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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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mein Neffe sind zu Besuch gekommen und haben sieben Freunde mitgebracht. Jetzt wissen wir nicht, wo wir bleiben sollen. Squire Lewis hat selber fünfundzwanzig
    Gäste. Und das Wirtshaus im Dorf ist ausgebucht - offenbar findet dort in zwei Tagen eine Hochzeit statt.“
    Mit anderen Worten: Sie wollte, dass Elissande neun -nein, zehn - Fremde auf Highgate Court einquartierte. Elissande bezwang das hysterische Gelächter, das in ihr auf steigen wollte. Im Grunde war es eine Zumutung - hier verlangte man viel von einem Nachbarn, den man kaum kannte. Und Lady Kingsley hatte keine Vorstellung, wie viel man wirklich verlangte.
    „Wie lange wird Ihr Haus nicht bewohnbar sein, Lady Kingsley?“ Das zu fragen, schien die Höflichkeit zu gebieten.
    „Ich hoffe, es in drei Tagen so weit gesäubert und instand gesetzt zu haben, dass wir es wieder benutzen können.“
    Ihr Onkel würde allem Vernehmen nach drei Tage fort sein.
    „Ich würde nicht im Traum daran denken, mit so einem Ansinnen an Sie heranzutreten, Miss Edgerton, wenn wir nicht in solch einer Zwickmühle steckten“, sagte Lady Kingsley mit größter Aufrichtigkeit. „Ich habe schon so viel über Ihre bewundernswerte Hingabe an Mrs Douglas gehört. Aber sicherlich sind Sie manchmal einsam, so ganz ohne die Gesellschaft von Leuten in Ihrem eigenen Alter - und ich habe vier liebenswerte junge Damen und fünf gut aussehende junge Herren bei mir. “
    Elissande brauchte keine Spielgefährten, sie benötigte Geld. Wenn es nur um sie allein ginge, stünden ihr mehrere Wege offen - sie konnte Gouvernante werden, Schreibkraft oder Verkäuferin. Aber mit einer Invaliden, die ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen auf dem Tisch benötigte, brauchte sie Geld, um auch nur die Chance auf eine erfolgreiche Flucht zu haben. Wenn ihr Lady Kingsley doch nur stattdessen hundert Pfund geboten hätte!
    „Fünf gut aussehende Junggesellen
    Der Drang, in ein hysterisches Gelächter auszubrechen, kehrte zurück. Ein Ehemann. Lady Kingsley dachte, sie wollte einen Ehemann finden, wo sich doch die Ehe -für Tante Rachel als Fluch erwiesen hatte?
    In ihren Träumen von Freiheit kam kein Mann vor - nie. Es hatte immer nur sie gegeben, in herrlicher wunderbarer Einsamkeit, in jeder Beziehung ausreichend.
    „Und habe ich bislang schon erwähnt“, fuhr Lady Kingsley fort, „dass einer der jungen Herren, die bei mir zu Besuch sind, und zudem der bestaussehende von allen, zufällig ein Marquess ist?“
    Elissandes Herz klopfte plötzlich schneller. An gutem Aussehen lag ihr herzlich wenig - ihr Onkel war ein sehr attraktiver Mann. Aber ein Marquess war ein bedeutender Mann, ein Mann mit Macht und Einfluss. Ein Marquess konnte sie - und ihre Tante - vor ihrem Onkel beschützen.
    Vorausgesetzt, er heiratete Elissande binnen drei Tagen - oder welche kurze Zeitspanne auch immer ihr vergönnt war, bevor ihr Onkel heimkehrte.
    Nicht sehr wahrscheinlich! Und wenn sie zehn Gäste aufnahm, die ihr Onkel nicht eingeladen hatte - mithin eine unverhohlene Geste der Auflehnung, wie sie sie nie zuvor gewagt hätte -, ihr Ziel aber nicht erreichte, was dann?
    Vor sechs Monaten, am Jahrestag von Christabels Tod, hatte er Tante Rachel das Laudanum weggenommen. Drei Tage lang hatte sie gelitten wie eine Frau, die gezwungen war, eine Amputation ohne Chloroform zu durchleben. Elissande, der es verboten gewesen war, zu ihr zu gehen, hatte in die Kissen auf ihrem Bett geschlagen, bis sie die Arme nicht länger heben konnte, und sich die Lippen blutig gebissen.
    Dann hatte er seinen Versuch wieder aufgegeben, Tante Rachel von dem Laudanum zu entwöhnen, ein Übel, mit dem er sie überhaupt erst bekannt gemacht hatte. „Ich ertrage es schlicht nicht mehr, sie länger leiden zu sehen“, hatte er in Anwesenheit von Mrs Ramsey und einem Zimmermädchen gesagt. Sie hatten ihm geglaubt, keine Fragen gestellt und nicht weiter darüber nachgedacht, dass es nicht das erste, nicht das zweite, ja, noch nicht einmal das fünfte Mal war, dass das geschehen war.
    Beim Dinner an diesem Abend hatte er gemurmelt: „Wenigstens ist sie nicht abhängig von Kokain.“ Und Elissande, die noch nicht einmal wusste, was Kokain war, war so kalt geworden, dass sie den Rest der Nacht vor dem Feuer in ihrem Zimmer gekauert hatte.
    Die Chance auf Erfolg: verschwindend gering. Der Preis für ihr Aufbegehren: unvorstellbar.
    Sie erhob sich von ihrem Platz. Die Fenster des Empfangssalons gewährten einen freien Blick auf das

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