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Eins zu Null für Schreckenstein

Eins zu Null für Schreckenstein

Titel: Eins zu Null für Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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hinderte sie, und es sollte noch mehr zu lachen geben. Dafür sorgten die Minis.
    „Was steckt denn da in ihrem Strumpf?“ fragte der kleine Kuno. „Ist das ein Obstmesser?“
    Im Gesicht des Schotten bildeten sich Inseln aus Sommersprossen. Er wartete bis das Gelächter abebbte und erklärte, das sei der Schwarze Dolch oder, wie es auf gälisch heiße, der Sgian Dubh , was Sgi — in — du ausgesprochen wird. Und der stecke nicht im Strumpf, denn der heiße in Schottland Hose. Gesprochen Hous.
    „Irre!“ Der kleine Eberhard verdrehte die Augen. „Und wie sagt man dann, wenn etwas in die Hose geht?“
    Die Antwort, daß es mittlerweile auch Hosen gebe, die sogenannten Trews , gesprochen Trus , ging im schallenden Gelächter der Ritter unter. Erst bei der Bemerkung, daß man den Schwarzen Dolch auch innen an der Wade tragen könne, verstanden sie ihn wieder. Trage ein Schotte den Dolch innen, habe das eine besondere Bedeutung: Krieg.
    Pummel nutzte die Verwunderung und fragte nach Burgschulen.
    „O ja, sicher gibt es die.“ Iain Mac Harris bildete wieder Sommersprosseninseln. „Ich war selbst auf einer!“
    Plötzlich herrschte betretenes Schweigen.
    „Was ist denn?“ fragte der Rex, weil keiner mehr den Mund aufbrachte. „Dachtet ihr, ihr wärt einmalig auf der Welt?“
    Beni wollte es ganz genau wissen. „War die so wie Schreckenstein ? Mit Zugbrücke, Burgfried und Geheimgängen?“
    Iain Mac Harris nickte. „Das Wichtigste hast du vergessen. „
    „Was?“ fragten die Ritter dutzendfach.
    „Die… wie sagt man… Gespenste…“
    „Gespenster“, verbesserte Hans-Jürgen, der Dichter.
    „O ja, Gespenster“, wiederholte der Schotte. „Bei uns hat es gespuckt…“
    Wieder berichtigte Hans-Jürgen. „Gespukt.“
    „O ja, danke. Gespuckt ist etwas anderes. I’m sorry.“
    Den Rittern drohte es erneut die Sprache zu verschlagen.
    Doch Dampfwalze ließ es nicht so weit kommen. „Woran merkt man den Spuk?“ fragte er.
    „Man hört sie“, antwortete der Schotte. „Nachts vor allem. Wenn man nachschaut, sind sie weg. Aber sie sind da, denn Dinge verschwinden und verschlossene Türen sind plötzlich auf…“
    „Solche Gespenster haben wir jede Menge!“ alberte Klaus, und die Ritter hatten wieder etwas zu lachen.
    Nur Beni blieb ernst. Nach vorn gekrümmt und leise stöhnend, bahnte er sich mit energischen Griffen eine Gasse durch die Ritterschaft. Der Gast aus Schottland, der gerade etwas sagen wollte, hielt inne, weil Ralph die Tür aufriß , Beni hinaushumpeln ließ und sie hinter ihm wieder schloß.
    „ I’m sorry!“ entschuldigte er sich für die Störung. „Unser Turbosuppenkaspar hat einen dringenden Termin.“
    „ Turbosuppenkaspar ! Strehlau notierte sich den neuen Spitznamen sofort, denn er führte in der Schulzeitung die Chronik. Es dauerte eine Weile, bis Mücke mit seiner Frage, ob es diese Schule heute noch gebe, durchkam. Ohne eine Antwort abzuwarten hängte der kleine Eberhard gleich noch eine dran.
    „Können Sie uns helfen, daß wir mit Ihrer Burgschule in Briefwechsel kommen?“
    „Das will ich gern tun“, sagte der Schotte. Damit war auch Mückes Frage beantwortet. Die Ritter malten sich aus, wie das werden würde und fanden die Idee des Erfahrungsaustauschs unter Burgbewohnern fulminant – ein Wort, das sie zur Zeit reichlich strapazierten.
    Zufrieden zeigte sich auch der Rex. „Das wird euren Englischkenntnissen guttun. Und meinen auch.“
    Iain Mac Harris lachte und schüttelte den Kopf. Dieser Satz bewies ihm das besondere Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern auf Burg Schreckenstein . Jeder hatte seine Aufgabe; zusammen waren sie eine Gemeinschaft.
    „Wie viele sind auf Ihrer Schule?“ wollte Ottokar wissen.
    Der Gefragte sah sich um. „Ungefähr so viele wie ihr.“
    „Und wie heißt die Schule?“ fragte Armin. „Und wie viele Gespenster gibt es dort?“
    Da wurde die Tür aufgestoßen, Beni humpelte wieder herein.
    „Turbo…“ Weiter kam Ralph nicht.
    „Schnell!“ rief Beni. „Unsere Schuhe sind geklaut.“
    Erschöpft lehnte er sich an die Wand, die Ritter stürzten hinaus. Werner, der bei der Tür gestanden hatte, kam als erster in den Südflügel und hob den Vorhang von dem kleinen Regal in der nächsten Fensternische, wie sie neuerdings unter allen Fenstern standen: es war leer. Automatisch schaute er in den Burghof und sah im Schein der Beleuchtung zwei Mädchen mit einem Korb voller Schuhe die Freitreppe hinunterwetzen und in den

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