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Eine Zuflucht aus Rosen

Eine Zuflucht aus Rosen

Titel: Eine Zuflucht aus Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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festgehalten worden war, blickte nun zwischen ihren Fingern hindurch zu ihm hin, hinter einem Mauervorsprung hervor.
    „Was ist mit Euch?“, brüllte Gavin, wütend wegen der Erstarrung aller um ihn herum. „Was steht Ihr da und starrt mich an? Wir müssen Madelyne finden. Tricky – wo hält man sie fest?“
    Sein Gebrüll löste die Erstarrung seiner Männer. Es war erst, als Gavin sich daran machte, der kleinen Zofe zu folgen, und dabei über Arme und Beine und Köpfe und Füße steigen musste – von denen kein einziger noch an dem Körper ging, zu denen sie gehörten, sondern überall zu seinen Füßen verstreut lagen –, dass ihm aufging, wie er hier seiner eigenen Raserei verfallen war.
    * * *
    Immer noch Worte des Gebets murmelnd erhob Fantin sich vor Madelyne. Die Geräusche von oben machten deutlich, dass dort über den Deckenbalken des Zimmers eine Schlacht in vollem Gange war.
    Seine unterwürfige, flehentliche Lobpreisung löste bei Madelyne am ganzen Rücken zittrige, fiebrige Schauer aus, die sich wie bösartige Würmer in ihrem Magen zusammenballten. Es war grauenerregend und verursachte ihr Übelkeit, wie er einfach fortfuhr zu beten und Gott anzuflehen, ihm zu helfen, ihm den rechten Weg zu weisen, ihm den Stein der Weisen zu schenken.
    Jetzt sah er sie an und was sie in seinem Blick erkannte, ließ ihr die Knie schwach werden, als jegliche Kraft ihr aus dem Leib wich. Sein Antlitz glühte ... leuchtete vor Freude und Licht und Eifer, auch dann noch, als das böse Licht in seinen Augen aufglomm und aus seinem einen Mundwinkel weiterhin winzige, nasse Fäden tropften. Sein Verstand war jetzt wirklich verloren und der Wahn – religiöser Wahn – erblühte in ihm.
    Welche Kraft blieb ihm jetzt noch? Jene Kraft, die mit der Rechtschaffenheit kam, und mit dem Glauben und festen Grundsätzen – all jene Kraft. Madelyne wusste, dass Kraft aus dem Glauben kam. Und als sie sah, wie diese Kraft sich auf seinem Gesicht abzeichnete, fürchtete sie sich davor. Denn sein Glauben war Wahn.
    Fantin eilte im Zimmer hin und her, seine Lippen unablässig in Bewegung, schob Schüsseln und Krüge und Flaschen weg, packte sein Schwert. Er fand einen großen Krug und entfernte die Korken, goss dann den Inhalt überall auf dem Boden am Rand des Zimmers aus, auch vorne an Madelyne vorbei, um den still daliegenden Körper von Seton herum und Clem vor die Füße, den man auf der anderen Seite des Zimmers an die Wand gekettet hatte.
    Sie roch den ranzigen Geruch von Schweinetalg und spürte, wie die fettige Flüssigkeit ihr gegen die Röcke spritzte, und sah mit Entsetzen, wie ein ausgelassener Fantin eine der vielen Wandfackeln packte.
    „Du und dein Vater sollt hier auf Erden brennen, so wie ihr auch in der Hölle schmoren werdet“, sagte er zu ihr, drehte sich da rasch um und beschrieb einen Bogen mit der Fackel in seinen Händen, was einen Rauchbogen in die Luft hinter ihm zeichnete. Fantin ließ die Fackel fallen und der Talg saugte gierig die Flammen auf, setzte sich brennend in Linien fort, wobei sich sofort Rauchwolken darüber in die Luft bauschten. Und die Flammen kamen auf sie zu gekrochen.
    „Gott steh dir bei“, schrie Fantin verzückt und rannte leichtfüßig auf die Treppe zu, nachdem er kurz mit seinem Schwert zum Gruß gewinkt hatte.
    Madelyne sah entsetzt zu, wie er die Treppe hinauf entschwand und die Flammen anfingen, an den aufgebockten Holztischen zu züngeln sowie an den Wandteppichen. Der Rauch jetzt dichter, die Flammen näher und heißer.
    Vergebens zerrte sie an den Eisenfesseln, die immer noch ihre Arme umschlossen. Ihre Finger waren schon längst zu Eis geworden, wegen ihres Blutverlustes und der Feuchtigkeit in diesem Laboratorium und Kerker. Seton lag ihr bewusstlos vor den Füßen und auf der anderen Seite des Zimmers kämpfte Clem mit seinen eigenen Fesseln.
    Die Flammen schlugen höher und kamen näher, und Madelyne spürte die Hitze, als die sich allmählich den Weg zu ihren Röcken erkämpfte. Sie trat nach vorne und zur Seite, verzweifelt, schlug sich das Kleid eng um die Beine in dem Versuch, weg von den großen Lachen aus Talg zu kommen, die das Feuer schon bald verschlingen würde. Es gab nichts, was sie hier ausrichten könnte.
    Gavin.
    Er würde bald kommen. Er musste bald kommen.
    Auch sie hatte die Kraft des Glaubens.
    * * *
    Eine Tür – die Tür, zu der Tricky ihn geführt hatte – flog auf und Gavin fand sich unversehens Aug in Aug mit seiner Nemesis wieder.
    „De

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