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Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Titel: Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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fragte ich ihn dann auch, als er vorm
Eingang der Kampfsportschule freudestrahlend auf mich
wartete.
    »Wie kommst du darauf, dass Wing Tsun nichts für mich
ist?«, erwiderte er verwundert.
    »Da hätte ich zwei Worte für dich: Wille und Kraft!«
    Finn glotzte mich verständnislos an. »Verstehe ich nicht.«
    »Dir fehlt beides!«
    Er zuckte gleichgültig mit den Schultern, zog die Tür auf
und ging hinein …
    Was danach geschah, wisst ihr ja bereits: Finn entpuppte sich als Naturtalent und schickte so ziemlich jeden, der
sich traute, gegen ihn anzutreten, während dieser ersten
denkwürdigen Wing-Tsun-Stunde auf die Matte.
    Am Ende konnte ich nichts anderes tun, als den Ort meiner
schlimmsten Blamage mit eingezogenem Kopf fluchtartig
zu verlassen. Und zu hoffen, dass die anderen im Kurs
diesen endpeinlichen Moment schnell wieder vergessen
würden …

    Als ich in unsere Wohnung gestolpert kam, war Linda gerade
dabei, Pa seine schlechten Gedanken auszustreichen.
    Echt!
    Früher war mein Pa mal so 'ne coole Socke. Inzwischen
war er zu Bärchen mutiert, und wenn Linda meinte, dass
Kreistanz zu Räucherstäbchenduft angesagt war, dann
tänzelte er auch mal leichtfüßig wie 'ne junge Elfe durchs
Billardzimmer.
    Meine Oma Mary hockte mit ihrer herzschwachen Bulldogge
Helena auf dem Sofa und schaute Linda und Pa bei
ihrem Blödsinnskram zu. Auf ihrem Schoß befand sich eine
riesige Pralinenpackung.
    »Hey, Rick«, begrüßte sie mich. »Was machst du denn für
ein Grummelgesicht?«
    Grummelgesicht? Bestimmt nicht. Das war ein astreines
Gleich-platze-ich-vor-Wut-Gesicht.
    »Oh, Rick«, gab nun auch Pa seinen Senf dazu ab. »Ist
Wing Tsun doch nicht so super?«
    »Quatsch«, murmelte ich und verschwand aufs Klo.
    Bevor ich die Tür hinter mir zuknallen konnte, rief Linda
noch: »Wo ist denn Finn?«
    »Mir doch egal!«, knurrte ich und ließ die Tür ordentlich
krachen.
    Vorm Spiegel übte ich ein paar hammerharte Nahkampfstellungen
und konnte es noch immer nicht fassen, dass
ausgerechnet Spargelfinn mich gerade achtmal hintereinander
auf die Matte geschleudert hatte.
    El Misto, ich musste dieses Buch finden, von dem er gefaselt
hatte. Unbedingt.
    »Rick, willst du da drinnen Wurzeln schlagen?« Das war
Pas Stimme. Und sie hörte sich kein bisschen nach Freivon-
schlechten-Gefühlen an.
    Ich drückte die Klospülung und drehte gleichzeitig den
Wasserhahn volle Elle auf. Trotzdem war Pas dröhnendes
Türklopfen nicht zu überhören.
    Okay, Väterchen Nervensäge, du hast es nicht anders gewollt.
    Wutschnaubend wie ein Stier riss ich die Tür auf und
starrte ihn an, wie einer, der sich diesmal ganz bestimmt
nicht auf 'ne popelige Kampfsportmatte befördern lassen
würde. »Was ist denn?«
    »Wir wollen los!«
    »Wohin?«
    »Zum Haus!«
    »Welches Haus?«
    Pa stöhnte. Auf seiner Stirn standen kleine Schweißtropfen.
    »Es-es ist erst einmal nur so eine Idee …«, druckste er
plötzlich herum.
    »Idee?«, fragte ich völlig ahnungslos, denn noch ahnte
ich wirklich nichts Böses. Das könnt ihr mir glauben!



Wie gesagt, noch ahnte ich nichts Böses, als Pa seinem
Linda-Schatzi einen hilflosen Blick zuwarf, während Mary
auf dem Sofa hockte und sich eine Praline nach der anderen
reinstopfte.
    Doch leider änderte Linda das schlagartig.
    »Also«, sagte sie gedehnt und grinste dabei wie Miss Honigkuchenpferd
höchstpersönlich, »es ist so: Ich bin bei der
Suche nach geeigneten Räumen für meine Heilpraktikerpraxis
auf ein wunderschönes altes Haus gestoßen.«
    »Aha«, machte ich und warf Mary einen irritierten Blick
zu, weil sie plötzlich zu würgen anfing und so seltsam die
Augen aufriss.
    »Ich habe mich … uchu … uchu … an einer … uchu …
Pra-uchu-line verschluckt«, hustete sie.
    »Geht's?«, erkundigte sich Pa, während Linda ihr kräftig
auf den Rücken klopfte. Aber nur so lange, bis Helena sie
gefährlich anknurrte. Da ließ Linda ihr Patschehändchen
schnell wieder sinken.
    »Alles … hää-ähhhm … gut«, räusperte Mary sich.
    In diesem Moment klingelte es an der Tür, und ich
stürmte davon, um zu öffnen. – Und auch, um ein bisschen
Zeit zu gewinnen, denn irgendwie hörte ich auf einmal
sämtliche Alarmglocken tierisch laut in meinen Ohren
schrillen.
    Es war Finn, der mich kopfschüttelnd anblaffte: »Warum
bist du denn einfach abgehauen? Du hättest ruhig mal auf
mich warten können.«
    »Ist doch egal«, knurrte ich.
    »Prima, dann sind wir ja jetzt alle versammelt!«, klatschte
Linda in die

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