Eine unmoegliche Affaere
„Cut“, und Max und Ariella standen auf. „Haben Sie eigentlich schon einen DNA-Test machen lassen?“, fragte er sie.
„Sag nichts“, mischte Cara sich sofort ein. „Dein Mikro ist noch eingeschaltet.“
Ariella blieb schweigend stehen, während Leute vom Kamerateam sie und Max von den Mikrofonen befreiten.
„Ich musste es versuchen, das kannst du sicher verstehen.“ Max sah Cara treuherzig an.
„Nein, kann ich nicht.“
„Tut mir leid, dass ich Ihnen nicht besser helfen konnte“, wandte Ariella sich an Max.
„Ich hoffe, es geht Ihnen gut.“ Er sah sie mitfühlend an.
„Ich bin …“
„Ariella“, warnte Cara, „sei vorsichtig. Er steht nicht auf unserer Seite.“
„Das stimmt nicht“, wehrte sich Max.
„Er macht den Eindruck eines guten Menschen, Cara.“ Ariella sah die Freundin ernst an. „Du solltest ihm wirklich eine Chance geben.“
Wie gern würde sie das tun. Aber sie wagte es nicht.
Max hatte den Verdacht, dass Cara sich absichtlich von ihm fernhielt. Sie stand am anderen Ende der großen Flugzeughalle von Manning Aviation und redete mit dem Vizepräsidenten des Unternehmens, der offenbar die Gelegenheit nutzte, mit einem Mitglied der Entourage des Präsidenten sprechen zu können. Die geplanten Interviews waren bereits im Kasten.
Jake und Max waren hier, um sich die neuen einmotorigen Flugzeugtypen anzusehen, die hier gebaut wurden. In den meisten hatten zehn Passagiere Platz, und sie wurden mit Skiern, Gleitern und einem Fahrwerk für Buschlandungen gebaut. Max und Jake hatten beide Pilotenlizenzen, und Max hatte überlegt, eventuell von der Cessna auf ein etwas größeres Flugzeug umzusteigen.
„Ich will versuchen, Gillian heute Abend noch einmal zu einem Date zu überreden“, vertraute Jake dem Freund an und warf einen Blick auf Gillian, die von einem halben Dutzend Manning-Angestellten umgeben war, die sich eindeutig um ihre Aufmerksamkeit bemühten.
Max folgte Jakes Blick und grinste. „Sieht so aus, als hättest du Konkurrenz bekommen.“
„Leider ja.“ Jake zögerte kurz. „Andererseits, wer ist schon frei von Konkurrenz?“, bemerkte er dann mit einem seltsamen Unterton in der Stimme.
Max sah ihn verwundert an. „Du meinst in Beziehung auf Gillian?“
„Gillian, Cara, im Grunde betrifft das jede Frau.“
Max warf schnell einen Blick auf Cara, die sich immer noch mit dem Vizepräsidenten unterhielt. „Ich habe den Eindruck, der Mann ist eher an Morrow als an Cara interessiert.“ Außerdem ist er mindestens sechzig, stellte Max befriedigt fest.
„Den meine ich auch nicht.“
„Wen denn dann? Dich?“
„Nein, nicht mich. Aber ganz bestimmt finden viele Männer Cara sehr attraktiv.“
„Kann sein.“ Er hatte noch nie richtig darüber nachgedacht, aber er konnte sich schon vorstellen, dass sich viele Männer für Cara interessierten. Wahrscheinlich vermied er auch den Gedanken, so gut es ging, weil er dabei immer so etwas wie Eifersucht verspürte, und das gefiel ihm gar nicht.
„Habt ihr jemals darüber gesprochen?“, fing Jake wieder an und beugte sich über den Motor der kleinen Maschine.
„Worüber?“
„Über andere Männer.“ Jake sah den Freund nicht an, sondern schien von dem Motor fasziniert zu sein.
„Warum sollten wir uns über andere Männer unterhalten?“ Sehr wohl war Max nicht bei dem Gedanken an andere Männer. „Was soll das alles?“
Jake richtete sich wieder auf. „Hat Cara jemals jemand anderen erwähnt?“
„Mit dem sie befreundet war?“ War etwa plötzlich jemand aus der Versenkung aufgetaucht? Aus ihrer Vergangenheit? Und beharrte auf älteren Rechten? Wenn das der Fall war, warum sagte Jake nicht klipp und klar, was Sache war? „Warum fragst du, Jake?“
Jake sah sich vorsichtig nach allen Seiten um, dann sagte er leise: „Gillian hat gestern etwas erwähnt, was mich auf den Gedanken brachte, dass da noch ein anderer Mann ist.“
Max überlief es eiskalt. „Was genau hat Gillian gesagt?“
„Ich weiß, dass ihr euch ja eigentlich getrennt habt. Aber ich verstehe nicht …“
Am liebsten hätte Max Jake bei den Schultern genommen und geschüttelt. „Was genau hat Gillian gesagt?“, wiederholte er.
„Dass euer Verhältnis nicht ‚exklusiv‘ sei, wie sie sich ausdrückte. Dass ihr wohl eine eher offene Beziehung hättet.“
„Das waren ihre Worte?“
„Ja, ziemlich genau. Ich fand es irgendwie merkwürdig. Ihr habt zwar immer gesagt, es sei nicht so ganz ernst. Aber ich dachte, das hätte
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