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Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Titel: Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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intelligent. Das beweisen Ihre Zeugnisse«, sagte er und deutete auf die Wand hinter Morgan. »Wie kann ein so intelligenter Mann sich nur so unglaublich blöd verhalten? Haben Sie sich das schon mal gefragt?«
    »Das frage ich mich jeden Tag«, murmelte Morgan und trank erneut einen Schluck Whiskey.
    Vince nickte zufrieden. Treffer. Das war nicht nur so dahingesagt. Er hatte etwas preisgegeben. »Dürfte ich auch was davon haben?«, fragte Vince und deutete auf die Whiskeyflasche.
    Morgan zuckte mit den Schultern. »Warum nicht?«
    Er drehte sich um, nahm ein Glas aus dem Bücherregal und stellte es vor Vince. Dieser schenkte sich einen Schluck Whiskey ein und nippte daran, genoss den weichen, rauchigen Geschmack.
    »Das tut gut«, sagte er. »Die Italiener können Grappa brennen, aber die Iren machen einfach den besten Whiskey.«
    Darauf hob Morgan sein Glas.
    »Also«, sagte Vince. »Was meinen Sie? Haben Sie es geschafft? Haben Sie Ihre Ehe zerstört?«
    »Das müssen Sie mir sagen. Sie hat schließlich mit Ihnen geredet.«
    Vince verzog das Gesicht. »Gut sieht es nicht aus.«
    Der Anflug eines bitteren Lächelns spielte um Steve Morgans Mund. »Ich verdiene meinen Lebensunterhalt damit, andere von meiner Sicht auf die Dinge zu überzeugen.«
    »Sie haben Sara gestern Abend ziemliche Angst eingejagt«, sagte Vince. »Warum haben Sie das getan? Als eine Art Gnadenstoß? Um ihr ein für alle Mal klarzumachen, was für ein Arschloch Sie sind? Oder wollen Sie wirklich, dass sie denkt, Sie könnten diese Frau umgebracht haben?«
    »Das denkt sie doch sowieso.«
    »Ach so, dann ist es ja egal«, sagte Vince.
    Morgan erwiderte nichts darauf, sondern goss sich noch einen Schluck ein.
    »Angeblich waren Sie in Sacramento, als es passierte«, sagte Vince. »Aber das stimmt nicht, oder? Und sparen Sie sich die Lügen, Cal Dixon wird einen Mann darauf ansetzen, der Ihre Spur wie ein Bluthund aufnimmt.«
    »Gut, ich war nicht dort, wo ich sagte, dass ich war.«
    »Sie waren bei einer Frau.«
    »Dazu verweigere ich die Aussage.«
    »Sie lassen sich eher wegen Mordes anklagen als zuzugeben, dass Sie Ihre Frau betrügen, obwohl jeder, der sich dafür interessiert, schon weiß, dass Sie hinter jedem Rock her sind? Das ergibt keinen Sinn.«
    »Aber vielleicht für die Person, bei der ich war.«
    »Nur, wenn es Marissa Fordham gewesen sein sollte.«
    »Die war es nicht.«
    »›Glaubst du, dass ich siebenundvierzig Mal auf sie eingestochen und ihr die Kehle durchgeschnitten habe?‹ Das sind Ihre Worte. Wie kamen Sie auf diese Zahl, Steve?«
    »Warum? Stimmt sie etwa?«
    »Fast. Jedenfalls ist sie so nah dran, dass man sich wundert«, sagte Vince. »Wobei die meisten Mörder natürlich nicht mitzählen, wenn sie ihre Opfer niedermetzeln. Aber es sind schon seltsamere Dinge zwischen Himmel und Erde geschehen.«
    »Es wäre doch verrückt, so etwas zu sagen, wenn ich es getan hätte«, sagte Morgan.
    »Ja«, sagte Vince. »Das stimmt.«
    Morgan trank langsam sein Glas aus und stellte es behutsam auf den Tisch. Er sah Vince in die Augen und sagte: »Sie haben keine Beweise, die mich in Verbindung mit Marissas Tod bringen, weil es keine Beweise gibt, weil ich sie nämlich nicht umgebracht habe. Ich möchte, dass Sie jetzt gehen, Vince. Danke für Ihren Besuch.«

65
    Mach schon, G. Lieg nicht faul rum. Beweg dich!
    Marissa kniete vor ihr im Matsch und starrte sie finster an. Mach endlich! Verflucht noch mal, Gina! Du kannst doch jetzt nicht aufgeben!
    Aber ich bin so müde, und ich liege so bequem.
    Red keinen Quatsch. Bist du blöd? Es regnet. Du liegst mit dem Gesicht im Dreck!
    Mir ist warm. Mir ist heiß. Warum habe ich so viel an?
    Menschenskind, dir ist nicht heiß! Dir ist kalt. Hörst du mich? Hörst du mich?
    Sei still, Marissa. Da ist etwas.
    Ein weit entferntes Knattern.
    Das ist ein Hubschrauber, Dummchen.
    Nenn mich nicht Dummchen. Das war alles deine Idee.
    Ich wollte nur etwas Gutes tun. Und wir haben etwas Gutes getan!
    Du bist tot.
    Wie kommt es dann, dass du mich siehst? Wie kommt es, dass du mich hörst? Gina? Gina!
    Sie wollte nur noch schlafen, aber Marissa packte ihren rechten Arm und riss daran, versuchte, sie ein Stück zu ziehen. Mach schon! Du musst das für Haley tun! Du musst zum Forstweg. Dort werden sie dich finden!
    Der Forstweg. Sie erinnerte sich daran, dass sie mitten in der Nacht dorthin gefahren waren und sie dann mit einer Pistole im Rücken den Weg entlanggehen musste.
    Wer?
    Was meinst du mit

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