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Eine Zuflucht aus Rosen

Eine Zuflucht aus Rosen

Titel: Eine Zuflucht aus Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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einzugehen, aber wenn ich es tun muss – und ich weiß, dass ich es muss –, würde es mir keine Angst einjagen, wenn man ihn aussucht.“
    „Hat er Euch schon geküsst, Mylady?“, fragte Tricky vorwitzig.
    „Mich geküsst? Selbstverständlich nicht.“
    „Oh.“ Tricky klang enttäuscht. „Ich war mir sicher, dass er es getan hätte. Fragt Ihr Euch nicht, wie es wäre, von einem geküsst zu werden? Ich habe mich so lange genau das gefragt und jetzt waren es schon zwei Männer, die mich in den letzten zwei Wochen geküsst haben.“
    „Ich frage mich nicht, wie es wäre, da ich bereits geküsst wurde .“ Madelyne stand auf, um sich ihr Nachtgewand anzulegen. Da erst ging ihr auf, was Tricky gesagt hatte, und sie fügte überrascht hinzu. „ Zwei Männer? Tricky, Ihr seid von zwei Männern geküsst worden?“
    Im gleichen Moment hielt Tricky beim Schnüren von Madelynes Gewand hinten inne, um das Gesicht um sie herum nach vorne zu schieben. „Wenn Lord Reginald Euch nicht geküsst hat, wer war es dann?“
    Das Blut schoss Madelyne ins Gesicht. „Ich hätte nichts sagen sollen“, stammelte sie. „Es war dumm von mir davon zu sprechen – es hat keinerlei Bedeutung. Wen habt Ihr denn nun geküsst, außer Jube?“
    „Diesen Neinsager Clem“, sagte Tricky mit Abscheu. „Aber das ist schon lange vorbei und er war seither nur grob und gereizt.“ Sie seufzte, dann kicherte sie. „Der arme Mann ... er weiß noch nicht, dass er mich zur Frau haben wird, so sehr kämpft er gegen seine eigenen Wünsche an. Er glaubt, Jube ist der, den ich liebe, und bisweilen kommt mir schon der Gedanke, ihn in dem Glauben zu lassen – der Mann ist so ein Narr!“ Selbst dann noch, als sie redete, sah Madelyne sie nach dem Kamm aus Kirschholz greifen, den Clem für sie gekauft hatte.
    „Ihr werdet Euch mit Clem vermählen?“, fragte Madelyne, die froh war, das Interesse von Tricky an Madelynes eigenen Erfahrungen im Küssen weggelenkt zu haben – und etwas verwundert über den Richtungswechsel im Herzen ihrer Freundin. „Habt Ihr Euch denn nicht immerzu beschwert, was für ein Miesepeter er ist? Wart Ihr nicht so eingeschnappt, dass Ihr nicht einmal mit ihm zu sprechen wünschtet?“
    „Oh, in der Tat, aber das war nur, weil ich wütend auf ihn war, wisst Ihr. Der Mann weiß noch nicht, dass wir heiraten werden. Er glaubt nur, dass er sich über mich ärgert ... aber er ahnt nicht, dass das, was er empfindet, Liebe ist und weiß daher auch nicht, wie das Heilmittel dazu aussieht.“
    Mit einem kleinen Stirnrunzeln auf ihrem rotbackigen Gesicht nahm Tricky ihre Aufgabe wieder auf und fing an, den Kamm durch Madelynes langes Haar zu ziehen. „Ich bin froh drüber, dass auch Jube mich geküsst hat, denn sonst hätte ich nie gewusst, dass Clem – dieser Einfaltspinsel – der Mann für mich ist.“
    „Was meint Ihr damit?“
    „Es steckt alles im Kuss, Maddie. Erinnert Ihr Euch, was Peg sagte – dass man es am Kuss erkennen wird? Und er wird es auch noch erkennen – der Kuss, der einem alles innen drin aufwühlt. Jubes Kuss war hübsch und angenehm, aber es hat mir das Innere wenig mehr bewegt als wie bei einer leichtem Brise ... Clem hingegen ... ooh, Maddie, es war als wäre ich in einem Sturm mitten auf dem Ozean gefangen und konnte um mein Leben keinen sicheren Halt mehr finden ... und mir wurde heiß und flattrig...“ Sie zog zu heftig am Kamm, was einen kurzen Aufschrei bei ihrer Herrin provozierte. „Es tut mir Leid, Mylady!“, entschuldigte sie sich und Schweigen folgte, während Tricky sich darauf konzentrierte, ihr das Haar zu kämmen, ohne ihrer Herrin eine Glatze zu bescheren, und während Madelyne über die Worte ihrer Freundin nachgrübelte.
    Als Tricky dann den Kamm auf einem Tisch ablegte, drehte sie sich um und schaute Madelyne an. „Wer ist es denn gewesen, der Euch küsste, wenn es nicht Lord Reginald war?“
    Erneut stieg glühende Hitze in Madelynes Gesicht auf, „Nein, Tricky. Ich wünsche nicht davon zu erzählen. Es war nichts.“
    „Ihr müsst es mir erzählen, Madelyne. Ich will es wissen!“ Tricky stemmte die Hände in die Hüften und stellte sich mit wütendem Blick genau vor sie. „Wenn ich Eure Zofe sein soll, muss ich alles wissen, damit ich Euch Ratschläge erteilen und so gut wie nur möglich Eure Interessen wahren kann.“
    Auch wenn sie von dem Argument ihrer Zofe nicht überzeugt war, holte Madelyne da tief Luft. Ein Teil von ihr wollte darüber sprechen ... mit jemand

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