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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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entsetzliche Wut. Haß auf ihn und all das, was ich gewesen war, stieg mir heiß und klebrig wie Blut in die Kehle. Da hob er die Maschinenpistole nochmals.
    Ich blickte über seinen Wagen hinweg zur Straßenecke. Es war schon meine Ecke, meine Straße. Ich sah mein Haus. Dort stand es, und in einem Fenster brannte Licht, das wir bei unserer überstürzten Abfahrt auszuschalten verges-sen hatten. Wenn ich bis nach Hause käme, dann wäre ich in Sicherheit. Dort wäre ich immer geborgen, das wußte ich.
    Mit aller Kraft drehte ich das Lenkrad, um in meine Straße einzubiegen. Doch Maxies Wagen war mir im Weg. Trotzdem schlug ich das Lenkrad ein. Da sah ich, wie sich Spits Gesicht in Todesangst verzerrte. Funken sprühten aus der Maschinenpistole, aber ich fühlte nichts. Er mußte mir ausweichen, sonst würde ich einfach in ihn hineinfahren! Ich spürte, wie die Räder blockierten, das war mir aber egal. Ich wollte heim.
    Plötzlich sah ich einen grellen Lichtschein und spürte, wie der Wagen durch die Luft sauste. Ich holte tief Atem und erwartete das Krachen und Splittern. Doch es blieb aus.
    Statt dessen war ich ein kleiner Junge, der in einem Möbelwagen saß und in eine fremde Umgebung fuhr. Ich hörte, wie der Kies unter den Rädern knirschte. Es war helles, strahlendes Tageslicht, und das vermochte ich nicht zu verstehen.
    Etwas war schiefgegangen. Die Zeit war aus den Fugen geraten. Ich schlug mich wie verrückt mit diesem Gedanken herum. Es konnte nicht wahr sein. Derartige Dinge geschehen nicht. Ich war wieder am Urbeginn meiner Erinnerungen.
    Dann verschwand der ganze Spuk, und ich fühlte, wie das Lenkrad zersplitterte. Einen Moment blickte ich wie betäubt auf meine Hände, die sich an die Bruchstücke des Lenkrades klammerten, das kein Lenkrad mehr war, im nächsten Augenblick stürzte ich in eine ferne, drohende Finsternis.
    Irgendwo, tief verborgen in der stummen, regungslosen Dunkelheit, rief jemand meinen Namen. Er hallte dumpf und metallisch in meinem Kopf, und die Silben rollten auf mich zu wie Meereswogen.
    "Dan-ny Fish-er. Dan-ny Fish-er." Immer wieder vernahm ich die Stimme, die mich rief. Doch irgendwie wußte ich, daß ich diesem Sirenengesang nicht lauschen durfte. Ich durfte auf diese Töne nicht hören. Selbst in Gedanken durfte ich nicht auf sie hören. Verzweifelt kämpfte ich dagegen an. Ich mühte mich ab und verschloß meine Gedanken vor diesen Tönen. Plötzlich durchfuhr mich ein wilder Schmerz. Ich straffte mich, überwältigt von folternder Qual.
    Der Schmerz wurde immer heftiger, und doch... es war nichts Physisches, das ich fühlte. Es war eine vage, körperlose Qual, in der ich dahintrieb, wie in der Luft, die ich einst geatmet hatte.
    Die Luft, die ich geatmet hatte. Geatmet hatte? Wieso habe ich das gedacht? Der Schmerz kam wieder, er durchdrang mein ganzes Bewußtsein, und die Frage war vergessen. Ich hörte meine eigene Stimme, sie schrie irgendwo in weiter Feme. Dieser Schrei grenzenloser Qual hallte in meinen Ohren. Langsam glitt ich wieder in die Finsternis zurück.
    "Dan-ny Fish-er, Dan-ny Fish-er." Jetzt vernahm ich die seltsam beruhigende Stimme wieder. Sie war weich und sanft und klang wie die Verheißung von Ruhe und Frieden und der Erlösung von jeglicher Pein. Und dennoch kämpfte ich mit einer Kraft dagegen an, die ich nie zuvor gegen irgend etwas aufgewendet hatte. Und wieder schwand die Stimme aus meinem Bewußtsein, und der Schmerz kehrte zurück.
    Wie süß kann diese Schmerzempfindung sein, wenn jedes andere Gefühl deinen Körper verlassen hat! Wie sehnsüchtig klammerst du dich an diese Qual, die dich an die Erde bindet! Du atmest den Schmerz, als wäre er die köstlichste Luft, du trinkst die Qual mit jeder Faser deines dürstenden Seins. Du sehnst dich nach dieser Qual, weil sie Leben bedeutet.
    In meinem Innern brannte der süße, qualvolle Schmerz. Der geliebte Schmerz, an den ich mich klammerte. Ich hörte meine Stimme in weiter Feme, die in wildem Protest aufheulte, und die Qual machte mich glücklich. Begierig streckte ich meine Hände nach ihr aus, konnte sie aber nicht fassen, sie entschlüpfte mir wieder, und ich tauchte zurück in die stille, besänftigende Finsternis.
    Die Stimme war jetzt dicht neben mir. "Warum wehrst du dich gegen mich, Danny Fisher?" fragte sie vorwurfsvoll. "Ich bin gekommen, um dir Frieden zu bringen."
    "Ich will keinen Frieden!" schrie ich verzweifelt. "Ich will leben!"
    "Aber leben heißt leiden, Danny Fisher." Die

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