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Eine unzüchtige Lady

Eine unzüchtige Lady

Titel: Eine unzüchtige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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fügte er hinzu: »Huw hat mir erzählt, was passiert ist.«
    Caroline fand ihre Stimme wieder. Sein seelenruhiges Eindringen in ihr Zimmer war noch immer ein Schock. »Hast du daran gedacht, ich könnte nach unten kommen, wenn man mir mitteilt, dass du mich sehen möchtest?«
    Nicholas lächelte nur, als er die Empörung in ihrer Stimme hörte. »Darüber habe ich vielleicht nachgedacht. Ich wollte aber nicht warten.«
    Warum musste er ihr das jetzt antun? Während sie so verletzlich und aus der Fassung war? »Du solltest nicht hier sein«, sagte sie, doch es klang nicht überzeugend. Ihre Hand begann zu zittern, und sie legte rasch ihre Bürste beiseite. »Ich bin nicht einmal angezogen.«
    »Am liebsten mag ich dich ausgezogen«, antwortete er. Sein Blick war so fesselnd, so heiß. Er bewegte sich auf sie zu. »Hat dieser Mistkerl dir wehgetan? Jeder verneint es, aber ich habe gedacht, du brauchst mich vielleicht.«
    Brauchte sie ihn? Gott, ja. Mehr als ihr bewusst war, und jeden Einwand, den sie gegen seine Anmaßung vorbringen konnte, einfach in ihr Haus zu marschieren und ihr Schlafzimmer zu erobern, schwand. Wenn schon alles durcheinandergeriet, was kümmerte es sie dann noch, ob Gott und der Welt verkündet wurde, dass Nicholas sich das Recht herausnahm, unangemeldet in ihr Schlafzimmer zu stürmen, wenn sie nichts außer ihrem Unterhemd trug? Ungeachtet ihrer Handlungen würde ganz London schon bald genug von ihrer Verbindung hören und der Geborgenheit, die ihr in seinen Armen winkte.
    »Ich …«, begann sie, aber sie verstummte. Sie war sich nicht sicher, was sie sagen sollte. Ein leises Schluchzen entrang sich ihr.

    Sie weinte selten. Seit der ersten Nacht ihrer Ehe hatte sie Tränen als nutzlos begriffen.
    »Mein Liebling.« Nicholas war da, hob sie hoch und setzte sich zugleich auf die schmale Bank vor ihrem Frisiertisch. Ihr Körper krümmte sich in seinen Armen, und er hielt sie, als wäre sie etwas Wertvolles und Zerbrechliches. »Es ist vorbei. Ich habe mich darum - um ihn - gekümmert. Du bist in Sicherheit. Bei mir.«
    Hatte er sie gerade seinen Liebling genannt? Von all den Liebesworten, die ihm so leicht über die Lippen gingen, hatte er dieses nie benutzt. Caroline legte ihren Kopf an seine Brust und gestattete sich den Luxus zu glauben, er meinte seine Worte ernst. Sein Duft rief Erinnerungen an idyllische Intermezzi und herrliche Lust wach.
    Seine anderen Worte begriff sie einen Moment später. »Was meinst du damit, du hast dich um ihn gekümmert?«
    Nicholas drückte seinen Mund zärtlich an ihre Schläfe. »Es gibt einige Vorteile, wenn man wohlhabend und hochgestellt ist. Ich habe Lord Wynn heute Nachmittag einen Besuch abgestattet. Sagen wir mal, er und ich sind zu einer Einigung gelangt. Er lebt noch, zumindest für den Moment.«
    Schockiert richtete sie sich auf und hob den Kopf, um ihm ins Gesicht zu sehen. »Nicholas …«
    Er meinte das, was er soeben gesagt hatte. Sie sah es an der glimmenden Wut in seinen Augen, obwohl seine Arme sie so behutsam umfasst hielten.
    Sein Lächeln war humorlos. »Ich bin zuversichtlich, ihn überzeugt zu haben, besonders mit meinen Händen um seinen Hals. Ich vermute, meine Reaktion war barbarisch, aber durchaus berechtigt, wie ich finde, wenn man meine Gefühle für dich bedenkt. Ich hätte ihn verfolgt und bestraft, wenn ich nicht sicher gewesen wäre, dass du mit Publikwerden der Ereignisse einer unerträglichen Qual ausgesetzt wärst. Darum habe ich ihn auch
nicht zum Duell gefordert. Man würde über dich reden, und ich habe dir Diskretion versprochen.«
    Ihr Herz hatte begonnen, heftig und in stetem Rhythmus zu schlagen. Seine Oberschenkel fühlten sich unter ihrem Hintern wie Eisen an, seine Arme umschlossen sie stark und sicher.
    … meine Gefühle für dich …
    Nicholas’ warmer Atem berührte ihr Ohr, als er flüsterte: »Hast du nicht gesagt, du liebst mich, weil ich es bin und nicht wegen dem, was ich bin? Nicht den Duke, sondern den Mann dahinter?«
    Sie konnte das Zittern ihrer Lippen spüren, als sie ein Lächeln versuchte. »Du weißt, dass ich das gesagt habe.«
    Er zog sie enger an sich, wiegte sie in seinen Armen. »Einst, vor langer Zeit, habe ich die Worte ›ich liebe dich‹ als Interesse an meinem Herzen missverstanden und nicht als Interesse an meinem Titel und meinem Vermögen. Ich war jung, ungestüm und dumm. Sie war älter und äußerst korrupt.«
    Caroline hatte sich schon gefragt, warum genau er sich so sehr vor

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