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Einmal Puff und zurück (German Edition)

Einmal Puff und zurück (German Edition)

Titel: Einmal Puff und zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Hale
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reicht gibt’s ja noch das Bordell!
    Ich kann es gar nicht mehr zählen, wie oft ich von Männern gehört habe: „Ich bin noch nicht bereit für eine Beziehung.“ Oder auch die Standardausrede: „Meine letzte Beziehung war gar nicht schön, und sie war so eifersüchtig, ich brauch ein bisschen meine Freiheit.“ Da war das Leben als Hure doch gleich besser. Da werde ich wenigstens für den Sex bezahlt und erfahre von den Männern wie sie in Wahrheit über Beziehungen und dergleichen denken.
    Trotz des „Heimwehs“ nach dem Nachtleben als Hure scheute ich mich aber davor, diese doch spezielle Arbeit wieder aufzunehmen.  
Denn die ganze Lügerei, das Verstecken und die nervigen teils ekligen Männer wollte ich dann doch nicht wieder haben. Ich fühlte mich innerlich immer wieder hin- und hergerissen.
    Und wusste selbst nicht so recht was ich eigentlich wirklich für meine Zukunft wollte. So eine Entscheidung zu treffen ist nicht ganz leicht. Ich haderte immer wieder mit mir selbst.
Aber die Geldnot kam zwei Jahre später zurück und somit auch die Arbeit als Hure. Sobald das Geld drückt, denkt man darüber nach, wie einfach man doch welches verdienen könnte. Und man tut es. Einfach so!

Studios sind was ganz anderes
    Nun, etwas älter und auch etwas schlauer ging ich nicht in eine Bar zurück, denn ich hatte keine Lust mehr jeden Abend selbst betrunken oder von Betrunkenen umgeben zu sein. So endet man nur als Alkoholikerin, was leider auch den meisten Frauen passiert, die zu lange in einer Bar tätig sind. Man merkt schon nach kurzer Zeit, dass der viele in Strömen fließende Alkohol an der Gesundheit nagt. Viele Frauen haben nach einiger Zeit sogar einen richtigen „Sektbauch“, zumindest wird das in unserer Branche so genannt. Auch an der unreinen Haut und dem aufgequollenen Gesicht kann man das sehr leicht erkennen. Somit kam eine Bar für mich einfach nicht mehr in Betracht.
    Ich ging in ein sogenanntes Studio. Das  sind im Grunde genommen normale  Wohnungen, die mit mehreren Zimmern ausgestattet sind. Das ganze wird nur in einem anderen Stil dekoriert als ein übliches Schlafzimmer. Da hängen erotische Bilder an der Wand, die Leintücher sind eigentlich immer rot oder schwarz, die Fenster werden verdunkelt, Kerzen brennen, und es wird ein Whirlpool oder eine Dusche in diesen Räumen installiert. In jedem Zimmer findet man ein großes Bett, Kondome, Gleitgel usw. In richtig guten Studios sind da noch Spielsachen und die Zimmer in verschiedenen Stilrichtungen eingerichtet. Manche Männer mögen es, wenn mehrere Spiegel um das Bett herum aufgehängt sind.
Anders als in einer Bar klingeln die Gäste an der Tür und es wird da schon entschieden ob der Gast eintreten darf. Man muss zugeben, dass es sehr, sehr selten vorkommt, dass ein Gast nicht hereingelassen wird, aber ein Kriterium das eine große Rolle spielt, ist wie betrunken der Mann ist.  
Wenn er Einlass gefunden hat, wird er in ein leeres Zimmer geführt. in dem er es sich gemütlich machen darf, während die anwesenden, freien Mädchen sich nacheinander bei ihm vorstellen. Der Gast hat so die Möglichkeit den Namen und auch das Angebot des einzelnen Mädchens in ruhiger Atmosphäre zu erfahren. Wenn er alle kennengelernt hat, entscheidet er sich für eine Frau oder verlässt das Studio wieder. Das hörte sich für mich doch schon viel netter an. Keine betrunkenen Gäste mehr, das hatte was. Also suchte ich mir im Internet ein Studio aus, das auf den Fotos nett wirkte und machte mich einfach mal auf den Weg dahin.
    Mein Vorstellungsgespräch verlief kurz und bündig. Man erklärte mir schnell alles, und zeigte mir die Karte. Da stehen alle Preise und die angebotenen Services drauf.
Es wird darauf Wert gelegt, dass man sexy aber schön angezogen ist, und dass man frisch rasiert ist, die Haare gerichtet hat und adrett geschminkt ist.  Auch hier ist es Pflicht vorher zu duschen. Nicht nur für die Mädchen, was manchmal ein Problem darstellt, denn die meisten Männer haben nämlich keine Lust zu duschen. Es ist dann immer ganz nett, wenn so ein toller Gast meint, er hätte schon geduscht und dabei von unten her stinkt wie die Müllabfuhr. Es kommt nicht selten vor, dass man einen Gast dann höflich aber bestimmt auffordert sich duschen zu gehen.
Mir ist es sogar schon passiert, dass ich kotzen gehen musste von dem üblen Geruch und dem netten Herrn sein Geld zurückgab und ihn bat zu gehen.
Wie oft das schon vorgekommen ist, kann ich gar nicht

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