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Eine unberührte Welt

Eine unberührte Welt

Titel: Eine unberührte Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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natürlich ziemlich … wie soll ich sagen? Bitte – einen Moment … Kann ich eben mal kurz telefonieren? Sicher gibt es dafür einen Grund …
    Hi, George? Was ist los? Ihr habt den Funkkontakt verloren.
    Nein? Aber hier ist alles tot. Der Bildschirm zeigt nur noch Schneegestöber, und ich glaube nicht, dass es im Sommer in Peking …
    Wie? Nein, das habe ich jetzt nicht verstanden. Was hat das letzte Bild damit zu tun? Ihr habt es analysiert, ja, und? Was ist darauf zu sehen?
    Ah. Die Peking Rundschau …?
    © 1999 Andreas Eschbach

Die Fußballfans von Ross 780
    Im März 2003 meldete sich zu meinem Erstaunen niemand Geringeres als das Organisationskomitee der Fußball-WM 2006. Ob ich mir vorstellen könne, eine kurze Science-Fiction-Story zum Thema Fußball zu verfassen?
    Das schier Unglaubliche daran war, dass mir zu dem Zeitpunkt tatsächlich gerade seit einigen Wochen eine diffuse Idee im Kopf herumspukte, die mit fußballspielenden Außerirdischen zu tun hatte. Und es kann nur so sein, dass da die letzte WM 2002 noch nachwirkte, denn normalerweise bin ich alles andere als ein Fußballfan. Mich erwischt es immer nur, wenn WM ist, und selbst da braucht es ordentlich Anlauf.
    Jedenfalls waltete offensichtlich das Schicksal, und da soll man sich sowieso besser nicht querstellen, und so schrieb ich »Die Fußballfans von Ross 780«. Die Story erschien im September 2004 auf Seite 94 der »Imagebroschüre ›Die Welt zu Gast bei FreundenTM‹«, die ansonsten – neben den unmittelbar auf die WM-Vorbereitung bezogenen Artikeln – noch weitere Texte enthielt von Autoren wie Henry A. Kissinger, Roger Moore und Luciano De Cresecenzo. Illustre Gesellschaft also.
    Für Sammler war das eine echte Herausforderung, denn besagte »Imagebroschüre« gab es nirgends zu kaufen. Soweit ich verstanden habe, bekamen sie nur Leute, die in irgendeiner Weise mit der Organisation der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland zu tun hatten oder die dafür gewonnen werden sollten. (Ich bekam immerhin 2 Belegexemplare.)
    Deswegen habe ich damals auf meiner Homepage versprochen, dass diese Story irgendwann auch mal woanders erscheinen würde: Und hier ist sie nun. Nicht mehr ganz aktuell, denn meines Wissens sind die Fußballfans von Ross 780 nicht aufgetaucht, als im Sommer 2006 ganz Deutschland feierte – aber wer weiß? Vielleicht kommen sie ja das nächste Mal …
     
    Sie duften nach Zimt. Ihre eigene Sprache hört sich an wie Vogelgezwitscher auf halber Geschwindigkeit, und die meisten von ihnen verwechseln hoffnungslos die Vokale, wenn sie sich in einem irdischen Idiom versuchen. Alle vier Jahre sind sie plötzlich wieder da, hocken scharenweise in den Straßencafés und trinken z’ip’shuit, lauwarmes Wasser mit zwei Tropfen Kaffee darin, und wenn man sich dazusetzt, verwickeln sie einen, ehe man es sich versieht, in Diskussionen über Obseits und Teerdifferanz, Mattelstörmer und Lunksaußen. Spätestens dann weiß man, dass wieder eine Fußballweltmeisterschaft bevorsteht.
    Ich war vielleicht fünf oder sechs, jedenfalls noch ein Kind, als ich sie das erste Mal gesehen habe. Ich saß mit meinem Großvater im QCE von Frankfurt nach Straßburg, und am Vierertisch neben uns saßen welche. »Du brauchst keine Angst zu haben«, erklärte mir Großvater auf meine geflüsterte Frage leise, »das sind Endoraner. Vom Planeten Endora.« Zu der Zeit war, was ich natürlich nicht wusste, in Frankfurt gerade das erste europäische Landeterminal für endoranische Raumschiffe errichtet worden.
    Bestimmt habe ich sie die ganze Fahrt über angestarrt. Damals kamen sie mir noch groß vor, obwohl sie einem erwachsenen Menschen meist nur gerade bis zur Brust reichen. Ich staunte über ihre enormen Köpfe und die großen – ich meine, die wirklich riesigen – schwarzen Augen. Und wie sie mit ihren mageren Armen und den langen, spinnendünnen Fingern an den Händen gestikulierten beim Reden! (Dass es sechs Finger an jeder Hand sind, fiel mir damals noch nicht auf.) Und sie lasen Fußballzeitungen. Einer von ihnen – vielleicht auch eine, so genau weiß man das bei Endoranern ja nie – sprach ein bisschen Deutsch und fragte mich freundlich, wer meiner Meinung nach Fußballweltmeister würde.
    »Deutschland«, erklärte ich im Brustton kindlicher Überzeugung. Sie nickten alle, lächelten und schienen sehr ernst zu nehmen, was ich sagte. Und ich weiß noch, wie ich mich wunderte, dass Wesen, die aus dem Weltall kamen, von einem furchtbar

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