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Eines Greifen Ei

Eines Greifen Ei

Titel: Eines Greifen Ei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Swanwick
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reduziert als eine schizophrene. Ihre emotionalen und sozialen Reaktionen ähneln mehr dem Normalverhalten. Sie ist zu koordinierten Handlungen fähig, Während einer Phase des Aufruhrs ist es durchaus möglich, daß ein paranoides Wesen sich unserer Aufspürung entzieht.«
    »Okay, wir wollen das also klar festhalten«, sagte Beth Hamilton. »Auf der Erde bricht Krieg aus. Die Chang erhält ihre Befehle, gibt den Schlüssel für die Software-Bombe ein und geht mit einem Behälter voll Wahnsinn und einem Häppchen Paranoia nach Bootstrap - nein, das bringt nichts. Es fällt alles auseinander.«
    »Wieso?«
    »Paranoia würde sie nicht gegen Schizophrenie immun machen. Wie schützt sie sich gegen ihre eigenen Aerosolbomben?«
    Gunter stand wie vom Donner gerührt da. »Lavendel!«

    SIE HOLTEN SALLY CHANG auf der obersten Ebene von Bootstrap ein. Die höchste Ebene war unterentwickelt. Eines Tages - so versprachen es die Broschüren der Korporativen Gesellschaft - würde Damwild an den Ufern von glasklaren Teichen grasen und Ottern sich in Flüssen tummeln. Doch bis jetzt war weder das Erdreich angeschüttet, noch die Würmer ausgesetzt oder die Bakterien gesät. Es gab nur Sand, Maschinen und vereinzelt trauriges, opportunistisches Unkraut.
    Sally Chang hatte sich ihr Lager auf der einen Seite des Flußkopfes eingerichtet, unter einem Lichtstrahler. Als sie sich ihr näherten, machte sie Anstalten, sich zu erheben, warf schnell einen Blick zur Seite und beschloß, es im Sitzen mit ihnen aufzunehmen.
    Ein Schild mit der Aufschrift NOTBEDACHUNGS-SERVICE-STATION war an eine Strebe geschweißt, die den Ventilschaft des Flusses stützte. Darunter befanden sich ein kleiner Berg pyramidenförmig aufgestapelter Sauerstofftanks und ein Speicherbehälter aus Aluminium von der Größe eines Sarges.
    »Gar nicht dumm«, murmelte Beth über Gunthers Mentalkom-Chip. »Sie schläft in dem Speicherbehälter, und jeder, den es zufällig hierher verschlägt, vermutet darin lediglich Ersatzgerät für den Notfall.«
    Die lavendelfarbene Anzuggestalt hob einen Arm und sagte lässig: »Hallo, Jungs, was kann ich für euch tun?«
    Krishna ging einen Schritt auf sie zu und nahm ihre Hand. »Sally, ich bin's - Krishna!«
    »Oh, Gott sei Dank!« Sie sank ihm in die Arme. »Ich hatte solche Angst!«
    »Jetzt ist alles gut.«
    »Ich habe euch im ersten Moment für Invasoren gehalten, als ich euch herankommen sah. Ich habe solchen Hunger - ich weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal etwas gegessen habe.« Sie klammerte sich an den Ärmel von Krishnas Anzug. »Du weißt doch Bescheid über die Invasoren, oder nicht?«
    »Vielleicht solltest du mein Wissen auf den neuesten Stand bringen.«
    Sie setzten sich in Richtung der Treppe in Bewegung. Krishna gab Gunther schweigend ein Zeichen und deutete auf das Arbeitsgeschirr von Sally Changs Anzug. Ein Zylinder von der Größe einer Feldflasche ging daran. Gunther streckte die Hand danach aus und löste ihn aus der Halterung. Die Mediatoren! Er hielt sie in der Hand!
    Auf der anderen Seite löste Beth Hamilton den fast vollen Zylinder mit Paranoia-Überträgern und ließ ihn verschwinden.
    Sally Chang, die tief versunken war in die Ausführung ihrer Argumentation, merkte nichts davon. »... gehorchten natürlich meinen Befehlen. Doch sie ergaben keinen Sinn. Ich machte mir schreckliche Sorgen, bis mir schließlich klar wurde, was sich wirklich abspielte. Ein Wolf, der in einer Falle gefangen ist, scheut nicht davor zurück, sein Bein abzubeißen, um sich zu befreien. Ich machte mich auf die Suche nach dem Wolf. Welche Art von Feind rechtfertigte derart extreme Handlungen? Bestimmt kein menschlicher.«
    »Sally«, warf Krishna ein, »bitte befasse dich mit der Überlegung, daß die Verschwörung - in Ermangelung eines passenderen Wortes - möglicherweise viel tiefer verwurzelt ist, als du vermutest. Daß das Problem nicht in einem äußeren Feind begründet ist, sondern in den Machenschaften deines eigenen Gehirns. Insbesondere daß die Invasoren ein Gebilde der psychoseimitierenden Mittel sind, die du dir in den Rücken injiziert hast, als das Ganze anfing.«
    »Nein. Es gibt zu viele Beweise. Alles paßt wunderbar zusammen! Die Invasoren brauchten einen Weg, um sich sowohl physisch zu tarnen, was durch die Vakuumanzüge erreicht wurde, als auch psychisch, was durch den allgemeinen Wahnsinn erzielt wurde. Auf diese Weise können sie sich unbemerkt unter uns bewegen. Wäre ein menschlicher Feind

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