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Eine Zuflucht aus Rosen

Eine Zuflucht aus Rosen

Titel: Eine Zuflucht aus Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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herzog.

Achtundzwanzig
     
    Clem beendete seine Erkundung des Burghofs und der Außengebäude recht schnell und beschloss, wieder in die Große Halle zu gehen, um mit Tricky die Burg weiter auszukundschaften, sobald sie ihre Suche dort drinnen abgeschlossen hatte. Er hatte etwas gefunden, was als unauffälliger Zugang dienen könnte – ein Tor, das zwar bewacht wurde, aber nur mit einem Wachtposten besetzt war … und einen Wachtposten konnte man von drinnen her schnell loswerden, sobald sie den Ablauf und die Zeiten der Wachablösung kannten.
    Die Große Halle war fast leer, als Clem sie betrat. Oben an dem Ehrentisch war ein Mann entspannt zusammengesackt und schnarchte dabei genüsslich ... und es war der Schopf aus weißblondem Haar, an dem Clem ihn erkannte. Fantin. Er war drauf und dran dem Ganzen hier und jetzt ein Ende zu bereiten und den Mann in ein brennendes Höllengrab zu befördern mit der Hilfe seines Dolches, der ihm an der Hüfte baumelte ... aber diese Ehre gebührte Gavin und Clem wusste, dass die Zeit dafür noch nicht reif war.
    Er blickte sich um und konnte kein Anzeichen von Tricky entdecken. Ein unwohles Gefühl beschlich ihn da ... wo konnte die Frau denn sonst sein, außer sie war aus der Halle weggeschlüpft, bevor er hier hereingekommen war? Er ging jetzt am besten zurück zu den Ställen, wo sie sich treffen sollten.
    Mit einem Stirnrunzeln und einem ergebenen Seufzer, drehte Clem sich um und fand sich Aug in Aug mit Rohan wieder.
    * * *
    Tricky, deren Hand sich in der Stahlklammer von Tavis’ Hand befand, eilte eine enge Wendeltreppe runter hinter ihm her. Sie dachte, sie hätte einen kleinen Schatten aus einer Ecke hervorkommen und unter ihren Füßen durchflitzen sehen, und sie unterdrückte ein Kreischen.
    Wohin brachte Tavis sie ... und was würde er mit ihr anstellen, wenn sie einmal dort waren?
    Sie betete, dass das Risiko, das sie hier eingegangen war, sich wenigstens auszahlen würde und dass – wo auch immer sie hier hingingen – sie dort Madelyne vorfinden würde.
    Endlich erreichten sie eine kleine Tür aus Eichenholz, die mehrfach verriegelt war. Tavis ließ ihre Hand los und während er ihr ein erwartungsvolles, süßes Lächeln schenkte, sagte er, „einen Augenblick, mein Liebchen, und du wirst sehen, woran genau wir gearbeitet haben.“
    Er brauchte ein wenig, um den Riegel aus seiner Metallverankerung zu lösen und dann schob er mit einem Grunzen die Tür auf. Augenblicklich kam ein fauliger Geruch aus dem Raum und Tricky wurde bei den Dämpfen fast schlecht.
    „Komm, mein Liebchen“, sprach er zu ihr und zog sie in eine höhlenähnliche Kammer hinein, die von einer unglaublichen Anzahl von Wandfackeln erleuchtet wurde.
    Panisch suchten Trickys Augen das Zimmer ab und blieben an einem langen Tisch ganz hinten an einem Ende des Zimmers hängen. Eine Gestalt lag darauf, aber es war so dunkel in jener Ecke, dass sie nicht einmal erkennen konnte, ob es ein Mann oder eine Frau war. Als Tavis sie am Arm zerrte – der Mann war wie ein kleines Kind in einem Zimmer voller Naschereien –, war sie gezwungen ihm ans gegenüberliegende Ende des Zimmers zu folgen.
    Der Geruch schien schwächer geworden zu sein, so dass Tricky etwas freier atmen konnte ... als sie jedoch der Schlangenköpfe und der Skelette kleiner Ratten und der Gläser und Flaschen voll übel aussehender Flüssigkeiten und schleimigen Festkörpern ansichtig wurde, spürte sie, wie ihr der Kopf schwindelte und sie schwankte gegen Tavis.
    „Was ist denn mit dir, mein kleines Mäuschen?“, fragte er und grinste lüstern auf sie herab und mit den Händen zu beiden Seiten ihrer Hüften hielt er sie gegen den Tisch eingequetscht. Auf einmal wurde ihr himmelangst und alles, was Tricky noch gelang, war ihr Gesicht ausdrucklos zu halten und die Angst daraus zu verbannen.
    „Nix, Mylord“, sagte sie zu ihm. „Ich wär’ fast gestolpert und hier auf Euer Werk gefallen...“ Sie schluckte schwer und strich ihm mit einem Finger sanft an der Wange entlang. „Ich kann nicht glauben, dass Ihr das hier alles wisst! Erzählt mir, was Ihr mit all diesen ... Dingen hier anstellt.“
    Es war die richtige Reaktion gewesen. Tavis klatschte vor Freude fast in die Hände und während er sie kreuz und quer durch das Laboratorium zerrte, zeigte er ihr alles: Angefangen von Instrumenten zur Extraktion – sie fragte lieber nicht nach, was sie extrahierten – hin zu Apparaturen, die dazu gedacht waren zu kochen und zu reinigen

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