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Eines Greifen Ei

Eines Greifen Ei

Titel: Eines Greifen Ei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Swanwick
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soweit gegangen, in ganz Bootstrap die Sklavenarbeit einzuführen? Undenkbar. Sie können unsere Gedanken wie Bücher lesen. Wenn wir uns nicht mit den schizomimetischen Maschinen geschützt hätten, wären sie in der Lage gewesen, alles Wissen aus uns herauszuquetschen, alle Geheimnisse unser militärischen Forschung ...«
    Während er zuhörte, konnte Gunther nicht umhin sich vorzustellen, was Liza Nagenda zu all diesem wirren Geschwätz sagen würde. Und bei dem Gedanken an sie spannten sich seine Kiefermuskeln. Wie eine von Sally Changs Maschinen, so wurde ihm bewußt, und er konnte nicht anders, als auf seine eigenen Kosten amüsiert zu sein.

    EKATARINA WARTETE AM FUSS der Treppe. Ihre Hände zitterten merklich, und in ihrer Stimme schwang ein leichtes Beben mit, als sie sagte: »Was soll das alles, was mir das KMP über sogenannte Mediatoren erzählt? Krishna soll angeblich irgendeine Heilmethode gefunden haben?«
    »Wir haben sie!« sagte Gunther leise, freudig. Er hielt den Zylinder hoch. »Es ist vorbei, wir können unsere Freunde heilen.«
    »Laß mich sehen«, sagte Ekatarina. Sie nahm ihm den Zylinder aus der Hand.
    »Nein, warte!« rief Beth Hamilton, jedoch zu spät. Hinter ihr stritt sich Krishna mit Sally Chang über ihre Deutung der Ereignisse der letzten Zeit. Keiner von ihnen hatte bis jetzt bemerkt, daß die vorderen beiden stehengeblieben waren.
    »Zurückbleiben!« Ekatarina trat zwei Schritte zurück. In scharfem Ton fügte sie hinzu: »Ich habe nicht die Absicht, Schwierigkeiten zu machen. Aber wir werden das Ganze genau durchdenken, und bis dahin möchte ich nicht, daß mir irgend jemand zu nahe kommt. Das gilt auch für dich, Gunther.«
    Irre versammelten sich um sie herum. Einzeln oder zu zweit kamen sie über den Rasen gelaufen, und schließlich zu Dutzenden. Als ihnen klar geworden war, daß Ekatarina sie über das KMP herbeigerufen hatte, waren Krishna, Sally Chang und Beth Hamilton durch eine Wand von Leuten von ihr und Gunther getrennt.
    Sally Chang stand reglos da. Irgendwo hinter ihrem verborgenen Gesicht revidierte sie ihre Theorien, um dieses neue Ereignis einzupassen. Plötzlich schlug sie mit den Händen auf ihren Anzug und tastete nach den fehlenden Behältern. Sie sah Krishna an und sagte mit vor Entsetzen schriller Stimme: »Du bist einer von ihnen!«
    »Natürlich bin ich das nicht ...«, setzte Krishna an. Doch sie hatte sich bereits umgedreht und floh stolpernd wieder die Treppe hinauf.
    »Laßt sie gehen!« befahl Ekatarina. »Wir müssen uns mit ernsteren Dingen beschäftigen.« Zwei Irre trabten vorbei; sie trugen einen kleinen Industrieofen zwischen sich. Sie stellten ihn ab, und ein dritter schloß ein Stromkabel an. Das Innere begann zu glühen. »Der Zylinder ist das einzige, was ihr habt, stimmt's? Wenn ich ihn nun in Dampf sterilisiere, besteht keine Hoffnung, den Inhalt zu ersetzen.«
    »Ismailowa, hören Sie«, sagte Krishna.
    »Ich höre. Sprechen Sie!«
    Krishna erklärte, während die Ismailowa mit verschränkten Armen und skeptisch geneigten Schultern zuhörte. Als er fertig war, schüttelte sie den Kopf. »Es ist ein edler Wahnsinn, trotzdem ist es nichts anderes als Wahnsinn. Sie möchten unseren Geist zu etwas umformen, das dem Verlauf der menschlichen Evolution fremd ist. Den Sitz des Denkens auf die Liege eines Jetpiloten verfrachten. Ist das Ihre Vorstellung von einer Lösung? Vergessen Sie es. Nachdem diese verhängnisvolle Büchse erst einmal geöffnet ist, wird es keine Möglichkeit mehr geben, den Inhalt wieder hineinzubefördern. Und Sie haben keine überzeugenden Argumente vorgebracht, die dafür sprechen, sie zu öffnen.«
    »Aber die Leute in Bootstrap«, warf Gunther ein. »Sie ...«
    Sie unterbrach ihn. »Gunther, niemandem gefällt, was mit ihnen geschehen ist. Doch wenn wir anderen unsere Menschlichkeit aufgeben müssen, um für eine fragwürdige und moralisch zweifelhafte Rehabilitation zu bezahlen ... Nun, der Preis ist einfach zu hoch. Wahnsinnig oder nicht, zumindest sind sie noch Menschen.«
    »Bin ich kein Mensch?« fragte Krishna. »Wenn Sie mich kitzeln, lache ich dann nicht?«
    »Sie sind nicht in der Lage, sich ein Urteil zu erlauben. Sie haben Ihre Neuronen neu gestaltet und sind berauscht von der Neuheit. Welche Tests haben Sie an sich selbst durchgeführt? Wie gründlich haben Sie Ihre Abweichungen von menschlichen Normen aufgezeichnet? Wo sind Ihre Zahlen?« Das waren rein rhetorische Fragen; eine Analyse wie die, von der sie

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