Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1
zusammen. Er war hier, um eine Phobie zu behandeln. Eigentlich, dachte Greg, müsste die ganze Familie behandelt werden.... und nicht aus Phobiegründen. Aber gut. Sie wollten, dass er eine Phobie behandelte, und er wollte freigelassen werden. Daraus ließ sich doch sicher ein Handel machen. Er würde zustimmen, die reizende Lissianna zu behandeln, und ihnen versprechen, sie nicht bei der Polizei anzuzeigen, wenn sie ihn freiließen. Dann würde er direkt zum nächsten Polizeirevier gehen.
Oder vielleicht auch nicht.
Greg war ein wenig durcheinander, was diese Frage anging. Ein Teil von ihm war verärgert und wollte zur Polizei gehen, um Anzeige zu erstatten, dass man ihn gegen seinen Willen festgehalten hatte und so weiter. Aber wenn Lissianna jetzt zurück ins Zimmer geschlüpft wäre, um ihn zu küssen und zu streicheln, wie sie es gerade eben getan hatte, glaubte er, er würde einen großen Teil seines Ärgers vergessen können. Greg nahm an, viel davon war ohnehin nichts als gute alte sexuelle Frustration. Ohne diese Frustration würde er über die Ereignisse des Abends vielleicht nur verwirrt sein. Außerdem konnte er nicht zur Polizei gehen. Was könnte er ihnen schon erzählen?
„Hallo, mein Name ist Dr. Hewitt, und heute Abend bin ich in einen fremden Kofferraum gestiegen, ganz freiwillig, und habe mich selbst eingeschlossen, um eine Fahrt zu einem fremden Haus anzutreten. Dann bin ich wieder ausgestiegen und habe das Haus freiwillig betreten, bin nach oben gegangen und habe mich hingelegt und ans Bett fesseln lassen. Aber dann haben sie mich nicht freigelassen, als ich sie darum bat, und jetzt möchte ich sie anzeigen.”
O ja, das würde sicher gut ankommen, dachte Greg trocken.
Er würde auf dem Revier nur ausgelacht werden. Außerdem wollte er wirklich nicht, dass diese Leute Ärger bekamen. Na ja, zumindest wollte er nicht, dass Lissianna Ärger bekam.
Greg fuhr sich mit der Zunge leicht über die Lippen, als er sich erinnerte, wie sie sich angefühlt und geschmeckt hatte. Es war wunderbar gewesen, als sie sich an ihn geschmiegt hatte, und sie hatte diese kleinen erotischen, beglückten Geräusche von sich gegeben, als sie sich geküsst hatten. Wenn seine Hände nicht gefesselt gewesen wären, hätte er sie unter sich gerollt, ihr jedes Fitzelchen Kleidung ausgezogen und Hände und Mund an ihrem ganzen Leib eingesetzt, um ihr noch ein wenig mehr von diesem Murmeln zu entlocken.
Ihre Haut war hel, fast elfenbeinfarben, und Greg hatte keine Schwierigkeiten damit, sich ihren Alabasterkörper vorzustellen, wie sie sich streckte und bog, wenn er seinen Mund um eine erigierte Brustwarze schloss und mit der Hand über ihre Rippen fuhr, dann über ihren flachen Bauch und zwischen ihre Beine, um ihre feuchte Süße zu finden. Sie würde leidenschaftlich reagieren, und nachdem er ihr ein- oder zweimallein Stöhnen der Ekstase entlockt hatte, würde er über sie kommen und....
Greg knurrte verdrossen und brachte seinen Tagtraum zu einem abrupten Ende, als er das protestierende Ziehen in seinen Lenden spürte. Na schön, das war eine dämliche Idee gewesen.
Jetzt war er noch frustrierter als vorher.
Seufzend hob er den Kopf, warf einen Blick auf die geschlossene Tür und fragte sich, wann oder ob Lissianna zurückkehren würde. Er kam zu dem Schluss, dass das hier wohl ihr Zimmer war, sonst hätte sie sich sicher keine Strümpfe aus der Kommode geholt. Also würde sie irgendwann zurückkommen. Vielleicht nach der Party, dachte Greg, als er gedämpfte Musik aus dem unteren Stückwerk hörte. Die Party war offenbar in vollem Gang.
Lissiannas Geburtstagsparty. Er hätte sie auf etwa fünf- oder sechsundzwanzig geschätzt. Gut zehn Jahre jünger als er selbst.
Würde dieser Altersunterschied sie stören? Der Gedanke war beunruhigend. Sie würde vielleicht glauben, er sei zu alt für sie, und die Küsse dieses Abends nicht wiederholen wollen.
Er erkannte, welche Richtung seine Gedanken schon wieder verfolgten, und schüttelte noch einmal den Kopf. Was fiel ihm überhaupt ein? Er war an ein Bett gefesselt und wurde gegen seinen Willen festgehalten. Er hatte darum gebeten, losgebunden zu werden, aber niemand hatte ihm richtig zugehört. Und dennoch beschäftigte er sich in Gedanken mit nichts anderem als der schönen blonden Lissianna.
„Du musst dich auf das Wesentliche konzentrieren”, sagte er sich entschlossen. „Wie wäre es, wenn du versuchst, diese Fesseln zu lösen, und dann von hier
Weitere Kostenlose Bücher