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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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meiner Pächter. Ich möchte ein paar von ihnen überzeugen, Fruchtwechsel auszuprobieren und mehr Viehfutter anzubauen. Ich will sie ermutigen, sich nicht nur auf Schafzucht allein zu verlassen. Windmere und mehrere unserer Pachthöfe könnten viel größere Viehherden unterhalten, als sie es gegenwärtig tun.«
    »Was du damit sagen willst«, erklärte Lamb grinsend, »ist, dass du trotz deines Titels tief in deinem Herzen ein Bauer bist – nur, dass du dich nun statt mit Tabak und Zuckerrohr mit Schafen und Viehzucht herumschlägst.«
    Barnaby lachte.
    »Und vergiss den Fruchtwechsel nicht.«
    Als Barnaby Emily von Simons Nachricht an Mathew unterrichtete, runzelte sie die Stirn. Sie saßen in ihrem Privatsalon; sie zogen die Ungestörtheit dem Frühstückszimmer mit Peckhams Allgegenwart vor. Zwar war sie vielleicht nicht schon vor dem Morgengrauen aufgestanden wie ihr Ehemann, aber Emily war keine Langschläferin. Es war noch nicht acht Uhr am Morgen, aber sie war in ihrem Kleid aus feinster Wolle in einem schmeichelhaften Mauveton, die Haare zu einem ordentlichen Knoten im Nacken aufgesteckt, bereit, den Tag zu beginnen.
    Auf einem Tisch in der Nähe stand ein Silbertablett mit dem Wappen der Joslyn, auf dem sich die Reste ihres Frühstücks befanden – Toast, Rühreier und ein paar Erdbeeren aus den Gewächshäusern von Windmere sowie Kaffee. Sich und Barnaby eine letzte Tasse einschenkend, rührte Emily geistesabwesend Sahne unter, frisch von den Kühen des Gutes, und dachte darüber nach, was Simons Tun bedeutete.
    »Das kann zweierlei heißen«, sagte sie schließlich.
    »Entweder Mathew ist darin verstrickt, und Simon will seine Hilfe, oder Simon ist unschuldig und will Mathews Hilfe.«
    Barnaby hatte die letztere Möglichkeit nicht in Betracht gezogen. Jetzt runzelte er die Stirn und sagte langsam:
    »Ich nehme an, das wäre möglich. Nach dem letzten Anschlag auf mich hat Simon auch Mathew geschrieben.« Verärgert stieß er hervor:
    »Verdammt. Vielleicht sind unsere Schlussfolgerungen alle falsch, und keiner meiner Cousins hat irgendetwas mit dem Schmuggel zu tun – es könnte alles Nolles allein sein.«
    »Cornelia ist davon überzeugt, dass wir uns irren, wenn wir Simon für den Schuldigen halten«, erklärte Emily unsicher. »Und sie denkt, es ist Nolles …« Sie verzog die Lippen.
    »Und Jeffery, nur, dass wir alle wissen, dass er kein Geld hat.«
    Barnaby lächelte leise.
    »Dein Cousin ist zu vielem in der Lage, aber für diese Sache hier braucht man Geld und Verstand – meinen Beobachtungen zufolge mangelt es Jeffery an beidem.«
    Emily seufzte.
    »Da muss ich dir recht geben.« Sie schaute zu ihrem Gatten.
    »Was also tun wir?«
    »Bis uns etwas anderes einfällt, bleibt uns nur eines übrig: unseren Tag so normal wie möglich zu verbringen.«
    »Und auf Mathews Ankunft warten«, sagte sie nicht ohne Ironie.
    »Was auch immer seine Beweggründe sein mögen, ich glaube, wir können mit hinreichender Sicherheit davon ausgehen, dass er als Antwort auf Simons Brief herkommen wird.« Sie stellte ihre Tasse auf die Untertasse und fragte:
    »Was meinst du, wie lange wird es dauern, bis er vor dem Haus vorfährt?«
    »Frühestens heute am späten Nachmittag, spätestens morgen Mittag.«
    Barnaby verbrachte den Hauptteil des Tages in seinem Arbeitszimmer, so wie er es vorgehabt hatte, aber am Nachmittag konnten er und Lamb nicht länger der Versuchung widerstehen, heimlich dem Weinkeller einen Besuch abzustatten und nach der Geheimtür zu suchen. Sie waren beide der Ansicht, dass der Zeitpunkt günstig war. Peckham hatte den halben Tag frei und war nicht im Haus, er wurde erst am späten Abend zurückerwartet; Simon besuchte Luc im Dower House. Emily und Cornelia waren zum Pfarrhaus gefahren und halfen dabei, Körbe mit Lebensmitteln für Bedürftige zu packen. Nachdem sie sich vergewissert hatten, dass die anderen Bediensteten alle beschäftigt waren, stiegen Lamb und Barnaby die Treppe in den Keller hinab. Fackeln brannten in Haltern, die in regelmäßigen Abständen in die Wand eingelassen waren, und erzeugten in der sonst herrschenden Dunkelheit Lichtkreise.
    Sie hatten geglaubt, sie wären der Entdeckung entgangen, aber als sie den breiten Gang in die unteren Regionen des Gebäudes erreichten, der zum Weinkeller führte, stießen sie auf Tilden, der gerade herauskam, zwei Flaschen Burgunderwein in den Händen.
    »Mylord!«, rief er, erstaunt, den Viscount im Keller zu sehen.
    »Ah, ja, guten

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