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Einige werden überleben

Einige werden überleben

Titel: Einige werden überleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Algis Budrys
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zusammengearbeitet hatte. Wenn man sich die Sache einmal im richtigen Licht besah, gab es plötzlich eine Menge Beweise.
    Jack Holland. Er hoffte, daß es Jack Holland sein würde, der von Matt die Führung übernahm, wenn der unvermeidliche Zeitpunkt einmal kommen würde.
     
    Eine Woche schon. Jack mußte schließlich das gradlinige Vorgehen aufgeben, mit dem parallel Block für Block erobert werden sollte, sondern war gezwungen gewesen, die rechte Flanke vorzuziehen, um von den oberen Blocks östlich der Ninth Avenue soviel wie möglich einzunehmen. Auf dieser Seite der Linie, die zur Grenze des Gebiets der Lagerhaus-Banden geworden war, waren die Männer der Republik auf die McGraw-Gruppe – jetzt von Ryder geführt – gestoßen, die genauso vorgegangen war. Trotzdem war der Vormarsch der Truppen von Garvin an der Neunzehnten und Einunddreißigsten Straße zum Stillstand gekommen, soweit es die Lagerhaus-Banden betraf, und in das Umfeld der Ninth Avenue gelangen nur noch kleinere Vorstöße. Die von Matt selbst geführte Gruppe zog sich langsam aus Greenwich Village zurück, obwohl einzelne Widerstandsnester in den fast idealen Verteidigungspositionen, die die verwinkelten Gassen und Kreuzungen boten, noch auszuräumen waren. Aber auch dort war der eigentliche Kern des Widerstands kaum berührt worden, denn fast alle Trockendocks, Lagerhäuser sowie Schiffe in den Docks konnten sich noch halten.
    Irgendwie war Ted zu einer eigenen Gruppe von Männern, die sich ihm angeschlossen hatten, gekommen. Sie waren offensichtlich bereit, sich ihm und seinen Vorschlägen ohne Diskussion zu beugen, und er ließ es dabei bewenden, solange er keine groben Fehler machte. Im Weg waren sie ihm und Jim auf jeden Fall nicht. Sie waren inzwischen alle unrasiert und hatten zerrissene Kleider. Niemand von ihnen hatte viel geschlafen. Der Schlafmangel vernebelte wahrscheinlich ihre Urteilskraft, aber das wilde Aussehen wirkte sich zu seinen Gunsten aus, denn sein Bart, verstärkt durch den Dreck, war stark genug, die jungenhafte Rundheit seines Gesichts zu verbergen.
    Die Munition allerdings wurde knapp.
     
    Sein Kopf fiel nach vorne, und als er ihn wieder hochriß, schreckte er aus seinem Dösen auf. Jack grinste ihm zu. „Macht einen ganz schön müde, was?“
    Ted knurrte. „Hast du da was gehört?“ fragte er und zeigte auf das Funkgerät.
    „Ryder kommt hoch, Matt kommt runter. Wir bewegen uns westlich. Geschwindigkeit: zehn Zentimeter pro Stunde.“
    „Haben die den Trick mit den Patrouillenbooten versucht?“
    Holland schnaufte. „Hast du schon mal versucht, ein Lagerhaus mit einem Torpedo zu treffen? Die haben die meisten Lastkähne im Kanal abgeschossen, und das hilft uns auch nicht gerade.“
    „Wir müssen mit den Burschen bald fertig werden, Jack.“
    „Ich weiß. Wenn es so weitergeht, schießen wir bald mit Wunderkerzen auf sie. Hast du irgendeine Idee?“
    „Nein.“ Er lehnte sich gegen einen Mülleimer und döste weiter.
     
    Nach zehn Tagen brachte er seine Grübeleien zu einem Abschluß. Er erkannte, daß es keine „Idee“ war, ebensowenig wie Austerlitz oder die Bombardierung von Monte Cassino „Ideen“ gewesen waren. Es war eine kühl berechnete Entscheidung, die sich aus dem vorliegenden Problem ergab und die aus der dringenden Notwendigkeit resultierte, für dieses Problem eine Lösung zu finden. Wie viele seiner Entscheidungen, die er in der letzten Zeit getroffen hatte, gefiel ihm die Entscheidung nicht. Aber sie war das Produkt von logischen Überlegungen und beruhte auf nüchternen Gedanken und persönlichem Wissen. Er konnte ehrlich annehmen, daß er sie alle gewissenhaft und vollständig analysiert hatte. Nachdem er das einmal erkannt hatte, wußte er, daß er keine Wahl mehr hatte.
    „Das Problem ist doch, nahe genug heranzukommen, um die Lagerhäuser zu sprengen, wenn ich das richtig sehe?“
    „Genauso ist es. Sie haben Leute auf den Dächern darum herum postiert, denen sie Deckung geben, und die Leute in den Häusern halten uns zurück. Wenn wir ein Haus räumen, dann werfen sie von den anderen Häusern Dynamit herunter, sprengen das geräumte Haus und schaffen so eine Trümmerfläche, über die wir nicht hinwegkommen. Nachts kommen wir auch nicht hinein, weil das ihr Gelände ist und somit voller Fallen steckt. Weiter?“
    „Wir warten, bis wir Ostwind haben, und stecken dann die Häuser an. Wenn wir danach einfallen, deckt uns der Qualm. Wir räumen den ersten Stock aus und warten,

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