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Eine Zuflucht aus Rosen

Eine Zuflucht aus Rosen

Titel: Eine Zuflucht aus Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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gerade auf. „Der gütig zu mir sein wird? Der mir kein Leid zufügen wird. Der mich nicht in jeder Handlung, mit jedem Atemzug herumkommandiert.“ Sie drehte sich da schnell weg und schritt davon, wobei ihr die Hände zitterten und ihre Augen sich mit Tränen füllten. Sie hasste, dass ihr die Stimme bei den letzten Worten versagt hatte.
    „Madelyne.“
    Sie ging weiter, achtete nicht auf ihr langes Kleid, das sich um ihre Beine wickelte, bis der Schrei von oben sie anhielt.
    „Wer geht da?“
    „Es ist Mal Verne.“ Seine Stimme erscholl laut hinter ihr, hoch zu der Wache, die von einer Ecke der Mauer, die den Burghof umgab, auf sie beide runter blickte. Er war jetzt nahe bei ihr und sie hielt an, drehte sich zu ihm, ihr Gesicht lag wegen der hohen Mauer im Schatten. Sie klammerte sich mit den Händen an ihre Röcke aus leichter Wolle, zerknüllte den Stoff in ihren Händen, um diese vom Zittern abzuhalten.
    „Ihr dürft passieren.“ Die Erlaubnis wehte von oben herab, aber weder Madelyne noch Gavin achteten darauf.
    „Madelyne–“
    „Bitte.“ Sie streckte die Hand nach ihm aus.
    „Nein, ich werde sprechen.“ Zorn machte seine Stimme zittern. „Glaubt Ihr, dass ich Euch dem Erstbesten gebe, der fragt? Einem Mann, der Euch weh tun würde? Närrisches Weib. Habe ich Euch denn nicht schon genug Schaden zugefügt? Zumindest schulde ich Euch einen Gemahl, der ein besserer Mann sein wird, als Euer Vater es war.“
    Er fuhr sich mit einer Hand über die Stirn, als wolle er sich den Zorn wegwischen. „Madelyne, der Grund, warum Ihr heiraten müsst, ist, damit Ihr vor Eurem Vater sicher seid. Er will Euch zurückhaben und er wird es immer wieder versuchen – er hat es in den Wäldern versucht und er hat es hier, genau unter der Nase des Königs, versucht! Der König und ich wissen, dass er verrückt ist, dass eine Art von religiösem Eifer in ihm brennt und dass er danach trachtet, anderen Schaden zuzufügen – vielleicht sogar Euch selbst. Und wenn es nur ist, weil er erzürnt darüber ist, dass Ihr ihm vor ein paar Jahren genommen wurdet, und Euch daher ein böses Willkommen bescheren würde.
    „Ich werde Euch einen Gemahl finden, nur weil der König es befohlen hat. Einen, der Euch beschützen wird ... der Euch beschützen kann . Und einer, der Eurer Ländereien würdig ist – die Ihr erben werdet, wenn Euer Vater nicht mehr ist. Und einer, der gut zu Euch sein wird.“
    Er trat auf sie zu. Nahe genug, so dass sie sehen konnte, wie seine Brust sich hob und senkte, und auch das Zucken an seiner Wange, als er in seiner Rede innehielt. Als er wieder sprach, wurden seine Worte zu ihr sanfter. „Ich glaube nicht, dass es eine große Herausforderung sein wird einen Mann zu finden, der gut zu Euch ist – eher wird es eine Herausforderung sein, den Mann zu finden, der in der Lage ist Euren Vater auf Abstand zu halten. Ihr seid eine wunderschöne Frau, Madelyne, und Ihr werdet eine gute Ehefrau abgeben.“
    Sie blickte zu ihm hoch und das Herz bliebt ihr fast stehen, als eine seiner rauen Hände hoch an ihr Kinn kam, um ihr langsam über die Seite ihres Gesichts und den Hals zu streichen. Die Erinnerung an den Kuss, den sie geteilt hatten, brannte sich ihr da wieder ein und sie trat auf ihn zu, in seine Hand hinein, und fühlte seine kräftigen Finger, wie sie sich zärtlich um ihren Kiefer schlossen. Sie berührten sie hinten an den Haaren, hinten an ihrem Hals, und ein erstauntes Schaudern lief ihr da um das Ohr ... dann wieder hinten runter, seitlich an ihrem Hals entlang.
    „Madelyne, Ihr seid mir eine solche Versuchung...“, sagte er mit einer angespannten Stimme. Sie rührte sich nicht, spürte nur das Zittern seiner Hand an ihrer Wange, die ihren gesamten Nacken sanft umschloss, während die übrige Welt einfach versank.
    Gavin öffnete die Augen und als er das tat, sah sie im Mondlicht einen eisernen Entschluss darin funkeln. Er ließ seine Hand von ihrem Gesicht wieder runterfallen und trat einen Schritt zurück. „Ich bitte um Verzeihung, solltet Ihr wegen mir beunruhigt worden sein, Mylady. Ich scheine mich nicht unter ... unter Kontrolle zu haben ... wenn ich bei Euch bin.“ Er machte eine Art unpersönlicher Verbeugung, was in ihr den Wunsch weckte, mit dem Fuß auf dem Boden aufzustampfen. Was war nur mit ihm – mit ihr – mit dieser ganzen Situation los?
    Madelyne zog die Brauen zusammen und packte mit beiden Händen ihre Röcke. „Gavin, Ihr habt nichts getan, wofür Ihr um Verzeihung

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