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Einfach verrückt!: Roman (German Edition)

Einfach verrückt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verrückt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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Geschichte erfahren.
    »Die wilde, schöne, verlockende Nell. Großer Gott, die Verehrer standen bei ihr Schlange. Sie liebte die Männer, und die Männer liebten sie. Sie hat sie alle aufgegeben, als sie mich kennen lernte. Sie sagte, wir brauchen nicht zu heiraten. Aber als sie schwanger war, war ich überzeugt, dass sie endlich Ja sagen würde. Leider geschah das nicht. Sie sagte, wenn sie mich heiratet, würde ich ihrer nur überdrüssig werden und sie verlassen. Damals begann sie, mich wegzustoßen. Ich habe das jahrelang mitgemacht. Ich kann dir gar nicht erzählen, welche Verrenkungen ich veranstaltet habe, um sie vom Gegenteil zu überzeugen. Aber sie hat mir nie geglaubt. Schließlich habe ich aufgehört, es zu versuchen.«
    Chloe straffte die Schultern – und erinnerte sich. Plötzlich wirbelten ihre Gedanken in die Vergangenheit; sie war jung. Ihre Mutter, vor Leben nur so sprühend, die Männer überschlugen sich, um ihr zu gefallen. Bis zu dem letzten Tag, an dem sie das Haus verließ und nie wieder zurückkehrte. Im Laufe der Jahre war erst ihr Vater fortgegangen und dann ihre Mutter. All das Verlassenwerden und dazu die Worte ihrer Großmutter schienen sie zu der gemacht zu haben, die sie war.
    Erklärte dies, warum sie Sterling nicht vergeben konnte? War sie darum so sehr auf Entschuldigungen aus, weil sie ihn von sich stoßen wollte, um vor einem möglichen Verlust sicher zu sein? War sie schließlich wie ihre Mutter geworden?
    Chloe schluckte und nahm all ihren Mut zusammen, um die Frage zu stellen, die sie schon ihr ganzes Leben lang quälte. »Wenn du sie so sehr geliebt hast, warum bist du nicht zu mir gekommen, nachdem sie gestorben war?«
    »Ach, Chloe«, seufzte er. »Ich wusste viele Monate nichts von dem Unfall. Mein Name stand nicht auf deiner Geburtsurkunde. Die Behörden wussten nicht einmal, wie sie mich informieren konnten. Erst später, als ich meinte, dass genug Zeit verstrichen war, es noch einmal mit Nell zu versuchen, hörte ich, dass sie nicht mehr lebte. Danach habe ich deine Großmutter ausfindig gemacht, um dich zu finden. Aber sie sagte, es sei das Beste für dich, wenn du bei ihr aufwächst. Verdammt, ich war in den Dreißigern und beruflich in der Sackgasse. Und ich war völlig fertig, weil ich deine Mutter verloren hatte. Außerdem – was verstand ich schon von Kindern? Nichts. Damals dachte ich, es sei das Beste für alle, wenn du bei Regina bleibst.«
    »Am besten für alle oder nur am besten für dich?«, beharrte sie.
    Er strich sich mit den Händen übers Gesicht. »Ob du es nun glaubst oder nicht, es war das Beste für dich. Ich habe in meinem ganzen erwachsenen Leben keinen vernünftigen Job gehabt. Sieh mich an. Ich gehe auf die sechzig zu, aber ich muss bei meiner Tochter leben, weil ich mir kein eigenes Haus leisten kann.«
    »Heißt das, du würdest fortgehen, wenn du könntest?«
    »Nur wenn du es willst. Wie es aussieht, ist dieser verfluchte Herzinfarkt das Beste, was mir je passiert ist. Er hat mich zu dir zurückgebracht. Was für eine wunderbare Frau du geworden bist! Ich bin stolz auf dich.«
    Die Worte waren wie ein weiteres Geschenk.
    »Du bist eine großzügige, liebevolle Frau«, fuhr er fort. »Aber du musst lernen, Menschen an dich heranzulassen. Ich bin jetzt älter – nicht weiser, zugegeben -, aber ich habe genug erlebt, um zu wissen, dass Menschen trotz bester Absichten Dummheiten machen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Deine Großmutter hat dich geliebt. Da bin ich mir ganz sicher. Und du hast ein besseres Leben, weil du bei ihr aufgewachsen bist und nicht bei mir. Das ist die Wahrheit. Aber Regina hat dich überbehütet. Sie wollte nicht, dass deiner Mutter wehgetan wird. Deshalb hat sie alles darangesetzt, dass Nell nicht von einem sanft daherredenden Mann reingelegt wurde, der sie nur benutzte und ihr das Herz brach. ›Männer lügen, betrügen und machen sich aus dem Staub.‹ Das war Reginas Mantra. Ich schätze, dass Regina dir genau das Gleiche erzählt hat und die gleichen Ängste in deinen Kopf gepflanzt hat. Sie wollte nicht, dass du verletzt wirst. Deshalb glaubte sie, dich vor schmerzlichen Erfahrungen mit Männern schützen zu können. Aber, Chloe, nicht alle Männer sind darauf aus, dir Schlechtes anzutun. Einige Männer können wirklich lieben. Das hat Regina nie verstanden. Und obwohl sie vermutlich die besten Absichten hatte, ging sie diesen falschen Weg immer weiter.« Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. »Aber wir alle

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