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Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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Handlung sinnlos erscheint.«
    »Sie ist es, verlassen Sie sich darauf, Haymes. Schön, wenn ich Ihnen damit einen Gefallen erweise, werde ich es tun.«
    Harder drückte drei Sekunden lang auf die Zündknöpfe zu den Korrekturdüsen.
    Die Leitung blieb tot.
    »Nun, zufrieden, Haymes? Sind Sie nicht auch der Ansicht, dass es für alle Teile besser ist, dieses sinnlose Spielchen mit den einzelnen funktionsuntüchtigen Aggregaten aufzugeben? Es kommt tatsächlich nichts dabei heraus.«
    Haymes knurrte etwas Unverständliches. Der Ton war vorübergehend wieder ausgeblendet worden. Auf den Fernsehschirmen der Erde war die knappe Formulierung »Tonstörung« erschienen. Das Televisionsbild blieb jedoch. Es zeigte das Gesicht eines Mannes, der das Grauen hinter einem betont freundlichen Gesicht verbarg.
    Niemand, der ihn so sah, wäre auf den Gedanken gekommen, dass sich dieser Mann mit Selbstmordabsichten trug, die er in kürzester Zeit auszuführen gedachte.
    Rex Harder wusste nicht, was er noc h reden sollte. Logisch gesehen waren es ohnehin nur lapidare, nichtssagende Sätze, die den Versager im Allgemeinen betrafen. Er fand, man habe jetzt genug darüber diskutiert.
    Als Haymes ihn zwei Minuten später wieder anrief, war er so in Gedanken versunken, dass er keine Antwort mehr gab.
    Seine rechte Hand ruhte auf dem Notschalter, der die Ein- und Ausstiegsluke im Gefahrenfall bei einer Wasserlandung abzusprengen hatte. Ein kleiner Druck nur, und die Atemluft würde schlagartig ins Vakuum entweichen. Anschließend würde der beißende Weltraumfrost über ihn herfallen, ihn im Bruchteil einer Sekunde töten und seinen Körper konservieren, der dann auf 273 Grad minus unterkühlt wurde.
    Harders kantiges Gesicht verschloss sich noch mehr. Blicklos starrte er auf den kleinen Schirm. Die Worte aus der Akus tik rauschten ungehört an seinen Ohren vorbei.
    » … man Sie zum Major befördern, Harder. Die amerikanische Regierung – hören Sie noch? Harder! Um Gottes willen, antworten Sie!«
    Rex Har der vernahm ein dumpfes Murmeln wie von einer fernen Wasserquelle.
    Alle Planeten und Gestirne schienen sekundenlang den Atem anzuhalten. Dann begannen sie scheinbar, sich rasend schnell zu drehen, bis sie einen bunten, farbenprächtigen Reigen aufführten. Rotierend kamen sie auf ihn zu, blähten sich gewaltig auf und vergin gen schließlich in einem kaskadenförmigen Regen aus lohendem Feuer.
    Harders verkrampfte Finger krochen langsam am Körper nach oben. Die linke Hand griff an den offenen Wulstverschluss des Raumhelms.
    Aus weiter Ferne glaubte er einen unartikulierten Schrei zu hören, einem Laut der Verzweiflung nicht unähnlich.
    Dann sank die Hand schlaff nach unten. Im selben Augenblick drückte der rechte, starre Zeigefinger auf den Notschalter, der unter dem Druck sofort nachgab.
    Aber nur ein kaum hörbares Zischen ertönte. In der Ausstiegsluke entstand ein unwahrscheinlich kleiner Spalt, weiter nichts.
    Da keine explosive Dekompression erfolgte, wurde Harders Körper nicht schlagartig aufgebläht. Dennoch verlor er schon nach kurzer Zeit das Bewusstsein. Eine schwarze Woge kam auf ihn zu, überrollte ihn und erstickte seine Sinne. Mit einem leisen Seufzer versank er im Abgrund der Ewigkeit. Der Raum hatte sein erstes offizielles Opfer gefordert.

 
    2
     
     
     
    Haymes durchlebte die letzten Sekunden wie im Traum. Vor sich, auf dem Bildschirm, sah er das starre Gesicht, das ausdruckslos in unbekannte Fernen blickte. Dann kroch die Hand am Körper hoch, in einer entsetzlich langsamen Bewegung. Haymes schlug mit der geballten Hand auf das Zusatz-Mikrofon, das ihn über die Laser-Schaltung mit der Raumkapsel verband.
    » Tun Sie das nicht, Harder! Halt! Warten Sie doch!«
    Die Hand fiel zurück, als das unheimliche Zischen auch schon erfolgte. Es schien, als sei Rex Harder sofort gestorben, obwohl in seinem Gesicht keine Veränderung vorging. Langsam erlosch das Fernbild a uf dem kleinen Kontrollschirm. Die Linien flimmerten und verblassten schließlich. Das eingedrungene Vakuum hatte die Bildübertragung unterbrochen.
    Haymes wandte sich mit zuckenden Schultern ab. Er hatte nicht helfen können, überhaupt niemand hatte in diesem Fall helfen kön nen. Und die Raumkapsel mit dem toten Astronauten verschwand in atemberaubendem Tempo irgendwohin ins All, in die gewaltigen Tiefen des Kosmos. Kurz darauf brach auch die Radar-Verbindung ab. Die Kapsel war verschwunden.
     
     
    In den USA kreiste das Tagesgespräch um den

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