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Einladung in den Palast des Prinzen

Einladung in den Palast des Prinzen

Titel: Einladung in den Palast des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Adams
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Warum hatte er den Grund für seinen Versuch, Melanie zu einer dauerhaften Ehe zu überreden, nicht sehen wollen? Es war ihm in Wahrheit gar nicht darum gegangen, seine eigene Stellung und die seiner Brüder zu sichern, die er durch den Halbbruder bedroht sah, sondern allein um sie! „Ehrlich gesagt, ich kann mich für den unehelichen Sohn unseres Vaters nicht erwärmen, Marcelo. Auch jetzt nicht, nachdem mir klar geworden ist, was ich für Melanie empfinde.“
    „Lass die Dinge einfach auf dich zukommen.“ Marcelo brachte den Wagen im Halteverbot vor dem gläsernen Haupteingang zum Stehen. „Wir müssen ihn erst einmal kennenlernen. Ich warte hier und wünsche dir viel Glück, lieber Bruder.“
    Ric öffnete die Beifahrertür. „Danke, Marcelo. Das kann ich gebrauchen.“ Rasch stieg er aus und eilte in die Abfertigungshalle.
    Ich brauche mich wegen des Geldes, das ich behalten habe, nicht schuldig zu fühlen. Mel reckte trotzig das Kinn. In aller Eile hatte sie ihre Sachen gepackt, die gleich darauf vom Personal zu dem Taxi gebracht worden waren, das sie bestellt hatte. Dieses Mal war es sogar ein richtiges, und es gab keine Verwechslung.
    Am Flughafen hatte sie sich von dem Geld, das noch von dem Flohmarktausflug in Paris übrig war, ein Ticket zurück nach Australien gekauft. Da es keinen Direktflug nach Sydney gab, hatte sie einen Platz auf der ersten Maschine gebucht, mit der sie das Land verlassen konnte.
    In wenigen Minuten würde sie an Bord gehen und Braston und Ric für immer verlassen. Das Herz krampfte sich ihr bei dem Gedanken zusammen, und als sie den Blick über die wartenden Menschen gleiten ließ, die entspannt dasaßen und offenbar zufrieden waren mit sich und der Welt, ertappte sie sich bei dem Wunsch, dass sie am liebsten alles schon hinter sich gehabt hätte. Den Menschen des Landes konnte sie nun nicht mehr helfen, aber sie hegte keinerlei Zweifel daran, dass Ric eine andere Frau finden würde, die keine Sekunde zögerte, seinen Antrag anzunehmen.
    Sie selbst sah sich außerstande, ihn zu heiraten, denn eine Ehe ohne Liebe kam für sie nicht infrage.
    „Melanie!“
    Im ersten Moment glaubte sie zu träumen, als sie die vertraute Stimme hörte. Anscheinend ist mein Wunsch, dass alles anders hätte kommen sollen, so groß, dass ich mir einbilde, Ric sei auf der Suche nach mir, sagte sie sich kopfschüttelnd. Die seelischen Verletzungen, die sie davongetragen hatte, würden im Laufe der Zeit bestimmt heilen. Aber was war mit ihrer Liebe zu Ric? Würde sie die wirklich jemals überwinden?
    „Mel! Dem Himmel sei Dank, du bist noch hier!“ Mit zerzaustem Haar, schief sitzender Krawatte und offenem Jackett stand er plötzlich vor ihr und wirkte so gar nicht wie ein Prinz.
    Mel stand auf; unsicher, was sie als Nächstes tun sollte. Die Flucht ergreifen? Ohnmächtig werden? Oder ihm um den Hals fallen in der völlig unsinnigen Hoffnung, dass er sie in die Arme nahm und ihr sein Herz schenkte?
    Nein, sie brauchte sich keinen Illusionen hinzugeben, er liebte sie nicht, und damit musste sie sich abfinden.
    „Ich kann dir leider keinen gläsernen Schuh bringen, hätte es aber gern getan“, sagte er in Anspielung auf die Märchenfigur Cinderella.
    „Was meinst du damit?“ Sie sah ihn verständnislos an.
    In dem Moment wurde ihr Flug aufgerufen, und die Leute strömten zum Gate. Sie zögerte. Sollte sie bei ihm stehen bleiben und sich anhören, was er ihr sagen wollte? Nein, sie musste vernünftig sein und gehen, ohne auch nur ein einziges Mal zurückzublicken. Sie hatte schon einmal erlebt, dass ihre Liebe nicht erwidert wurde. Es hatte viel zu sehr geschmerzt, einer solchen Situation wollte sie sich nie wieder aussetzen.
    „Ich muss einchecken, Ric“, erklärte sie deshalb. „Das Ticket hat fast die gesamte Summe, die von Paris noch übrig war, verschlungen. Ein zweites kann ich mir nicht mehr leisten.“
    „Ich bezahle dir das Ticket, Mel, wenn du immer noch nach Australien zurückkehren willst, nachdem du mich angehört hast“, bot er ihr an.
    Oh Ric …
    „Bitte, Mel. Ich habe etwas sehr Wichtiges ausgelassen, als ich dich bat, für immer meine Frau zu werden.“
    „Willst du mir etwa einen anderen Deal vorschlagen?“ Sogleich bereute sie die Bemerkung, sie wollte ihn nicht verletzen und auch keine Gefühle preisgeben. Sie wollte nur noch nach Hause, auch wenn sie gar nicht mehr genau wusste, wo ihr Zuhause jetzt war. Vielleicht dort, wo sie ihre große Liebe gefunden hatte?

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