sie!«
    Ich theilte die gute Nachricht sofort dem Doctor mit!
    »Bürgt für sie! bürgt für sie! murmelte er vor sich hin, ich bürge auch für sie, aber was will das beweisen! Wer für Sie und mich und uns Alle bürgen wollte, könnte sich unter Umständen stark verrechnet haben! …«
    Zwölf Tage später kamen wir in Brest an und am folgenden Tage in Paris; die Ueberfahrt war zum großen Kummer des Doctors ohne Unfall verlaufen; er hatte sehr zuversichtlich auf den lange prophezeiten Schiffbruch gewartet.
    Als ich endlich wieder in meiner Blouse und vor meinem Schreibtisch saß, wäre ich fast versucht gewesen, meinen vierwöchentlichen Aufenthalt in der schwimmenden Stadt, die man den Great-Eastern nennt, die Begegnung mit Ellen und Fabian, ja auch meine Erlebnisse an den Niagarafällen für einen lebhaften Traum zu halten, aber die Aufzeichnungen, die ich Tag für Tag während meiner Fahrt gemacht hatte, schützten mich davor. Ach! Reisen ist doch schön, selbst wenn man ohne zu scheitern heimkehrt, wie auch der Doctor darüber denken mag!
    Acht Monate vergingen, ohne daß ich Etwas von meinem Original hörte, da, eines Tages, brachte mir der Postbote einen mit vielfarbigen, seltsamen Marken beklebten Brief, der folgendermaßen begann:
     
    »An Bord des Coringuy, Auckland’s Klippen.
    Endlich haben wir Schiffbruch erlitten …«
     
    und mit den Worten schloß:
     
    »Niemals habe ich mich wohler gefühlt!
    Mit herzlichen Grüßen
    Ihr
    Dean Pitferge.«
     
    Ende .

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