Einfach Königlich2
bereit?“
„Die Paten sind noch nicht da.“
„Aha.“ Edmund tat, als konsultiere er den Ablaufplan, obwohl jeder der Anwesenden (wenn nicht gar der ganze Palast) wusste, dass er selbst dessen Verfasser war. „Prinz Alexander und Prinzessin Alexandria. Und wo ist Ihre Hoheit, Prinzessin Dara?“
In diesem Augenblick durchschnitt ein schriller Pfiff die Luft. Alle blickten durch die Tür des Vorraums und sahen auf der anderen Seite der Kapelle Christina mit dem Baby in der Tür stehen und heftig winken.
„Sie ist durch die falsche Tür hereingekommen“, seufzte Edmund.
„Sie hat wahrscheinlich nicht den – ich meine, sie hat wohl nicht darauf geachtet –“ Prinzessin Kathryn errötete bis zu den Haarwurzeln und fuhr fort: „Ich meine, sieht sie nicht einfach hinreißend aus? Violett ist wirklich ihre Farbe.“
„Die Kleine erinnert mich an ’ne Aubergine mit Armen“, murrte der König, steckte einen Finger in seinen Kragen und lockerte ihn zum zehnten Mal an diesem Morgen. Als sich David mit erhobenen Augenbrauen zu ihm umdrehte, fügte er hastig hinzu: „Wie eine gut aussehende Aubergine natürlich. Oh Gott! Können wir die verdammte Sache jetzt endlich mal durchziehen? Zu diesem Zeitpunkt könnte ich längst schon auf dem Boot sein und zum Fischen rausfahren.“
„Sag in der Kirche nicht verdammt, Dad!“, mahnte Nicholas und fuhr sich mit der Hand durch die dichten blonden Locken. Er war das einzige Kind des Königs, das dem Vater überhaupt nicht ähnelte. In der Vergangenheit hatte dies zu einigen Verwicklungen geführt, denn die verstorbene Königin war für ihre Affären berüchtigt gewesen. „Wir warten nur noch auf die beiden Alex. Um drei bist du auf deinem Boot … oder spätestens zum Abendessen.“
Der König wand sich unbehaglich in seinem Jackett. „Ich hasse diese Dinger.“
„Tun wir doch alle, Dad.“
„Ruhig, Euer Hoheit. Majestät, wenn Sie nicht aufhören zu zappeln, emigriere ich unverzüglich nach Amerika.“
„Ha! Darauf möchte ich’s verdammt noch mal ankommen lassen!“
„Pssst, Dad!“
„Verbiete mir nicht den Mund, du kleine Kröte, ich kann dich immer noch vertrimmen!“
„Ich bin fünf Zentimeter größer als du, Dad“, sagte Prinz David seelenruhig.
„Aha, die Spannung schlägt schon hohe Wellen“, bemerkte Prinzessin Alexandria, die in diesem Augenblick den Vorraum betrat. Sie trug ein wadenlanges blaues Seidenkleid mit langen Ärmeln, das exakt die Farbe ihrer Augen hatte. Da es sich um eine zwanglose Familienfeier handelte, trug niemand eine Krone oder sonstige königliche Insignien. „Mein Timing ist perfekt. Hat Edmund schon wie üblich damit gedroht, in die Staaten auszuwandern?“
„Ach, halt doch die Klappe!“, sagte der König.
Alex spähte in die Kapelle, in der sie einige vertraute Gesichter entdeckte … hauptsächlich Dienerschaft und Freunde der Familie. Eine unaufdringliche Feier, wie sie für die Baranovs ganz typisch schien. Christina hatte auf einer Taufe im engsten Familienkreis bestanden, und der König hatte eingewilligt. Schließlich würde Dara noch den ganzen Rest ihres Lebens im Rampenlicht verbringen.
Alex winkte Christina zu, die mit der Hand des Babys so wackelte, dass es aussah, als winke die kleine Dara zurück. Igitt! Frischgebackene Eltern waren wirklich sonderbar. „Sie ist durch die falsche Tür hereingekommen“, murmelte sie Edmund zu.
„Jenny hat es nicht hinbekommen, dem Ablaufplan mehr Aufmerksamkeit zu widmen“, murmelte Edmund zurück. „Euer Hoheit, wenn ich mir die Frage erlauben darf: Geht es Ihnen gut?“
„Ja, Edmund.“
„Sie sehen äußerst müde aus.“
Unwillkürlich hob Alex die Hand zu den dunklen Ringen unter ihren Augen. „Mir geht es aber gut“, beteuerte sie.
„Was zum Teufel ist denn nun wieder los?“, meckerte der König. „Das Kind ist da, die Eltern sind da, die gottverdammte Familienpsychiaterin ist auch da“ – wie ein Mann drehten die Baranovs die Köpfe und winkten Dr. Pohl zu, die stolz in der dritten Reihe saß – „und die Patin ist ebenfalls da. Können wir also bitte mit der verdammten Chose anfangen?“
„Bitte bezeichne die Taufe meiner Tochter nicht als verdammte Chose“, gab David zwar sanft zurück, ballte jedoch die Hände in den Hosentaschen.
„Prinz Alex verspätet sich ein wenig“, bemerkte Edmund. „Tatsächlich habe ich ihn schon vor zehn Minuten erwartet. Vielleicht wurde er –“
„Er wird vermisst? Alex ist
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