Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1
gefiel ihm der Gedanke. Reine Boshaftigkeit, erkannte er. Dann schüttelte er den Kopf und begab sich zu den Imbisstischen.
Es ging dort sehr lebhaft zu, aber Greg fand schließlich einen leeren Tisch und stellte die Tüten seiner Schwester ab. Er setzte sich hin, und als er zur Toilettentür schaute, sah er, dass seine Schwester und Lissianna gerade wieder herauskamen.
„Wir sollten Kaffee trinken”, sagte Anne fröhlich, als sie den Tisch erreichte.
„O nein, das geht nicht, danke, Anne”, sagte Greg rasch.
„Sei nicht dumm, natürlich könnt ihr. Ich habe Lissi gefragt, und sie sagte, ihr hättet keine Pläne.”
Er warf Lissianna einen Blick zu und sah sie stumm um Entschuldigung bitten, aber ihm fiel dabei auf, dass ihre Blässe noch beunruhigender geworden war. Offensichtlich hatte sie wie er befürchtet hatte sich nicht nähren können, weil seine Schwester ihr auf Schritt und Tritt gefolgt war. Greg wandte sich wieder seiner Schwester zu. „Ja, aber.... ”
„Ich akzeptiere kein Aber. Ihr bleibt einen Kaffee lang mit mir hier sitzen, nicht wahr, Lissi?”
Lissianna rang sich ein Lächeln ab.
„Siehst du?”, fragte Anne, die das als ein Ja interpretierte.
„Komm schon, Greg, du kannst mir helfen, den Kaffee zu holen, während Lissi auf die Tüten aufpasst und sich ausruht. Das arme Mädchen sieht so aus, als würde es gleich umfallen.”
Greg schaute von einer Frau zur anderen. Als Lissianna ihm einen mitfühlenden Blick zuwarf und mit einer Handbewegung seinen Fortgang entschuldigte, seufzte er und stand auf, um Anne zu folgen.
„Sie ist hübsch”, sagte Anne, während sie ihn zu einem Kaffeeausschank steuerte.
„Ja”, murmelte Greg.
„Aber blass. War sie in letzter Zeit krank?”
„Äh.... Grippe”, log Greg.
„Das sieht man.” Anne nickte ernst, als die Person vor ihnen einen Kaffee in Empfang nahm und davonging. Sie rückte vor zur Theke und bestellte einen Cappuccino und ein Schokoladencroissant, dann warf sie ihm einen Blick zu. „Was trinkt Lissianna? Mag sie Cappuccino?”
Greg starrte sie ausdruckslos an, dann gab er zu: „Ich habe kein Geld bei mir.”
Anne starrte ihn an. „Was?”
„Ich habe meine Brieftasche vergessen.” Es war die Wahrheit, aber nun hatte er eine Idee, und seine Miene hel te sich auf.
„Tatsächlich ist es vielleicht sogar gut, dass wir uns begegnet sind.
Glaubst du, du könntest mir für einen oder zwei Tage etwas leihen?”
„Klar.” Sie öffnete die Brieftasche. „Wie viel willst du denn?”
Greg zögerte. Sie waren nicht imstande gewesen, in ein Hotel zu gehen, weil sie kein Geld hatten, also hatten sie geplant, bei Debbie Unterschlupf zu finden. Aber sie konnten Debbie nicht erreichen.... was kein Problem mehr sein würde, wenn sie in einem Hotel absteigen könnten. Er holte tief Luft und fragte: „Könntest du mir ein paar Hunderter leihen?”
Anne hob überrascht den Kopf, aber einen Moment später nickte sie langsam. „Ich muss zu einem Geldautomaten gehen, um dir so viel geben zu können. Ich werde Geld ziehen, wenn wir Kaffee getrunken haben. Ich übernehme jetzt erst einmal die Getränke.”
Greg seufzte, als sie sich wieder der Theke zuwandte und zwei weitere Cappuccino und Schokoladencroissants bestellte. Sie bezahlte, dann drehte sie sich um und sah ihn an, während sie warteten, dass das Gewünschte gebracht wurde.
„Und? Wie lange kennst du Lissianna schon?”
„Noch nicht lange”, antwortete Greg ausweichend.
„Ich habe sie gefragt, was sie tut, und sie sagte, sie arbeitet in einem Obdachlosenasyl.”
„Ja. Sozialarbeit.”
„Mhm.” Anne lächelte. „Sozialarbeit, Psychologie, das ist ziemlich nahe beieinander. Ihr beide müsst viel gemeinsam haben.”
„Äh.... ja”, sagte Greg vorsichtig, dann war er erleichtert zu sehen, dass ihre BeStellung auf der Theke erschien. „Dann also los.”
Er griff an Anne vorbei, um das Tablett zu nehmen, dann führte er sie zurück zum Tisch, wo Lissianna auf sie wartete. Sie schwiegen, als er die Getränke verteilte, dann schob er das Tablett beiseite.
„Mhm, das ist gut”, sagte Anne, als sie ihr Croissant probierte und dann von Greg zu Lissianna schaute und sagte: „Ich habe noch gar nicht gefragt wie sind Sie einander denn begegnet?”
„Durch unsere Arbeit”, sagte Greg im gleichen Augenblick, als Lissianna sagte: „Durch Verwandte.”
Anne lachte. „Wie denn nun?”
Greg und Lissianna sahen einander an, dann räusperte er sich.
„Eigentlich
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