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Eine Zuflucht aus Rosen

Eine Zuflucht aus Rosen

Titel: Eine Zuflucht aus Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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hätte er sie schon lange im Kopf. „Noch hat er die Erfahrung oder das Wissen, ein Lehen wie Tricourten auf dem Niveau der Abgaben zu verwalten, die Ihr gewohnt seid, Sire. Und dann habt Ihr mich auch gebeten einen Weg zu finden, wie man de Belgrume im Zaum halten kann, und ich glaube, die Vermählung mit seiner Tochter würde mir reichlich Gelegenheit geben das zu erreichen.“ Er unterbrach sich und fügte dann hinzu, „und auch praktisch gesehen ... es ist an der Zeit, dass ich mich wieder vermähle. Ich muss einen Erben zeugen. Und eine Frau zu haben, die sich um mich kümmert, wenn ich verwundet oder krank bin, wäre ebenfalls von Vorteil.“
    Heinrich lächelte hintergründig. „Es wäre in der Tat ein netter Zeitvertreib für Euch, der Nonne ein Kind zu machen. Sie ist–“ Er hielt abrupt inne, als er den finsteren Gesichtsausdruck auf Eleonores Gesicht bemerkte. „Tja, nun. Also dann, Gavin, vergebt mir, wenn ich mehr als ein bisschen ... überrascht ... scheine, bei Euren Worten hier. Da Ihr selbst es doch wart, der über die Bürde jammerte, sich seit Wochen schon um diese junge Frau kümmern zu müssen. Und jetzt, wenn sich Euch die Gelegenheit bietet diese Last abzuwerfen, bittet Ihr darum auf ewig an sie gefesselt zu werden?“ Er schüttelte den Kopf, aber ein Lächeln sickerte unter seinem Bart hervor. „Glaubt Ihr denn, in die Jungfer verliebt zu sein?“
    „Natürlich nicht“, erwiderte Gavin, der seinen Kelch noch fester gepackt hielt. „Wie ich Euch erklärt habe, es ist die beste Lösung für alles. Da Ihr mir aufgetragen habt, ihr einen Gemahl zu finden, gebe ich Euch hiermit meine Empfehlung ab.“
    Heinrich sah ihn an, tauschte mit seiner Frau Blicke aus und nickte. In dem Moment öffnete sich die Tür zum Thronsaal und ein Page kündigte Reginald D’Orrais an, der gerade noch rechtzeig eintrat, um die Worte Heinrichs zu hören. „So sei es also, Gavin. Ihr könnt Madelyne de Belgrume zur Frau haben. Und für dieses Privileg eine sehr großzügige Gebühr an Euren Lehensherren entrichten.“

Zweiundzwanzig
     
    Als Gavin den Thronsaal verließ und einen völlig bestürzten und wütenden Reginald D’Orrais zurückließ, wusste er, dass seine erste Tat jetzt sein musste, mit Madelyne zu sprechen.
    So sehr er von seinen eigenen Taten schockiert war und selber die Gelegenheit brauchte, um dieses neue Ereignis zu begreifen, musste er mit ihr reden, bevor D’Orrais – oder irgendein anderes loses Mundwerk am Hofe – es tat.
    Zumindest wusste er, dass er sie dieses eine Mal nicht gemeinsam mit D’Orrais antreffen würde. Gavins Mund verzog sich zu einem dünnen, humorlosen Lächeln. Sollte der Mann noch einmal um sie scharwenzeln, würde Gavin ihn von seinem Leid erlösen.
    Dieser Gedanke bremste seine raschen Schritte – nur kurz, aber genug, um Gavin zum Nachdenken zu bringen, wie stark und wie schnell dieser Drang sie zu besitzen über ihn gekommen war. Er fand, dass er es eigentlich ganz gern mochte.
    Als er sich dem Zimmer für Eleonores Frauen näherte – wo er sich sicher war, Madelyne dort anzutreffen, da es um die Mittagszeit war –, wurden seine Schritte langsamer. Was würde sie sagen? Was könnte sie sagen, dachte er bei sich. Der König hatte seine Entscheidung gefällt und sie würden den Bund der Ehe eingehen.
    Wie könnte er es ihr sagen? Würde sie lieber Reginald als ihn haben? Sie hatte den Eindruck erweckt, dass sie das hinnehmen würde ... aber da war jener Kuss gewesen, den sie beide geteilt hatten ... er wusste, dass Reginalds Kuss nicht dieselbe Art von Wirkung auf sie gehabt hatte. Schließlich war es Gavin selbst gewesen, der sie unterbrochen hatte, und er hatte keine Schleier der Lust oder geschwollene Lippen bei ihr bemerkt, als sie voneinander ließen.
    Dennoch. Es war er, Gavin, gewesen, der sie ihrem Leben im Kloster entrissen hatte, und er war sicherlich nicht so ein guter Fang wie der junge, schmucke, zärtliche D’Orrais...
    Er streckte die Hand nach der Tür zu dem Frauengemach aus und der Page schaute erwartungsvoll drein, dass er etwas sage. „Ich suche Lady Madelyne de Belgrume“, sagte er zu ihm. Es war nicht nötig, dass er sich vorstellte.
    Als er hinter dem Pagen her in das Zimmer eintrat, senkte sich über das Zimmer – parfümiert mit den unzähligen Düften der Hofdamen und gesprenkelt mit ihren farbenfrohen Gewändern – ein jähes Schweigen. Sein Blick fand Madelyne und er sah, dass sie in der Nähe von Judith saß. Sie war in

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