Einfach sexy
dich sehen«, sagte Kate.
Er neigte leicht den Kopf und nickte. »Das freut mich.«
Nachdem sie ihre Bestellung aufgegeben hatten, lehnte er sich zurück und betrachtete sie. »Du siehst wie immer toll aus.«
Das Kompliment hätte sie ihm gern zurückgegeben, denn auch er sah blendend aus. Das Sonnenlicht fiel durch die mehr als hundert Jahre alten Fenster, der Rio Grande floss nur einen Steinwurf entfernt von dem Restaurant, das im 19. Jahrhundert eine Festung gewesen war. Adobeziegel und Hartholz zeugten von einer gelungenen Mischung texanischer und hispanischer Kultur in dieser Stadt, die Kate so sehr mochte.
Als Parker über den Tisch griff und ihre Hand fasste, lächelte sie. Sie genoss diese entspannenden Momente mit Menschen, die sie schätzte.
Man konnte sich fabelhaft mit ihm unterhalten. Während sie Enchiladas und knusprige, mit Hackfleisch und Salat gefüllte Tacos verspeisten, plauderten sie angeregt über ihre Kindheit und Jugend in El Paso. Als er ihr sein Chile Relleno zum Kosten anbot, nahm sie den Bissen von seiner Gabel. Bei Kaffee und Dessert hatte Kate die Episode mit Cowboy Bob längst abgehakt.
Parker brachte sie zum Wagen, nahm ihr die Schlüssel ab und öffnete Kate die Tür. Sie wollte einsteigen, wandte sich ihm aber noch einmal zu, um sich für die Einladung zu bedanken.
Das Sonnenlicht ließ seine Augen in einem frischen Wiesengrün schimmern. Er beugte sich zu Kate vor und küsste sie sanft und zärtlich.
Als er den Kopf hob, trafen sich ihre Blicke. »Ich bin froh, dass du angerufen hast.«
»Ich auch.«
Als sie losfuhr, wusste sie, dass es der Wahrheit entsprach. Julia hatte bestimmt nicht Unrecht, wenn sie ihn mit himmlisch, supernett und zuverlässig umschrieb. Nein, von Zuverlässigkeit
hatte Julia nie geredet. Aber genau dieser Begriff spukte Kate ständig im Kopf herum. Er war ausgeglichen und zuverlässig, anders als Jesse mit seinem Draufgänger-Image.
Sie machte noch einen Abstecher in ihr Büro, erledigte einige Arbeiten und fuhr dann nach Hause. Den Wagen parkte sie im Schatten der knorrigen alten Pappeln im Hof. Der Duft von Geißblatt und Oleander vermischte sich mit der hochsommerlichen Hitze. Als sie zur Hintertür eintrat, konnte sie durch die Fliegengittertür in die Küche sehen. Sie atmete tief ein, als sie Jesse vor dem offenen Kühlschrank bemerkte. Den Arm oben aufgestützt, spähte er hinein.
Er stand mit dem Profil zu ihr, das strahlende Sonnenlicht hob sein kantiges Gesicht hervor, das energische Kinn und die beinahe aristokratische Nase. Unter dem Golfhemd, das locker über den Shorts hing, zeichnete sich die ausgeprägte Muskulatur ab. Auf Kate wirkte er so angespannt, als wollte er sich jeden Augenblick auf jemanden stürzen.
Er schien alles andere als ruhig und ausgeglichen zu sein.
Sobald sie die Fliegengittertür öffnete, schoss sein Blick zu ihr. Gereizt und irgendwie verstimmt.
»Hi, ich bin wieder zu Hause«, rief sie und versuchte, so locker wie möglich darüber hinwegzugehen, dass er sie gewaltig irritierte.
Er wirkte müde und gar nicht mehr wie der lässige Sonnyboy.
Sie fixierte ihn. »Anstrengenden Tag im Büro gehabt?«
Seine verärgerte Miene gab Kate Rätsel auf. Er kniff die Augen zusammen, öffnete sie wieder, nahm einen tiefen Atemzug, und dann war der Zorn auf wundersame Weise verraucht. Sekundenbruchteile später verzogen sich seine Lippen zu einem schiefen Grinsen.
»Ich und anstrengender Tag?« Er lachte kehlig und selbstbewusst. »Du vergisst wohl, wen du vor dir hast. Den absolut unbekümmerten Typen, der nie Verantwortung übernimmt.«
Sie hatte sich also nicht getäuscht. »Jesse, ist irgendwas?«
Er schloss die Kühlschranktür und lehnte sich dagegen. »Was soll denn sein? Aber ich kann mir ja was ausdenken, wenn dir dann wohler ist.«
»Nein, ist mir nicht, du Spaßvogel.«
»Gut. Dann erzähl mir von deinem Tag.«
Sie musterte ihn kurz, dann hob sie unschlüssig die Schultern. »Bei mir ist alles gut gelaufen. Grandios gut. Hätte nicht besser klappen können.«
Sein Grinsen wurde breiter. »Was du nicht sagst.« Er drückte sich vom Kühlschrank ab und schlenderte durch die Küche, als wäre er der stolze Besitzer. »Deine Mom hat angerufen.«
Kates Gedanken erstarrten. »Woher weißt du das?«, fragte sie benommen.
Er musterte sie. »Das Telefon hat geklingelt. Ich habe den Hörer abgenommen.«
»Wie?«
»Gibt es in Texas mittlerweile andere Regeln, wie man ein Telefon zu bedienen hat? Könnte ja
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