Einfach mehr Charisma
transportiert werden, sind immer stark emotionalisierend.
Wer nie Gefühle zeigt, wirkt kalt und unnahbar. Wenn jemand auf diese Weise absichtlich eine Distanz aufbaut, wird er keine charismatische Wirkung erzielen, sondern er wird auf Dauer sein Umfeld eher verunsichern und einschüchtern. Gefühle zuzulassen und auszudrücken ist also nicht unprofessionell, sondern kann die Glaubwürdigkeit der Person unterstützen. Wer seine Mitmenschen beeinflussen will, wer auf sie positiv wirken will, sollte kein Pokerface aufsetzen und er sollte den Mut haben, Gefühle zu zeigen.
Merkmale, die mit dem Charisma-Faktor Emotion verbunden sind
Begeisterung
Vertrauen
Verständnis
Glaubwürdigkeit
Menschlichkeit
Nähe
Hoffnung
Vision
Traum
Botschaft
Wie wirken Sie auf andere?
Wann hatten Sie das letzte Mal einen öffentlichen, einen wirkungsvollen Gefühlsausbruch?
Liebe, Freude, Trauer, Enttäuschung, Wut … wie haben sich Ihre Gefühle geäußert?
Wie ging Ihr Umfeld damit um?
Wie gehen Sie gewöhnlich mit Emotionen um? Verbergen Sie diese, zeigen Sie diese?
Welche Gefühle zeigen Sie und welche lieber nicht?
Das Charisma-Barometer für den Charisma-Faktor Emotion
Bitte markieren Sie mit Pfeilen Ihren Ist- und Ihren Wunsch-Zustand:
Charisma-Faktor 5: Empathie
I feel your pain!
Bill Clinton
Was uns wirklich beeindruckt
Denken Sie wieder an die Liste der Ihnen bekannten charismatischen Personen.
Benennen Sie jene, von denen Sie annehmen, dass sie ein starkes Einfühlungsvermögen haben.
Woran erkennen Sie das?
Wie kommt es bei Ihnen an, wenn jemand mit Ihnen mitfühlt?
Empathie bedeutet, mit anderen Menschen mitzufühlen, sich in ihre Lage versetzen zu können. Mitfühlen zu können bedeutet, zu spüren, was der andere fühlt, und gleichzeitig mit eigenen Gefühlen darauf entsprechend zu reagieren. Nicht gleichgültig gegenüber dem Schicksal anderer zu sein, sondern Anteilnahme zu zeigen. Ein empathischer Mensch stellt sich also vor, wie es dem anderen geht, und kann so fühlen, wahrnehmen und denken, als wäre er der andere.
Charismatische Menschen können sich in andere sehr gut einfühlen und zeigen dies auch. Dazu gehört zum einen, wirklich gut zuhören, zum anderen aber auch, Körpersprache und Mimik erfassen zu können und die Gefühle des anderen auf unterschiedlichen Ebenen zu erfassen. Verbal äußert sich Empathie zum Beispiel in Aussagen wie „Ich fühle mit Ihnen“, ein Satz, der Bill Clinton zugeschrieben wird. Er hat ihn in den Neunziger Jahren bei Begegnungen mit Aidskranken und Arbeitslosen immer wieder verwendet, um sein Mitgefühl mit ihrem Leid auszudrücken. Typisch ist in diesem Zusammenhang auch das Bild des Politikers, der einen von einer Naturkatastrophe gezeichneten Landstrich besucht oder anlässlich eines opferreichen Flugzeugabsturzes oder ähnlicher Ereignisse die Angehörigen seines Mitgefühls versichert. Als Angela Merkel im Kanzlerduell 2005 auf den Hurrikan Katrina angesprochen wurde, zeigte sie jedoch wenig Mitgefühl. Eher war sie bemüht, ihren damaligen Amtskollegen George W. Bush nicht zu verärgern. Auf die Frage „Frau Merkel, würden Sie sagen, die US-Führung hat hier in der Hilfeleistung versagt?“ reagierte sie mit: „Ich finde es richtig, dass die Bundesregierung und auch unsere Bundesländer versuchen, den Amerikanern zu helfen. Das ist jetzt nicht die Stunde – Sie haben von den schrecklichen Bildern gesprochen. Ich kann nur sagen, ich spreche über unsere Gesellschaft.“ Angela Merkel lenkte von der in der Frage enthaltenen Kritik am Krisenmanagement von Bush ab und versuchte, ihre Empathie für die sozial benachteiligten Bevölkerungsgrupppen in Deutschland auszudrücken, was aber angesichts der Auswirkungen des Hurrikans in New Orleans gar keine gute Wirkung hinterließ.
Viele charismatische Prominente, zum Beispiel Schauspieler, wirken für Wohltätigkeitsorganisationen als „Botschafter“ und zeigen ihr Mitgefühl öffentlich, was ihnen Aufmerksamkeit in den Medien verspricht und der Organisation ein erhöhtes Spendenaufkommen sichert. Mutter Teresa hat ihr Charisma zu einem großen Teil aus ihrer empathischen Haltung gezogen, ihre ganze Arbeit war darauf gegründet, Mitgefühl zu zeigen, zu wecken und damit den Ärmsten der Armen zu helfen.
Empathie ist ein ganz starker Charisma-Faktor, und ohne Empathie ist Charisma kaum denkbar. Wahre Charismatiker werden daher auch keine Egozentriker sein, sie werden immer danach trachten, dass es den anderen gut geht
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