Eine unmoegliche Affaere
lebte. Aber in den letzten zehn oder zwanzig Jahren war die Stadt, die malerisch inmitten von Bergen lag, als Skiparadies entdeckt worden. Man hatte Lifte gebaut, und große Hotel- und Ferienanlagen hatten das Gesicht der Stadt total verändert.
Max’ Kameramann Jake Dobson kam mit kühnem Schwung auf seinem Snowboard neben Max zum Stehen. Die beiden Männer hatten schon bei einem kleinen lokalen Fernsehsender in Maryland zusammengearbeitet.
„Wollen wir noch mal?“, fragte Jake.
„Lieber nicht.“ Max blickte auf den Hang, der dicht von Kindern bevölkert war. „Die haben mich zu Tode erschreckt.“
Jake lachte. „Aber die sind doch wirklich harmlos.“
„Ich habe keine Angst, dass sie mir wehtun könnten. Aber dass ich ein achtjähriges Mädchen umfahren könnte. Das Risiko will ich nicht eingehen.“ Max beugte sich vor und löste die Schuhe von seinem Snowboard.
Leise seufzend machte Jake es ihm nach. „Die ganze Woche wird hier die Hölle los sein. Es sind Skiferien.“
„Wir haben sowieso anderes zu tun.“ Max stellte sein Snowboard auf und nahm den Helm und die Schneebrille ab.
Am Vormittag hatten die beiden Männer angefangen, die Rancher in der Umgebung aufzusuchen. Einige erinnerten sich noch an den Präsidenten als Teenager. Allerdings war keiner bereit gewesen, sich der Kamera zu stellen. Und alle taten so, als wüssten sie nichts von Eleanor Albert.
Max war angenehm überrascht, wie freundlich aber zurückhaltend die Einwohner von Fields waren. Viele kannten ihn von seinen Fernsehberichten, aber nur wenige kamen auf ihn zu und baten um ein Autogramm.
„Wollen wir nicht etwas essen?“ Jake wischte den Schnee von seinem Snowboard. „Ich bin am Verhungern.“
„Klar. Ich habe auch Hunger.“ Max wandte sich um und ging in Richtung Lodge. „Sind diese kleinen Monster wirklich die ganze Woche hier?“ Leider gingen ihre beiden Räume auf den überdachten Innenhof mit dem beheizten Pool hinaus. Außerdem waren die Kinder die ganze Nacht den langen Flur rauf- und runtergerast.
„Ja. Ich habe mit einem ihrer Lehrer gesprochen.“
„Na, toll …“ Max hatte nicht übermäßig viel für Kinder übrig. Zumindest nicht, wenn sie sich nicht wie Erwachsene benahmen. Er bewunderte die Leute, die einfach über den Krach und die Unordnung und die nervige Spontaneität der süßen kleinen Tyrannen hinwegsehen konnten. Er bevorzugte Vernunft und Berechenbarkeit. Und die war bei Erwachsenen gegeben. Denn er hatte festgestellt, dass man sich auf einen entscheidenden Charakterzug verlassen konnte: Jeder handelte in seinem eigenen Interesse.
„Ich habe schon unten angerufen und den Manager gebeten, uns andere Zimmer zu geben“, sagte Jake lächelnd.
„Ach, wirklich?“ Max fiel ein Riesenstein vom Herzen.
„Ja, wir ziehen jeder in ein kleines Cottage, die weiter weg liegen. Die werden nur an Erwachsene vermietet.“
„Jake, du bist fantastisch!“
Der Freund grinste. „Der Pool da oben hat den Ausschlag gegeben. Außerdem hat Jessica sich letzte Woche von mir getrennt. Und meine Freiheit als Junggeselle will ich nicht unbedingt mit Kindern teilen.“
„Jessica hat dich verlassen?“
Jake zog sich die Handschuhe aus. „Sie kommt bestimmt zurück. Aber bis dahin fühle ich mich nicht verpflichtet, ihr treu zu sein.“
„Ist sie sich darüber im Klaren?“
Sie stiegen die Treppe hoch, die zu den Schließfächern führte. Jake zuckte mit den Schultern. „Ich bin Single, und sie ist Single.“
„Dann ist sie wohl nicht diejenige welche?“
„Das kann ich noch nicht sagen. Dazu kennen wir uns nicht lange genug.“
Max schüttelte lächelnd den Kopf. „Glaub mir, Jake. Wenn sie die Richtige wäre, dann würdest du jeden Mann erwürgen, der sie nur von der Seite ansieht, geschweige denn mit ihr schläft.“
„Echt? Seit wann bist du der Fachmann in diesen Fragen?“
„Bin ich nicht, aber das weiß ich sehr genau.“ Max konnte den Gedanken nicht ertragen, dass Cara mit jemand anderem ins Bett gehen könnte. Rein praktisch gesehen waren sie beide Single. Aber das hatte äußere Ursachen. Andere Frauen interessierten ihn einfach nicht mehr.
Nachdem sie ihre Snowboards und die dicken Stiefel in den großen Schließfächern verstaut hatten, gingen sie hinüber in den Alpine Grill. Die Kellnerin brachte jedem ein großes Glas Red Ale, das hier in einer kleinen Brauerei hergestellt wurde. Sie saßen in der rustikalen Bar, die nur Erwachsene betreten durften, aber das Geschrei
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