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Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1

Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1

Titel: Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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direkt über dem oberen Rand ihres Büstenhalters. Greg drückte ein kleines Handtuch darauf und schob die Hälfte davon unter ihren BH, damit es dort blieb, dann setzte er sie auf. Er stützte sie mit einer Hand, während er ihr mit der anderen die blutdurchtränkte Bluse auszog. Mit einer fahrigen Bewegung warf er die ruinierte Bluse auf den Boden, nahm die saubere, die er aus dem Schrank geholt hatte, und versuchte mit viel Mühe, sie ihr anzuziehen.
    Sobald Greg damit fertig war, legte er sie wieder hin. Dann richtete er sich auf, ging zu der anderen Seite des Betts und zu dem Telefon auf dem Nachttisch.
    Greg wohnte mitten in der Stadt und benutzte sein Auto überwiegend für längere Fahrten oder um zur Arbeit zu fahren, wo er im Parkhaus parken konnte. Aber er fand es oft praktischer, ein Taxi zu benutzen, wenn er andere Ziele in der Stadt hatte. Es sparte ihm eine Menge Zeit, die er sonst damit verbracht hätte, einen Parkplatz zu suchen. Daher kannte er die Telefonnummer des von ihm oft benutzten Taxiunternehmens auswendig und wählte sie, ohne darüber nachdenken zu müssen.
    Als er die Adresse angab, war er dankbar, dass er aufgepasst und sich Straßennamen und Hausnummer gemerkt hatte, als sie am Nachmittag angekommen waren. Er war auch dankbar, als die Zentrale ihm versicherte, das Taxi würde sofort kommen. Das Letzte, was er brauchte, war, noch mehr Zeit zu verlieren.
    Greg legte auf und kehrte wieder zum Bett zurück. Er hob Lissianna hoch und trug sie zur Tür, dann zögerte er, als ihm plötzlich einfiel, dass ihr Angreifer noch einmal zurückkommen und seinen Job zu Ende bringen könnte. Immerhin wurde Greg ebenfalls gejagt. Und er lebte noch.
    Dieser Gedanke bewirkte, dass er sich vorsichtig umschaute. Er überlegte sich kurz, ob er Lissianna noch einmal absetzen und das Haus durchsuchen sollte, aber die Zeit, bis das Taxis da war, würde nicht ausreichen. Und er wollte auch Lissianna nicht allein lassen.
    Schließlich biss er die Zähne zusammen und kam zu dem Schluss, dass er eben schnell handeln und das Beste hoffen musste. Er bückte sich ein wenig, um unter Lissiannas Beinen den Türgriff zu packen, drehte den Knauf und zog die Tür auf. Er richtete sich auf und benutzte den Fuß, um sie weiter zu öffnen.
    Es war dunkel im Flur und stil, genauso wie vorhin. Nur dass es diesmal keinen verräterischen Luftzug gab. Er ging aufs Höchste angespannt auf die Tür des Wohnzimmers zu und hielt nach Anzeichen einer anderen Person Ausschau. Ihm entfuhr ein kleines erleichtertes Schnaufen, nachdem er die Abzweigung der Flure direkt vor dem Eingang zum Wohnzimmer sicher erreicht hatte. Der Flur rechts führte zum Esszimmer und endete bei der Küche. Greg wandte sich nach links und zur Haustür. Dort blieb er erst einmal stehen und warf einen prüfenden Blick auf die dunkle, leere Straße hinaus und dann auf Lissianna. Als er bemerkte, dass das weiße Handtuch sehr deutlich im Halsausschnitt der schwarzen Bluse zu erkennen war, kniff er verärgert die Lippen zusammen.
    Greg wollte die Aufmerksamkeit des Taxifahrers nicht auf ihre Wunde lenken und ging zurück in die Wohnung, als er einen Garderobenschrank entdeckte. Er setzte Lissianna auf einer kleinen Bank ab, die in einer Ecke nahe der Haustür stand, rückte sie so zurecht, dass sie nicht umkippen konnte, und öffnete den Garderobenschrank.
    „Danke, Debbie”, murmelte er, als er einen dicken, gesteppten Wintermantel aus dem Schrank zog. „Ich werde dir alles zurückerstatten.”
    Greg gelang es, Lissianna den Mantel überzuziehen und sie auf die Straße hinauszutragen, bevor das Taxi eintraf. Er stand auf dem Bürgersteig, und auch Lissianna schien aufrecht zu stehen, an ihn gelehnt, als der Wagen kam, aber er musste sie natürlich festhalten. Sie war vollkommen schlaff. Mit einem lautlosen Stoßgebet trat er an den Rinnstein, als das Taxi vor ihm am Straßenrand hielt. Lissiannas Körper fing sofort an in sich zusammenzusinken.
    Mit einem gezwungenen Lachen hob Greg sie hoch und ging zum Auto.
    „Ich glaube, du hast ein bisschen zu viel getrunken, meine Liebe”, lachte er, als er mühsam die Tür öffnete und sich und Lissianna auf den Rücksitz manövrierte.
    „Was hat sie?”, fragte der Fahrer, drehte sich auf dem Fahrersitz um und betrachtete sie misstrauisch.
    Greg zog Lissianna auf seinen Schoß, sodass ihr Kopf gegen seinen Hals fiel, und log: „Ach, sie hat nur auf der Geburtstagsparty ein bisschen viel getrunken.”
    „Ach ja?”

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