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Eine sueß saure Liebesgeschichte

Eine sueß saure Liebesgeschichte

Titel: Eine sueß saure Liebesgeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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Besuch von einem Mann mit pädophilen Neigungen.« Das war ein einhundert prozentiger Treffer. O.J. hat die Spitze sofort kapiert und schmollt.

Zwischendurch erwacht Buche immer wieder aus seinem Rausch. Ich bin mir nicht sicher, ob er überhaupt weiß, wo er eigentlich ist und helfe ihm auf die Sprünge. Kurz darauf mischt er sich in unsere Diskussion ein. »Was heißt, du warst schließlich verheiratet? Ist das ein etwa ein Grund? Das hat meine Madame auch nicht davon abgehalten, fremd zu gehen. Sie ist jetzt mit ihrem Yoga Trainer zusammen. Einem Jüngling, gerade mal dreißig. Mit ihm und meinen Kindern verbringt sie den Sommer auf Ibiza, während ich in den Ferien in dem Scheiß Haus an der Ostsee versauern darf. Nur ihr zu Liebe hatte ich diesem spießigen Urlaub zugestimmt. Jetzt darf ich meinen Jahresurlaub bei Schmuddelwetter im Rentnerparadies verbringen und sie macht auf meine Kosten Liebesurlaub auf den Balearen.«
   »Wieso Rentnerparadies?«, will ich von ihm wissen.
   »Wer glaubst du bevölkert die Strände in der Vorsaison? Nur alte Leute und einige junge Familien mit kleinen Kindern.«
   »Ich komme dich zwischendurch besuchen und dann machen wir einen drauf«, tröstet O.J. seinen alten Kumpel. Ich kann meine Gedanken nicht für mich behalten und setze erneut zur Stichelei an.
   »Sind denn in Hamburg schon Sommerferien? Deine kleine Freundin ist doch bestimmt noch schulpflichtig, oder Herr Lothar Matthäus? Vielleicht schreibst du ihr ja eine Entschuldigung und sie darf dich an die Ostsee begleiten?« Ich kann mich vor Lachen kaum noch halten, krümme mich schmerzverzehrt auf die Seite und stecke Buche mit meinem zügellosen Gegacker an. Der Blick in zwei stahlblaue Augen zeigt mir, dass O.J. mich liebend gern auf der Stelle töten würde. Beleidigt wirft er mir ein Sofakissen ins Gesicht und ruft »Nur kein Neid, Charlotte.« Nein, neidisch bin ich wirklich nicht. Allerdings werde ich langsam müde und schlage meinen Gästen vor, die Nacht in meinem Haus zu verbringen. Fahren darf keiner der beiden mehr und ihre Wagen stehen auf dem Parkplatz vor dem Firmengebäude.
   »Nach dem Frühstück morgen früh, bringe ich euch in die City. Gute Nacht, Buche. Gute Nacht, Lodda!«

King Kong staunt Bauklötze. Sein Interesse am Montagmorgen gilt ausnahmsweise nicht Anjas Töchtern sondern der Hausnummer 12 a. Zwei fremde Männer, die scheinbar bei mir übernachtet haben und mit dampfenden Kaffeetassen in meiner Gastroküche stehen, machen ihn stutzig. Seine Neugierde drängt ihn, eine zweite Zigarette zu rauchen. Ich bin heute vor seinem Gebrüll erwacht und aufgestanden. Ich wollte vor meinen Übernachtungsgästen ins Bad. Im Jogginganzug mache ich mich auf den kurzen Morgenlauf mit Kurt. Vorbei an Lennard und Kevin, die mich fragend ansehen. Was wohl in den Köpfen der Affenfamilie jetzt vorgeht? Ein Blick in King Kongs Augen verrät mir seine Gedanken.

Hat sie einen Neuen? Nein, sie hat gleich zwei. Was für ein Luder! Und auch noch solche Schönlinge. Vermutlich sind es Callboys. Dabei hätte sie es doch überhaupt nicht nötig, dafür bezahlen zu müssen.

Ich will nicht wirklich wissen, was er denkt und grüße nur kurz per Handzeichen.
   »Darf ich mit dir kommen und Kurts Leine halten?«, fragt Leon, der Kleinste der Primaten. Ich kann dem Kurzen nichts abschlagen. Ich weiß, wie wichtig ihm die morgendlichen Runden mit mir sind. Scheinbar bin ich die einzige Frau in seinem Leben, die sich für ihn interessiert und in normaler Lautstärke mit ihm spricht. Glückseelig trabt er neben mir her und erzählt von seiner bevorstehenden Mathearbeit. Ich sage ihm noch, dass ich ihm ganz fest die Daumen drücke und streiche ihm liebevoll über sein dunkelbraunes Haar. Danach gehe ich schwer atmend mit dem Hund wieder ins Haus zurück.
   »Warum hast du eigentlich nie wieder geheiratet«, will Buche von mir wissen.
   »Einen festen Kerl an meiner Seite brauche ich so dringend wie einen Magen-Darm Virus«, antworte ich und fordere die beiden auf, endlich in die Hufe zu kommen. Ich kräusele wieder meine Nase und gestehe, wie schön es war, sie nach so langer Zeit mal wieder zu sehen.

Martin

Buche steigt in seinen Kombi und O.J. in sein Cabriolet. Wir versprechen uns noch, nicht wieder Jahrzehnte bis zum nächsten Treffen zu warten und verabschieden uns mit Küsschen. Ich lege gerade den ersten Gang ein, als es an meiner Fensterscheibe klopft und ich in das lächelnde

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