Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1
begegnet, und einige davon waren äußerlich noch wesentlich attraktiver gewesen, hatten sie aber dennoch kaltgelassen. Dieser hier hatte jedoch etwas an sich, das sie wirklich ansprach.... und er roch auch so gut. Und diese wenigen Momente, in denen ihre Gedanken sich vermischt hatten....
Lissianna hatte nicht ernsthaft versucht, seine Gedanken zu lesen oder zu beeinflussen, wie sie es ursprünglich vorgehabt hatte.
Sie war viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, den Augenblick zu genießen, aber aus der kurzen Verbindung hatte sie eine Art Abdruck seines Geistes gewonnen. Es war eine Mischung aus allem: Verwirrung, Begierde, Intelligenz und eine Ehrlichkeit und ein Charakter, die ihr gefielen.
Lissianna war sich des Schweigens bewusst, das sich über den Raum gesenkt hatte. Der Mann, der im Augenblick ihre Gedanken beschäftigte, lag auf dem Bett und starrte sie in Stiller Faszination an. Lissiana fühlte sich sehr geschmeichelt. Ihre Mutter und ihr Vetter jedoch starrten sie ebenfalls mit konzentrierter Aufmerksamkeit an, und da hatte sie das eher unangenehme Gefühl, dass es weniger schmeichelhaft war. Sie hatte ihre Gedanken nicht geschützt, erkannte sie verärgert, und zweifellos waren die beiden gerade in ihr Nachdenken über die Ekstase eingedrungen, die sie mit Greg Hewitt erlebt hatte.
„Also gut”, sagte Lissianna abrupt und wollte ihre Mutter so schnell wie möglich von den Gedanken ablenken, die ihr durch den Kopf gegangen waren.
Thomas unterstützte sie, indem er fragte: „Wenn er nicht ihr Geburtstags mahl ist, was ist er denn dann?”
„Warten Sie Geburtstagsmahl?”, krächzte Greg. Er starrte sie alle ziemlich entsetzt an. Offenbar hatte er das Gespräch, das sie zuvor geführt hatten, nicht so recht begriffen. Jetzt war er wieder vollkommen erschüttert. Sie hätte sich gerne die Zeit genommen ihn zu beruhigen, aber als ihre Mutter dann wieder zu sprechen anfing, vergaß sie ihr Vorhaben.
„Er ist dein Geburtstagsgeschenk, aber keine Mahlzeit.” Als Lissianna sie verständnislos ansah, seufzte sie und kam näher zu ihr, um ihre Hand zu ergreifen. „Es sollte ein Überraschungsgeschenk auf der Party sein, aber da du dein Geschenk schon ausgepackt hast, kann ich es ebenso gut gleich erklären. Meine Liebe, das hier ist Dr. Gregory Hewitt. Er ist ein Psychologe, der sich auf Phobien spezialisiert hat, und ich habe ihn hierher gebracht, damit er dich heilt. Herzlichen Glückwunsch!”
Dr. Gregory Hewitt ist also Psychologe, dachte Lissianna langsam. Sie hatte nicht daran gedacht zu fragen, welche Art Doktor er denn war, als sie sich nach seinem Namen erkundigt und er, Dr. Gregory Hewitt’ gesagt hatte.
„Oh”, murmelte sie schließlich, dann blickte sie überrascht zu Greg, als er ihr „Oh” in ähnlich enttäuschtem Ton wiederholte. Es machte sie neugierig. Ihre eigene Enttäuschung hatte damit zu tun, dass sie lieber an ihm knabbern als mit etwas so Unangenehmem wie ihrer Phobie zu tun haben wollte, und es sah so aus, als glichen seine Gedanken den ihren.
Greg seufzte innerlich. Er nahm an, er hätte von der Ankündigung der Brünetten nicht enttäuscht sein soll en. Er musste eigentlich froh sein, dass er kein Sexsklave sein würde oder.... das Geburtstagsmahl? Er versuche immer noch, einen Sinn hinter alldem zu erkennen. Lissianna, wie die Brünette die Blonde immer wieder nannte, hatte geglaubt, er sei ihr Geburtstagsmahl? Er? Eine Mahlzeit? Das war überhaupt nicht komisch. Schon die Vorstellung reichte völlig aus, um seinen Verstand wieder auf Hochtouren arbeiten zu lassen. Geburtstagsfestmahl? Waren sie Kannibalen?
Guter Gott, sie hatte ja tatsächlich an seinem Hals geknabbert, nachdem sie ihn geküsst hatte, aber doch nur ein wenig. Und dann hatte sie einfach gesaugt und ihm zweifellos einen riesigen Knutschfleck verpasst; er würde ihn mindestens eine Woche lang verstecken müssen. Greg war sich jedoch nicht ganz sicher mit dem Knutschfleck, denn er hatte nur einmal zuvor einen gehabt, als Teenager. Doch jetzt hätte er nichts dagegen, die Blonde an seinem Hals saugen zu lassen, so viel sie wollte, oder an jedem anderen Teil seines Körpers, den sie mochte.
Geburtstagsessen zu sein klang jedoch nicht ganz so erfreulich.
Lieber Himmel, nur er konnte so dumm sein, in den Kofferraum einer Kannibalin zu klettern. Er hätte das SexsklavenSzenario vorgezogen. Es klang erheblich erfreulicher.
Greg verdrehte die Augen und musste innerlich den Kopf über seine eigenen
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