Einfach gut - 99 Dinge, die nichts kosten und uns bereichern
eine Tasse Tee einladen (siehe »Laden Sie mal Ihre Nachbarn ein«, Seite 237). Doch natürlich gibt es darüber hinaus auch organisierte Formen, seinen Nachbarn unter die Arme zu greifen.
Nachbarschaftshilfe ist Ausdruck sozialer Intelligenz. Das zeigt sich vor allem in Krisenzeiten oder Notlagen, in denen Menschen sich ganz automatisch gegenseitig sehr viel stärker beistehen als sonst. Während die Nachbarschaftshilfe in Dorfgemeinschaften meist noch gut funktioniert, kommt sie in der Anonymität der Großstädte oft zu kurz. Bundesweit sorgen Kirchen, Kommunen und Vereine dafür, dass die Solidarität innerhalb der Gemeinschaft nicht ganz auf der Strecke bleibt. Wenn auch Sie der Meinung sind, dass es nicht einzig Sache des Staates sein kann, soziale Hilfe zu leisten, sollten Sie sich der Nachbarschaftshilfe anschließen - ganz egal, ob die über die Kirche, Ihre Gemeinde oder private Verbände organisiert wird.
Die Nachbarschaftshilfe hat viele Gesichter: Sie können Senioren unterstützen (Seniorenstüberl, -fasching, -weihnachtsfeier, Einkäufe erledigen und so weiter), Kleider- und Kinderbasare durchführen helfen, stundenweise Haushaltshilfe in Notzeiten anbieten oder sich auch im Rahmen der Hospizhilfe einsetzen.
Oder wie wäre es, Kinder zu betreuen? An überlasteten Müttern mangelt es nicht. Und leider auch nicht an Familien, die durch Krankheit, Trennung oder andere Krisen aus der Bahn geworfen wurden. Bieten Sie Ihre Hilfe an - als Babysitter, Leih-Oma oder vielleicht sogar als Tagesmutter.
Sie können das beispielsweise »ganz offiziell« über regionale Nachbarschaftshilfeorganisationen tun - oder aber Sie nutzen das Schwarze Brett im Supermarkt und bieten Ihre Dienste privat an. Am besten geben Sie dabei gleich an, wie viel Zeit Sie wöchentlich spenden könnten.
FÜR WEN?
Für alle, die gern helfen.
WAS BRAUCHT MAN?
Den Impuls, den Telefonhörer in die Hand zu nehmen oder einen Zettel aufzuhängen.
WAS SOLLTE MAN VERMEIDEN?
Sich ausnutzen zu lassen: Prüfen Sie, ob Ihre Hilfe auch wirklich notwendig ist.
WIE LANGE DAUERT ES?
Das können Sie selbst (und auch immer wieder neu) entscheiden.
Verbessern Sie Ihre Flirtkünste
Flirten ist »in«. Haufenweise laden Singlebörsen zum heißen Chat im Internet ein, bei dem man ganz ohne Körpersprache aus- und mitunter dennoch recht weit kommt. Diskotheken und Kneipen werben mit Single- oder Flirtpartys: Aufgereiht wie die Hühner auf der Stange sitzen die Besucher(innen) dann mit Schild samt Nummer in der Hand und hoffen darauf, dass das Spiel - denn nichts anderes ist ein Flirt (zumindest anfangs) - bald beginnen möge.
Doch wozu viel Geld ausgeben für ein Verhalten, das uns die Natur ohnehin in die Wiege (oder sollte man besser sagen: in den Schoß?) gelegt hat? Zu zeigen, dass wir jemanden interessant finden, erotische Blicke und Gesten austauschen und die eigene Anziehungskraft austesten - all das müssen wir nicht wirklich lernen, denn Balzverhalten ist genetisch garantiert. Vielmehr geht es darum, sich zu trauen. Dass trotzdem so viele Menschen Probleme mit dem Anbändeln haben, liegt an der mangelnden Erfahrung. Wer sich nicht traut, macht es nicht. Und wer es nicht macht, gewinnt kein Selbstvertrauen.
Wenn Sie Ihre Flirtkünste verbessern oder, besser gesagt, zum Leben erwecken wollen, sollten Sie sich an Julius Cäsars veni, vidi, vici (»Ich kam, ich sah, ich siegte«) halten:
An erster Stelle steht »Ich kam …«: Zu Hause vor dem Fernseher haben Sie keine Chance. Suchen Sie also Plätze auf, wo Sie Menschen treffen. Gehen Sie unter Leute. Am leichtesten fällt ein kleiner (oder großer) Flirt
auf Partys und Festen, doch auch der Supermarkt, die Bücherei, die Vernissage, das Café, die Fortbildung oder die Busfahrt bieten mehr Gelegenheiten, als man denkt.
Und schon sind wir bei Punkt zwei, »… ich sah …«: Schauen Sie sich um, denn schöne Augen können Sie jemandem nur dann machen, wenn Sie die Augen offen halten. Gute Flirter sind vor allem gute Beobachter. Sie erkennen auch da noch günstige Situationen, wo andere auf beiden Augen blind sind. Ein Flirt lohnt sich übrigens oft gerade mit Menschen, die einem erst auf den zweiten Blick auffallen.
Bliebe noch »… ich siegte«: Der dritte Punkt ist der schwierigste. Siegen können Sie allerdings ohnehin nicht, da es nichts zu verlieren gibt. Signalisiert der andere: »Nein, danke«, gibt es ja noch jede Menge Alternativen. Wie gesagt: Die Hauptsache ist, in Übung zu
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