Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1
nicht zu.
„Einer von Ihren Leuten, nehme ich an”, sagte Greg, als Thomas den Mantel wieder über Lissianna zuzog, damit ihr nicht kalt wurde.
Thomas schüttelte den Kopf. „Das ist unmöglich.”
„Wer soll denn sonst hinter ihr her sein?” Er sah, dass Thomas immer noch nicht wusste, was er davon halten sollte, aber er hatte keine Zeit für einen Streit. „Darüber können wir später nachdenken, im Augenblick braucht Lissianna Blut.” Er zögerte, dann fügte er hinzu. „Ich bin dankbar für Ihre Hilfe, aber nur, wenn Sie versprechen, dass Sie niemanden anrufen oder uns irgendwie in die Nähe Ihres Onkels oder Marguerites bringen werden. Wenn Sie das nicht versprechen, dann nehme ich sie sofort wieder aus dem Auto und.... ”
„Also gut, ich verspreche es”, sagte Thomas schnell, als Greg nach dem Türgriff fasste.
Er zögerte.
„Ich verspreche es”, wiederholte Thomas, dann holte er den Schlüssel aus der Tasche und ließ den Jeep an, aber er hielt noch einmal inne.,
„Was ist denn?”, fragte Greg.
„Ich überlege nur, wo wir sie hinbringen können.”
„Nicht zurück zu ihrer Mutter”, sagte Greg entschlossen. Er würde ihnen nicht die Möglichkeit geben das zu tun, was sie sich vorgenommen hatten.
„Nein. Dorthin könnte ich sie ohnehin nicht bringen. Lissianna würde mir nie verzeihen, wenn Ihnen etwas zustieße”, sagte er, dann legte er einen Gang ein und fädelte sich in den spärlichen frühmorgendlichen Verkehr von Toronto ein.
„Wohin dann?”, fragte Greg.
„Zu Mirabeau”, antwortete er. „Nachdem Lucian und Marguerite damit fertig waren, uns die Hölle heißzumachen, weil wir Sie hatten entkommen lassen, kam Mira zu dem Schluss, dass sie in Marguerites Haus wohl nicht mehr will kommen sei. Ich habe sie vor ein paar Stunden nach Hause gefahren. Sie wird uns ganz sicher helfen.”
Greg nickte und merkte, wie eine Last von ihm abfiel, denn er wusste, es würde alles gut werden. Mirabeau würde ihnen helfen wollen, und, noch wichtiger, sie würde Blut haben.
„Ich habe keins.”
„Was?”, fragten Thomas und Greg gleichzeitig und starrten Mirabeau ungläubig und entsetzt an. Sie hatten gerade Lissianna auf ihre Anweisung hin vorsichtig auf ihr Bett gelegt.
Mirabeaus Wohnung befand sich in einem großen PenthouseApartment nur ein paar Blocks entfernt von Gregs Wohnung. Sie hatten nur ein paar Minuten gebraucht, um sie hinzubringen, aber als er sah, dass es auch hier einen Pförtner gab, hatte sich Greg Sorgen gemacht, wie sie hineinkommen sollten, ohne dass der Pförtner die Polizei rief. Die schwarze Bluse, die er Lissianna angezogen hatte, verbarg zwar ihr Blut, das durch das Handtuch gedrungen war, aber sein weißes TShirt tat das nicht es hatte einen riesigen roten Fleck, wo er Lissianna an sich gedrückt hatte, um sie aus dem Jeep zu holen. Er war überzeugt, dass der Pförtner nur einen einzigen Blick darauf werfen würde, anschlie
ßend auf Lissiannas totenblasses Gesicht, um sofort zum Telefon zu greifen und die Polizei zu rufen. Doch Greg hatte vergessen, wer Thomas war.
Dieser dirigierte ihn zur Tür, warf dem näher kommenden Pförtner einen kurzen Blick zu, sodass der augenblicklich und ohne ein Wort zu sagen wieder zu seinem Platz zurückkehrte. Er hatte sie nicht einmal mehr angeschaut, als sie an ihm vorbeigegangen waren. Greg nahm an, er würde sich auch nachher nicht daran erinnern, dass sie überhaupt da gewesen waren.
„Ich hatte eine Lieferung für den Samstagmorgen bestellt”, erklärte Mirabeau, „war aber nicht hier, um sie in Empfang zu nehmen.”
Nein, sie war das ganze Wochenende bei Marguerite gewesen, erinnerte sich Greg, dann schaute er besorgt auf Lissianna hinunter, als sie wieder stöhnte. Sie hatte angefangen zu stöhnen, kurz nachdem sie bei Mirabeau angekommen waren, und das wiederum rief eine ebenso besorgte wie unverständlich gemurmelte Bemerkung von Thomas über Nanos hervor.
Als Greg ihn gefragt hatte, was mit ihr passiere, hatte Thomas erklärt, wenn die Nanos nicht genug Blut in den Adern fänden, würden sie beginnen, die Organe anzugreifen, um sich zu nehmen, was sie brauchten. Lissianna würde schreckliche Schmerzen haben, bis ihr Leib wieder mit genügend Blut versorgt war, genug Schmerzen, um selbst eine beinahe Tote stöhnen zu lassen.
„Du hast überhaupt keins?”, fragte Thomas.
Mirabeau schüttelte den Kopf, dann gab sie zu: „Ich hatte noch zwei Beutel, als ich nach Hause kam, aber.... ” Sie zuckte
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