Eine Zuflucht aus Rosen
Belgrume!“, schrie er und sprang auf den Mann los, der aus einem Treppenaufgang aufgetaucht war.
Der Mann war auf ihn vorbereitet und holte mit seiner Klinge aus, als Gavin lossprang. Hitze schnitt ihm am Arm entlang und Gavin brüllte vor Wut und Siegesgewissheit. Fantin hatte den ersten Treffer gelandet, aber Gavin würde den letzten Schlag ausführen.
Mit einer raschen Bewegung schlug Fantin hinter sich die Tür zu und als er herumwirbelte, schwang er schon das Schwert. Diesmal wich Gavin ihm mühelos aus und holte zum Gegenschlag aus, sein Schwert krachte seitlich gegen den Brustkorb des Mannes.
„Eure Hure verbrennt da unten“, stieß Fantin keuchend hervor, machte ein Täuschungsmanöver und stieß dann mit einer geschmeidigen Bewegung zu. „Ihr müsst erst an mir vorbei, um zu ihr zu gelangen, aber Ihr werdet nicht rechtzeitig dort ankommen.“
Er lachte dabei, ganz ungezwungen, als hätte er gerade einen gelungenen Scherz erzählt, und seine Klinge fand die von Gavin. Eiseskälte wanderte Gavin hinten den Rücken hoch. Nie hatte er solch eine rasende Wut und einen solchen Blutdurst empfunden, aber der Mann vor ihm war von einer Ruhe ... ein leichtes Lächeln, ein Leuchten, das von einer inneren Stärke zeugte – derjenigen sehr ähnlich, wegen der Gavin sich zu der Tochter des Mannes so hingezogen gefühlt hatte.
Schweiß rann ihm in die Augen und Gavin wischte ihn ungeduldig weg, als er auf Fantin zuraste. Der andere Mann hob das Schwert an und ihre Klingen donnerten gegeneinander, pressten sich gegeneinander, als hingen sie mitten in der Luft fest, jeder Mann schob mit jedem kleinen bisschen Kraft und mit dem ganzen Willen, den er noch besaß. Endlich glitt das Metall aneinander runter und die Schwerter kamen in Bewegung, befreit aus dem Stillstand. Gavin vergeudete keine Sekunde mit einem Rückzug. Stattdessen wirbelte er herum, trat und stieß zu – alles auf einmal – und plötzlich war Fantin von der Tür weg und schrie auf, überrascht von dem unerwarteten Schmerz.
Mit aller Kraft rannte Gavin auf die Tür zu, genau in dem Moment, als sein Gegner nach vorne sprang. Er hatte noch gerade genug Zeit, um den Schlag abzuwehren. Gavin riss sein Schwert herum und fing den abwärts gerichteten Schlag ab. Er hatte immer noch die Tür vor sich und mit einem mächtigen Schrei, riss er diese weit auf.
Fantin sprang auf ihn los und Gavin wich ihm aus, machte dabei aber einen Schritt ins Leere und fiel durch die Türöffnung durch und spürte dann nichts als Luft unter seinen Füßen. Aus dem Gleichgewicht gebracht geriet er ins Taumeln und – mit einer an ein Wunder grenzenden Bewegung – bekam er Fantins Tunika zu fassen und zerrte den Mann mit sich.
Die Kanten der Steinstufen rammten sich ihm in Schultern und Beine, als er hinabfiel, wobei sein entglittenes Schwert ihm voran hinab sauste. Gavin prallte auf dem Boden auf, einen Augenblick nachdem sein Schwert scheppernd gelandet war, und noch im Schwung vom Fall packte er es, schaute sich in dem Zimmer dann um, das im Rauch erstickte, bevor er sich wieder Fantin zuwandte.
Als er auf die Beine kam, hatte der Mann seine Aura der Heiligkeit verloren. Sein Gesicht, von Dreck verschmiert, und seine Augen brannten in einem Gesicht der blanken Wut – all das verriet einen Verlust an Selbstbeherrschung, zusammen mit der gleichen Entschlossenheit zu siegen, die auch in Gavin brannte.
Im folgenden Kampf bewegte Fantin sich weiterhin schnell, noch heftiger, aber auch erratischer als zuvor. Gavin nahm sich die Zeit zu der Wand hinzuschauen, wo er eine weiß gekleidete Gestalt gesehen hatte, die sich in den Rauchspiralen abzeichnete, und das Herz sackte ihm tiefer, als er sah wie sie sich nicht mehr bewegte. Fantin machte sich den Augenblick zunutze und führte sein Schwert mit beiden Händen und einer solchen Wucht, dass Gavin seinen Griff löste und ihm die eigene Waffe aus den Händen fiel.
Jetzt ohne Waffe, stieg die Verzweiflung und der Drang hier zu siegen übermächtig in Gavin hoch, und er warf sich auf die Seite, als Fantin zu dem ausholte, was er als Todesstoß beabsichtigt hatte. Gavin schleuderte einen Stuhl gegen den Gegner, der diesen in der Magengrube erwischte, und mit einem gezielten, raschen Griff nach vorne, bekam er Fantins Schwerthand zu fassen und drehte diese mit einem bösartigen Griff nach hinten. Die Knochen knirschten grausig.
Fantin schrie auf und ließ die Waffe fallen, raste da aber schon auf eine Wandfackel zu, die hinter
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