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Einfach gut - 99 Dinge, die nichts kosten und uns bereichern

Titel: Einfach gut - 99 Dinge, die nichts kosten und uns bereichern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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verwendet, tut’s auch. Notfalls eine Pappröhre. Um das Ding einigermaßen spielen zu können, sollte der Durchmesser der Röhre etwa zweieinhalb bis drei Zentimeter betragen. Wenn die Röhre größer ist, können Sie mit Wachs ein »Mundstück« anbauen, also einfach ein Ende mit dem Wachs verengen.
    Und jetzt probieren Sie einmal, einen Ton zu erzeugen. Wenn Sie kein Blechblasinstrument spielen, wird Ihnen das wahrscheinlich nicht auf Anhieb gelingen. Es ist aber eigentlich gar nicht so schwer. Machen Sie einfach einen Kussmund. Und dann p(r)usten Sie die Luft gegen den
Druck der locker (!) zusammengepressten Lippen heraus. Das sollte so eine Art, nun ja, Furzgeräusch ergeben.
    Legen Sie dann Ihre Lippen an das Ende des Rohrs. Dabei muss das Rohr mit Ihrem Mund abgedichtet sein: Wenn an der Seite Luft hineinkommt, klappt es nicht. Probieren Sie jetzt einmal, durch die leicht angespannten Lippen in das Rohr hineinzupusten. Vielleicht kommt jetzt schon ein Ton?
    Experimentieren Sie ein wenig herum. Verändern Sie die Lippenspannung und achten Sie darauf, wie sich der Ton verändert. Es bringt übrigens nichts, möglichst kräftig zu pusten. Die Lippenspannung ist das einzig Entscheidende!
    Nun können Sie schon ein wenig Didgeridoo spielen. Aber das ist wahrscheinlich, auch wenn Sie eine Weile üben, immer noch etwas unbefriedigend.

Obertöne und Schwebungen
    Um den Klang ein wenig interessanter und abwechslungsreicher zu gestalten, können wir erstens die Obertöne verändern und zweitens Schwebungen hinzufügen.
    Die Obertöne verändern sich durch die Spannung der Lippen und durch die Zunge. Probieren Sie beides aus. Erzeugen Sie einen Ton und schieben Sie die Zunge ganz leicht vor und zurück. Und verändern Sie die Lippenspannung, indem Sie den Mund wie bei einem Lächeln verziehen. Aber alles ganz langsam, sonst reißt der Ton wahrscheinlich ab. Hören Sie genau hin, wie sich die Obertöne verändern.
    Wenn Sie es bis hierhin geschafft haben, klingt das Instrument schon ganz interessant. Aber um einen richtig »urigen« Ton hinzubekommen, können Sie nun noch Schwebungen erzeugen, und zwar indem Sie während des Blasens gleichzeitig einen Ton singen - und zwar einen, der geringfügig
höher oder tiefer als der Grundton Ihres Didgeridoos (oder Ihrer Pappröhre) ist. Durch die zwei disharmonischen Töne entsteht eine sogenannte Schwebung. Nun klingt es schon ziemlich gut.
    Das Problem ist nur, dass Sie immer wieder neu ansetzen müssen. Schließlich können Sie, nur weil Ihr Didgeridoo so schön klingt, nicht einfach auf das Atmen verzichten. Und trotzdem können Sie (wenn Sie es erst einmal gelernt haben) ständig hineinblasen.

Die Zirkularatmung
    Das klingt zunächst unglaublich. Schließlich müssen Sie ja einatmen, und Sie können doch nicht gut gleichzeitig einund ausatmen. Oder? Nun ja, atmen zwar nicht, aber blasen! Das geht mit der Zirkularatmung, die natürlich sehr irreführend benannt ist.
    Im Grunde funktioniert das Ganze wie beim schottischen Dudelsack. Auch da kann der Spieler ja nicht ständig blasen, und trotzdem trötet ein Dudelsackspieler ohne Pause (oder so lange, bis die Polizei kommt). Er verwendet nämlich nicht die ganze Luft zum Spielen, sondern einen Teil, um den Dudelsack mit Luft zu füllen. Wenn er dann atmet, drückt er auf den Sack, und die Luft strömt weiter durch die Pfeifen. Statt des Dudelsacks verwenden Sie beim Didgeridoo nun einfach Ihre Backen. Nein, »einfach« ist es nicht. Aber mit ein bisschen Übung klappt das tatsächlich. Und nicht nur bei Aborigines.
    Üben Sie erst mal ohne Didgeridoo. Prusten Sie durch die Lippen und atmen Sie gleichzeitig ein. Wirklich gleichzeitig! Sie müssen dazu kurz und kräftig die Luft durch die Nase einziehen. Üben Sie das eine Weile.

    Und jetzt nehmen Sie wieder das Didgeridoo zur Hand. Blasen Sie Ihre Backen auf und pressen Sie die Luft heraus, ohne auszuatmen. Der Luftstrom entsteht nur durch das Zusammenpressen der Backen! Und nun dasselbe, nur dass Sie, wie Sie es ja schon geübt haben, gleichzeitig kurz und kräftig durch die Nase einatmen.
    Wenn Sie das hinbekommen, ist alles Weitere nur noch üben, üben, üben. Sie spielen mit der Atemluft. Wenn Ihr Atem zu Ende geht, füllen Sie noch die Backen, dann pressen Sie die Backen zusammen und atmen gleichzeitig kräftig durch die Nase ein, nun spielen Sie mit der Atemluft weiter, blasen die Backen auf … und so weiter.
    Und jetzt haben Sie ein vielseitiges Mittel an der Hand:

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