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Einige werden überleben

Einige werden überleben

Titel: Einige werden überleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Algis Budrys
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Dach auf der anderen Straßenseite ist ein Mann. Er hat versucht, Matt umzubringen, als er mich heimbrachte.“
    „Sie hat mir aus einer echten Klemme geholfen“, unterbrach Matt.
    „Aber nachdem ich ihn getroffen und ihm erzählt hatte, daß du verletzt bist, ist Matt nochmals in die Apotheke zurückgegangen“, sagte Margaret.
    Cottrells Blick ging zwischen den beiden hin und her, und sein Lächeln wurde breiter. „So, so, nachdem er dich getroffen hat.“ Er hustete einen Augenblick und wischte seinen Mund ab. „Davon möchte ich gern noch mehr hören, während Matt sich mal das hier anschaut.“ Er machte eine Geste zu seiner Brust und zuckte von der Muskelanspannung zusammen. „Margaret, ich glaube, in der Zwischenzeit bin ich hungrig geworden. Könntest du vielleicht Frühstück machen?“
    Das Mä dchen nickte und ging hinaus in die Küche. Garvin schnallte seinen Rucksack ab und holte die Sachen aus der Apotheke heraus. Er fing Cottrells Blick auf, als er auf das Bett zuging. Der Mann war zu krank, um hungrig zu sein, und Matt hatte schon gegessen, aber keiner der beiden wollte das Mädchen dabeihaben, während sie sich gegenseitig einzuschätzen versuchten.
     
    „Ein typischer Tag in unserer schönen Stadt“, sagte Cottrell, nachdem Matt ihm von den Ereignissen des Morgens berichtet hatte.
    Matt grummelte nur. Er hatte das verkrustete Blut von Cottrells Brust abgewaschen und die Wunde abgetupft. Sie wies Anzeichen einer leichten Entzündung auf, die an sich aber unbedeutend war.
    Das Geschoß saß tief in Cottrells Brust, zu tief, um danach suchen zu können. Außerdem war im Mund des alten Mannes ein ständiger dünner Blutfilm. Matt verband ihn neu und warf die schmutzigen Bandagen und Tupfer weg. Neben das Bett stellte er die Flasche mit dem Desinfektionsmittel und das übrige Material. Er schnallte seinen Rucksack wieder zu und prüfte mit der Hand, ob er richtig gepackt war. Dann nahm er sein Schrotgewehr und holte die Patronen heraus.
    „Beschäftigungstherapie nützt nicht viel, Matt“, sagte Cottrell ruhig.
    Matt sah von dem Gewehr auf. Er ließ seinen Atem mit einem müden Seufzer aus seinen Lungen. Das Blut in Cottrells Kehle und Bronchien brachte ihn zum Husten. Wenn er hustete, riß die Wunde in seinen Lungen ein wenig weiter auf. In seine Lungen lief noch mehr Blut und verstärkte den Husten.
    „Von Medizin habe ich nicht viel Ahnung“, sagte Garvin. „Ich habe nur mal einen Erste-Hilfe-Führer gelesen. Aber ich glaube nicht, daß Ihnen noch viel Zeit bleibt.“
    Cottrell nickte. Er hustete noch einmal und lächelte wehmütig. „Ich fürchte, da haben Sie recht.“ Er warf das Papiertuch, das voll frischem Blut war, in den Papierkorb. „Also, was haben Sie für Pläne?“
    Die beiden Männer sahen sich an. Es hatte keinen Sinn, um den heißen Brei herumzureden. Cottrell würde bald sterben, und wenn er tot war, würde Margaret schutzlos zurück bleiben. Garvin war in der Wohnung. Er hätte sie ohne Margaret nie erreicht, und Margaret könnte jetzt ohne ihn nicht überleben. Auf der Ebene reiner Logik waren sowohl das Problem als auch die Antwort einfach.
    „Ich weiß nicht genau“, gab Garvin langsam zur Antwort. „Bevor ich Margaret getroffen hatte, hatte ich vorgehabt, mir einen Platz zu suchen, an dem ich mich mit Vorräten für zwei Jahre niederlassen kann. In der Stadt hier gibt es mehr, als die meisten Leute annehmen.“
    „Vorausgesetzt, man ist geübt genug, den anderen Leuten aus dem Weg zu gehen?“
    Garvin sah Cottrell mit unpersönlicher Traurigkeit an. „Vielleicht. Ich habe mir meine eigene Lebensphilosophie zurechtgelegt.
    Wie auch immer, ich meine jedenfalls, ich kann es lange genug aushalten. Wenn sie erst einmal verzweifelt werden und in Wohnungen einbrechen, dann hoffe ich, daß ich auch dies überstehe. Früher oder später wird irgend jemand kommen und damit anfangen, das Leben wieder zu organisieren. Dem schließe ich mich dann an. Die Leute, die dies überstehen, sind schlau genug, um zu merken, daß es nicht den Hunger löscht, wenn man zum Raubtier wird.
    Na ja, jetzt, da ich hier bin, kann ich ja durchführen, was ich vorgehabt habe. Hereintragen, was ich kann, und das Beste hoffen. Viel ist es nicht“, schloß er, „aber etwas Besseres weiß ich nicht.“ Das Hindernis, das ihm am meisten Gedanken machte, erwähnte er nicht, aber auf seine Bewältigung hatte er keinen Einfluß. Nur Margaret selbst konnte sagen, wie sie reagieren würde.
    Cottrell

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