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Einladung in den Palast des Scheichs

Einladung in den Palast des Scheichs

Titel: Einladung in den Palast des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Braun
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behauptet das ihre Mutter. Hast du mit ihr gesprochen?“
    „Mit Nawars Mutter?“
    „Natürlich nicht. Wieso solltest du Bahira anrufen? Ich meinte natürlich Nawar.“
    Die wenigen Male, die Madani mit Nawar gesprochen hatte, ob persönlich oder am Telefon, konnte er an den Fingern abzählen. Und nicht ein einziges Mal war dies aus seinem eigenen Wunsch heraus geschehen.
    „Nein, aber ich hoffe, es geht ihr gut.“
    „Ja, ich habe sie und ihre Mutter vor ein paar Tagen zum Mittagessen getroffen, um das Menü für das Fest der Sieben Tage zu besprechen. In diesem Jahr sollte es schon etwas ganz Besonderes sein, finde ich. Und aus diesem Grund rufe ich auch an.“
    Gedankenverloren nahm er einen Schluck Kaffee. Wenn von Menüs die Rede war, musste er immer an Emily denken. „Ihr drei habt euch sicher etwas Tolles ausgedacht.“
    „So war zuerst auch der Plan, aber dann hat Nawar einen interessanten Vorschlag gemacht.“
    „Aha?“
    „Um Kasahqras zunehmende Öffnung und Modernisierung zu feiern, fand sie, sollten wir ein internationales Büfett zusammenstellen. Mit Spezialitäten aus der ganzen Welt.“
    Spezialitäten aus der ganzen Welt? Jetzt konnte er den Gedanken an Emily wirklich nicht mehr unterdrücken. Noch weniger die Idee, die ihm bei den Worten seiner Mutter gekommen war. Und obwohl er wusste, dass es sich um pure Verrücktheit handelte, wollte er sie nicht zu den Akten legen, ehe er nicht alles versucht hatte, sie in die Tat umzusetzen.
    „Was hat denn Bahira von der Idee ihrer Tochter gehalten?“, fragte er vorsichtig.
    „Bahira?“, schnaubte seine Mutter abfällig. „Sie ist viel zu altmodisch. Wenn es nach ihr ginge, würde Kashaqra rund herum mit Stacheldraht eingezäunt und Tourismus, Fernsehen und Internet aufgrund ihres ‚schädlichen Einflusses‘ verboten werden. Für Veränderung hat sie nichts übrig. Schon gar nicht, wenn sie mit der Tradition brechen.“
    „Und du?“
    „Auch ich achte die Traditionen, die uns über Jahrhunderte von unseren Vorfahren überliefert wurden. Denn auf diese Weise ehren wir unsere Ahnen. Aber Nawars Vorschlag, ein internationales Büfett zusammenzustellen, finde ich großartig. Außerdem hat das Jahr noch dreihundertvierundsechzig weitere Tage, an denen unser Volk die einheimischen Gerichte genießen kann.“
    „Also liegt es jetzt an mir zu entscheiden?“
    „Das könnte dir so passen“, versetzte Fadilah lachend. „Ich habe bereits mit dem Chefkoch der Palastküche über das Menü gesprochen.“
    „Und was wolltest du dann mit mir besprechen?“ Madani runzelte die Stirn. Was die einheimische Küche betraf, waren Riyads Kochkünste unübertroffen. Doch internationale Gerichte lagen ihm nicht besonders.
    „Nawar dachte, du hättest vielleicht ein paar Lieblingsgerichte, die unbedingt mit auf die Liste sollten.“
    Sofort dachte er an den Wolfsbarsch, den Emily für seine Dinnerparty zubereitet hatte. „Die habe ich. Aber Riyad ist nicht erfahren genug, um sie zuzubereiten.“
    „Dann wird er es lernen.“
    „Dafür wird er einen Lehrmeister brauchen.“ Verrückt oder nicht, seine Idee begann, Gestalt anzunehmen. „Und ich weiß auch schon, wer dafür infrage kommt.“
    „Wie ich Riyad kenne, wird er davon nicht gerade begeistert sein“, wandte seine Mutter ein. „Aber wenn wir schon extra deine Lieblingsgerichte servieren, sollten sie auch perfekt zubereitet sein. Die Details überlasse ich ganz dir.“
    Nachdem er sich von seiner Mutter verabschiedet hatte, strich er sich mit der Hand über die Stirn. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Sein Plan war absurd! Absolut wahnwitzig. Selbst wenn sie zustimmte, wovon er erst einmal nicht ausging, bedeutete dies nur, dass er dann in ihrer Nähe sein würde, ohne ihr wirklich nahe sein zu können.
    So gesehen war es vielleicht ganz gut, dass sie ihn nicht liebte. Sonst würde es ihm nur noch schwerer fallen, seine Gefühle vor seiner Familie zu verbergen. Trotzdem musste er versuchen, seinen Plan in die Tat umzusetzen. Denn wenn er funktionierte, würde sie sein Geschenk nicht länger zurückweisen können.
    Eilig schloss Emily die Tür ihres Apartments. Sie wollte sich mit ihrer Freundin Donna auf ein Glas Wein treffen und hoffentlich auch diesen alten Streit beilegen, der sie schon so lange belastete. Doch als sie sich umwandte, stand plötzlich Madani vor ihr.
    „Hallo, Emily.“
    Gott, wieso musste er nur so gut aussehen? Am liebsten hätte sie ihre Arme um seinen Nacken geschlungen,

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