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Eine süße Versuchung für Marcy

Eine süße Versuchung für Marcy

Titel: Eine süße Versuchung für Marcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crosby
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Stuhl fallen. Damit hatte er nicht gerechnet. „Warum nicht? Wegen des Altersunterschieds?“
    „Ich muss erst mit meinem Leben klarkommen – meinen Abschluss machen, einen Beruf ergreifen. Das habe ich dir doch schon gesagt. Das ist mir wichtig. Sogar sehr wichtig.“
    „Aber deshalb können wir doch zusammen schlafen.“
    „Vielleicht hast du einen falschen Eindruck von mir gewonnen, Eric. Ich hüpfe nicht gleich mit jedem Mann ins Bett. Ich habe noch nie mit einem Mann geschlafen, der mir nichts bedeutet. Du hast mir erzählt, dass du nach einer dauerhaften Beziehung suchst. Selbst wenn ich dabei für dich infrage käme – ich bin noch nicht so weit. Aber du kannst nicht warten. Was uns zusammengebracht hat, war reine Lust, und wir haben ihr nachgegeben. Ich bedaure es nicht eine Sekunde lang. Wir brauchten das beide, und deshalb haben wir es getan.“
    Er wollte sie nicht verlieren. „Ich würde gern mit dir befreundet bleiben. Dylan braucht dich auch.“
    Lange sagte sie nichts. Als sie wieder sprach, klang es, als müsste sie ein Schluchzen unterdrücken. „Ich werde ihn nicht im Stich lassen. Das hat er schon zu oft erlebt.“
    Eric schloss die Augen. „Aber wenn du ihn siehst, wirst du auch mich sehen. Kannst du das ertragen?“
    „Klar.“
    Klar. Als wäre das nichts Besonderes.
    „Sag ihm bitte, dass ich ihn am Donnerstagmorgen abhole. Er hat ein Vorstellungsgespräch bei Julia. Hat er irgendetwas Besseres zum Anziehen?“
    „Ich kümmere mich darum. Aber er kann den Bus nehmen. Du brauchst nicht den ganzen Weg hin- und zurückzufahren.“
    „Das macht mir nichts aus.“
    „Er sollte es tun, Marcy. Denk an seine Selbstständigkeit. Ich sorge dafür, dass er dir eine SMS schickt. Danke für deinen Anruf.“ Er beendete das Gespräch, bevor Marcy sich von ihm verabschieden konnte. Dann trat er ans Küchenfenster und schaute gedankenverloren in den Garten. Auf dem Nachbargrundstück spielte Annie mit ihrer Tochter Ball. Kinder radelten auf der Straße. Das Leben ging weiter.
    Erneut klingelte sein Handy. Erwartungsvoll sah er aufs Display. Hatte sie es sich vielleicht anders überlegt? Aber es war die Nummer seiner Schwester.
    „Hallo, Becca.“
    „Hallo. Wie geht’s denn so? Du meldest dich ja überhaupt nicht mehr.“
    „Ich habe viel zu tun. Wie geht es dir?“
    „Ich habe auch viel zu tun. Trotzdem rufe ich dich an. Ich will dir nämlich einen Vorschlag machen. Was hältst du von einer doppelten Housewarming-Party? Unsere Brüder könnten nächstes Wochenende kommen, wenn Kincaid deine Küche eingebaut hat. Am Samstag feiern wir bei mir und am Sonntag bei dir. Was meinst du?“
    Eine Zerstreuung kam ihm gerade recht. „Gute Idee. Kann ich meinen Hausbewohner mitbringen?“
    „Deinen … ach so, Dylan. Sicher. Marcy natürlich auch.“
    „Wohl eher nicht, aber danke.“
    Becca kannte ihn gut genug, um zu wissen, wann sie besser nicht nachbohrte. „Und was ist mit deiner Nachbarin – Annie?“
    „Nein, vielen Dank.“
    „Nun ja, bring mit, wen immer du willst. Gott sei Dank hat Gavin sich durchgesetzt und den großen Esszimmertisch gekauft. Wir können bequem zwölf Leute unterbringen.“
    „Ich werd’s mir überlegen.“
    „Ist alles in Ordnung, Eric?“
    „Wenn ich mich erst mal eingewöhnt habe, wird es mir prima gehen.“
    „Es ist wohl nicht leicht mit Dylan im Haus …“
    „Im Gegenteil. Ich bin ganz froh darüber, wie sich die Dinge entwickeln.“ So wurde er zumindest etwas von seinen eigenen Problemen abgelenkt. Und er hatte jemanden, der ihn brauchte. „Ich rede mit den anderen über günstige Flugverbindungen und melde mich dann bei dir.“ Er beendete das Gespräch. Es war wirklich eine gute Idee gewesen, in die Nähe seiner Schwester zu ziehen. So konnten sie sich viel häufiger und spontaner sehen.
    „Alles okay?“, erkundigte Dylan sich, als Eric wieder in den Garten gekommen war. Er erzählte ihm von den geplanten Housewarming-Partys.
    „Ein paar Jahre lang habe ich mit meinem Halbbruder zusammengelebt, aber wir haben keinen Kontakt mehr.“ Dylan klang fast wehmütig. „Ich glaube, die meisten Kinder wünschen sich eine große, laute, hektische Familie. So etwas habe ich nie kennengelernt. Meine Pflegeeltern waren über fünfzig, als sie mich aufnahmen. Bei denen herrschte meistens Friedhofsruhe.“
    Wenn Eric sich nicht beeilte, möglichst schnell eine passende Frau zu finden, würde es seinen Kindern eines Tages wahrscheinlich ebenso ergehen.

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