Eine unmoegliche Affaere
zwölf davor hockte und mit seiner Bindung nicht zurechtkam. Innerlich seufzend hockte Max sich neben ihn. „Brauchst du Hilfe?“
Wieder wunderte er sich, dass keiner von den Erwachsenen hier war, um dem Jungen beizustehen. Das war doch schließlich der Job des Aufsichtspersonals, das mit knallgelben Jacken überall zu sehen war.
„Hat sich verbogen“, stieß der Junge weinerlich hervor und versuchte immer wieder, mit seinen klammen Fingern den Metallverschluss gerade zu biegen.
„Das haben wir gleich.“ Max zog sich die Handschuhe aus, drückte den Verschluss gerade, zog den Riemen hindurch und befestigte das Board an dem Stiefel des Jungen. „Wie fühlt sich das an?“
Der Junge bewegte den Fuß. „Okay.“ Er schniefte leise.
Gerade als Max sich aufrichtete, kam Jake, der bereits sein Board an einem Fuß befestigt hatte und sich mit dem anderen abstieß. Während Max nach seinem Board griff, bemerkte er, dass der Junge sich beunruhigt umsah. „Bist du mit deinen Eltern hier?“
„Mit meinen Freunden.“
„Ach so.“ Max sah sich um. „Kannst du sie sehen?“
„Sie sind schon weg.“ Der Junge zeigte auf die mittelschwere Piste. „Da runter.“
„Ohne auf dich zu warten?“ Schöne Freunde …
Der Junge nickte und war wieder den Tränen nahe.
Max ging bis zum Beginn des Abhangs und schnallte sich dann das Board unter. Auch Jake befestigte den zweite Fuß. Was ging sie dieses Kind an? Andererseits konnten sie den Jungen doch nicht einfach hier seinem Schicksal überlassen.
„Wie heißt du?“, fragte Max.
„Ethan.“
„Okay, Ethan.“ Max setzte sich die Schneebrille auf. „Es wird wohl besser sein, wenn du mit uns fährst.“
Der Junge strahlte.
„Ich bin Max, und das ist Jake. Deine Freunde warten sicher unten auf dich.“
Schon nach den ersten Metern wurde klar, dass Ethans Begeisterung größer war als seine Erfahrung als Snowboarder. Besorgt sah Max, dass er sehr unsicher auf dem Brett stand und nach jeder kleinen Unebenheit hinfiel. Also verringerte er die eigene Geschwindigkeit und stellte sich neben den Jungen. „Du musst leicht in die Knie gehen, wobei die Füße fest auf dem Board stehen müssen.“ Er machte es ihm vor. „Gleichzeitig musst du die Arme ausstrecken, um die Balance zu halten.“
Ethan sah ihm aufmerksam zu.
„Möchtest du sehen, wie ich den kleinen Hügel da vorne nehme?“, fragte Max.
Der Junge nickte eifrig. „Ja, das wäre gut.“
„Okay.“ Max fuhr langsam auf die kleine Erhöhung zu, sprang flach ab und hielt mit den Armen sein Gleichgewicht. „Jetzt du, Ethan.“
Ethan machte es ihm genau nach und landete sicher auf der anderen Seite der Erhöhung. Strahlend streckte er die Faust in die Luft.
Auch die nächsten Unebenheiten brachte er gut hinter sich, und als er den letzten etwas höheren Hügel mit einem Sprung nahm und tatsächlich aufrecht auf der anderen Seite landete, schrie Max: „Bravo!“ Ethan grinste breit, vor allem als eine Gruppe von sechs Jungen ihm zujubelten.
„Super!“, schrie einer.
„Gut gemacht!“, ein anderer.
„Wieso kannst du das auf einmal so gut?“, fragte ein dritter, kam heran und klopfte Ethan auf die Schulter.
Ethan straffte die Schultern und wies auf Max. „Der Mann da weiß, wie man’s macht.“
Einer der Jungens kam näher und sah Max genauer an. „Sind Sie nicht dieser Max … äh, Max … na der, der im Fernsehen auch mit einem Krokodil gekämpft hat?“
Alle starrten Max an.
„Ja, der bin ich“, musste Max zugeben. Er zog einen Handschuh aus und schüttelte den Jungens die Hand. „Max Gray.“
„Wahnsinn“, flüsterte einer. Ein anderer stieß Ethan in die Seite. „Woher kennst du denn Max Gray?“
Ethan war vollkommen überwältigt und brachte kein Wort heraus. Und so sprang Max ein. „Wir haben uns oben getroffen und sind zusammen runtergefahren.“
Jetzt hatte Ethan sich wieder gefangen. „Können Sie uns vielleicht noch was anderes zeigen?“
Max warf einen Blick auf Jake, der sich nur mit Mühe das Lachen verkniff. Dann zuckte er mit den Schultern und sagte ohne Begeisterung: „Okay.“ Es blieb ihm gar nichts anderes übrig. Schließlich hatte er den zuschauerfreundlichen Ruf des Senders zu verteidigen.
So glitt er den letzten Teil der Piste hinunter, gefolgt von sieben Jungens, die sich bemühten, seinen Anweisungen zu folgen. Und so widerwillig er die Aufgabe auch übernommen hatte, er musste zugeben, dass es auch ein bisschen Spaß machte. Denn die Jungs waren
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