Eine unmoegliche Affaere
ausgelassener Kinder drang aus dem Restaurant bis zu ihnen. Dann brach auch noch eine Gruppe in grölenden Gesang aus. Offenbar hatte jemand mit Namen Amy Geburtstag.
„Vielleicht sollte ich dem Manager sagen, dass du heute auch Geburtstag hast“, meinte Jake fröhlich.
„Um Himmels willen!“ Max nahm einen großen Schluck Bier. Er wurde heute tatsächlich dreißig. Für viele Menschen wäre das ein Anlass zum Feiern. Nicht für Max. Gestern war er neunundzwanzig Jahre und dreihundertvierunddreißig Tage alt gewesen. Jetzt war er vierundzwanzig Stunden älter. Na und?
Jake reckte den Hals. „Du liebe Zeit, jetzt haben sie den Kindern auch noch Wunderkerzen gegeben!“
„Die sind wohl verrückt!“ Max drehte sich um und erstarrte. Da, in dem Vorraum des Restaurants, stand da nicht Cara? Ja, sie war es und sah zum Anbeißen aus wie immer in ihrer engen Jeans, der knappen taillenlangen Jacke und den schwarzen Lederstiefeln. Die Wangen waren von der Kälte gerötet, die blauen Augen leuchteten, und diese Lippen …
Sofort schob Max den Stuhl zurück und stand auf.
„Hallo, Cara.“ Er lächelte freundlich.
Mit einem Ruck drehte sie sich um und starrte ihn überrascht an. „Max“, brachte sie schließlich heraus. „Du bist in Fields?“
„Ja, ich bin in Fields.“
Sie runzelte die Stirn und schloss kurz die Augen, als müsse sie sich aus einem Traum aufwecken. Doch als sie die Augen aufmachte, war Max immer noch da.
„Komm doch mit an unseren Tisch“, sagte Max. „Jake ist auch hier.“
Cara kannte Jake, hatte ihn in den letzten Monaten ein paarmal getroffen. Sie zögerte, blickte zu Jake hinüber. „Okay“, sagte sie schließlich. „Warum nicht?“
Max führte sie an den Tisch. „Du erinnerst dich an Cara Cranshaw, Jake?“
Jake stand auf und reichte Cara lächelnd die Hand. „Selbstverständlich. Schön, dich wiederzusehen.“
Verdammt. Max sah schnell zwischen den beiden hin und her, die sich offenbar sehr sympathisch waren. Daran hatte er nicht gedacht. Beide waren ungebunden. Sicher, auch Jake arbeitete für einen Nachrichtensender, aber als Kameramann hatte er nicht so direkt mit den Menschen zu tun, über die berichtet wurde, wie ein Reporter, der die Story recherchierte und schrieb. Mit ihm könnte Cara durchaus was anfangen. Und er wirkte auf Frauen, war groß und durchtrainiert, hatte graue Augen und einen sorglosen Charme.
Max wusste nur zu genau, dass Jake keine Probleme mit Frauen hatte, im Gegenteil. „Mach dir keine Hoffnungen, mein Freund“, sagte er schnell. „Cara fängt nichts mit Nachrichtenleuten an.“
Cara warf ihm einen empörten Blick zu.
Jake lachte. „Sie wird aber doch in diesem Fall mal eine Ausnahme machen können. Was meinst du? Meine Freundin hat mich gerade verlassen. Ich bin tief in meiner Seele verletzt und schrecklich einsam.“
„So so.“ Cara setzte sich und legte sich die Serviette auf den Schoß. Dann sah sie Jake lächelnd an. „Tut mir leid, aber die Trösterrolle liegt mir nicht.“
„Autsch!“ Jake verzog gequält das Gesicht. „Möchtest du vielleicht etwas trinken?“
„Aber gern.“ Cara bedachte ihn mit einem zuckersüßen Lächeln. „Eistee bitte.“
„Kommt sofort.“ Jake sah sich suchend nach der Kellnerin um, stand dann aber auf und ging selbst zur Bar.
„Sehr nett. Ein Gentleman.“ Cara glättete die Serviette in ihrem Schoß.
„Er flirtet mit dir.“
Sie verdrehte die Augen. „Also wirklich, Max! Aber sag, was machst du denn hier in Fields?“
„Das Gleiche wie du.“
„Das glaube ich nicht.“
„Wir sind beide hinter der Story her.“
„Nein.“ Sie strich sich das Haar zurück. „Du bist hinter der Story her. Ich suche nach der Wahrheit.“
„Oho! Nun tu doch nicht so selbstgerecht. Das ist kein attraktiver Charakterzug.“
„Meinst du denn“, sie beugte sich vor und senkte die Stimme, „dass ich unbedingt attraktiv sein will? Für dich?“
Auch er flüsterte jetzt. „Du bist es, ob du willst oder nicht.“
Jake kam zurück. „Ihr Eistee, Ma’am.“ Er stellte das Glas auf den Tisch.
Cara lächelte ihn schmachtend an. „Ich danke Ihnen, Sir.“
„Immer gern zu Diensten.“
Max griff verärgert nach seinem Bierglas. „Nun hört schon auf!“
„Weißt du, dass Max heute Geburtstag hat?“, fragte Jake mit leicht boshaftem Unterton.
„Nein.“ Cara sah Max an und warf ihm ein zuckersüßes Lächeln zu. „Herzlichen Glückwunsch.“
„Findest du nicht, dass wir die
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