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Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1

Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1

Titel: Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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fühlte sich als Ganzes.
    Greg war sicher, dass er zwanzig oder dreißig Jahre mit seiner Familie, die ihn sein Leben lang geliebt hatte, gegen eine Ewigkeit mit Lissianna tauschen konnte. Aber das schien nicht das zu sein, was sie anbot. Sie sagte, wenn sie ihn zu einem der Ihren wandelte, würde ihn das nicht automatisch zu ihrem Lebensgefährten machen. Wenn er sich von ihr wandeln ließe, würde er sie dann überreden können, ihn zu wollen? Entstammte ihr Angebot, ihn zu retten, nur ihren Schuldgefühlen? Greg glaubte das nicht, er hatte in ihre Seele geschaut und dort nichts dieser Art entdeckt.
    Seufzend fuhr er sich durchs Haar. Er war schrecklich aufgewühlt und musste über vieles nachdenken.
    Lissianna erwachte davon, dass sie fror. Sie murmelte eine schläfrige Beschwerde über kalte Luft, wickelte die Decke fester um sich und rollte sich wie ein Fötus zusammen, um warm zu werden, aber es blieb kalt. Seufzend erkannte sie, dass sie aufstehen und die Heizung höher drehen oder wenigstens noch eine Decke finden musste, bevor sie wieder einschlafen würde. Sie öffnete schließlich die Augen und drehte sich auf den Rücken, dann erstarrte sie, als sie die dunkle Gestalt über sich gebeugt sah.
    Einen Augenblick lag sie von Angst erfüllt da, und ihr Körper produzierte Adrenalin, damit sie sich wehren konnte, aber dann ging ihr auf, dass es wohl Greg sein musste, der hereingekommen war, um mit ihr zu sprechen. Lissianna wartete darauf, dass er etwas sagte, begriff jedoch, dass sie einen Fehler gemacht hatte, als der erhobene Arm, den sie nicht bemerkt hatte, plötzlich nach unten fuhr und sie spürte, wie ein Pflock in ihre Brust drang.

17
    Es war Mitternacht. Greg lag immer noch wach und quälte sich wegen der Entscheidung, die er treffen musste. Er lag flach auf dem Rücken, hatte die Fußknöchel gekreuzt und die Hände unter dem Kopf verschränkt, als das Geräusch zerbrechenden Glases seine quälende Gedankenarbeit unterbrach. Er machte die Augen weit auf, richtete sie auf die Schlafzimmertür und horchte eine Minute, aber es folgte kein weiteres Geräusch.
    Ob Lissianna etwas fallen gelassen hatte? Er sollte zumindest nachsehen, ob sie sich verletzt hatte oder Hilfe brauchte, dachte er und setzte sich hin. Er schob die Decken von sich und erhob sich, um zur Zimmertür zu gehen.
    Die Dunkelheit draußen ließ ihn stehen bleiben, aber als ein kühler Luftzug ihn streifte, stellten sich seine Nackenhaare auf.
    Etwas stimmte hier nicht.
    Angst um Lissianna ergriff ihn, und er ging leise den Flur entlang, mit gespitzten Ohren und weit aufgerissenen Augen, die versuchten, mehr zu sehen als nur Schatten.
    Er hatte erst ein paar Schritte gemacht, als er das leise Geräusch der Schiebetür im Esszimmer hörte. Er hielt inne, als er merkte, dass gleichzeitig der leichte Wind verschwunden war. Es dauerte nur einen Augenblick, bis sein Herz heftig zu klopfen begann. Er wusste mit einem Mal ganz sicher, dass jemand gerade das Haus verlassen hatte.
    „Lissianna?”, rief er und eilte weiter. „Lissi?”
    Seine Angst verstärkte sich, als sie nicht antwortete. Greg blieb im Eingang zum Wohnzimmer stehen und führ mit der Hand über die Wand, um den Lichtschalter zu suchen. Er fand ihn und sofort überflutete gleißendes Licht den Raum. Greg musste heftig blinzeln bei dem Versuch, sich an die Hel igkeit zu gewöhnen.
    „Lissianna?” Obwohl er befürchtete, dass der Eindringling bereits weg war, sah er sich im Raum nach ihm um. Sein Blick fiel auf Lissiannas reglose Gestalt auf der Couch. Sein Herz setzte aus und begann mit doppelter Geschwindigkeit in seinem Brustkorb zu hämmern, als er den Pflock erkannte, der aus ihrer Brust ragte.
    „O Gott”, hauchte er, dann eilte er zu ihr. Ein scharfer Schmerz schoss durch seinen Fuß, als er den Couchtisch erreichte. Er erinnerte sich daran, dass das Geräusch von zerbrechendem Glas ihn hierher gelockt hatte. Greg hüpfte auf dem unverletzten Fuß weiter und sah das zerbrochene Wasserglas auf dem Boden neben dem Couchtisch. Wer auch immer das getan hatte, war wohl gegen den Tisch gestoßen und hatte das Glas hinuntergestoßen.
    Greg zog sich den Splitter aus dem Fuß, warf ihn beiseite und ging weiter auf die Couch zu. Da stand er nun und musste sich eingestehen, dass er nicht weiterwusste. Lissianna lag da wie tot, ihr Gesicht war vollkommen bleich. Sein Blick ging widerstrebend von ihrem Gesicht zu ihrer Brust. Sie war mit einer Decke zugedeckt, die hel grün und

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