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Eisberg

Titel: Eisberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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einem Dreißig-Grad-Winkel zu dem gischtenden Kielwasser dem Heck der
Catawaba.
Obwohl der Wind die Ulysses arg herumstieß, gelang es dem Piloten, die Maschine auf gleicher Höhe zu halten. Nach etwa hundert Metern ging er allmählich mit der Geschwindigkeit herunter, bis er schließlich wie ein Kolibri über der auf und ab schaukelnden Plattform in der Luft stand. Der Helikopter – Koski kam es wie eine Ewigkeit vor – behielt noch immer seine Höhe bei; der Pilot versuchte abzuschätzen, wie hoch sich das Heck des Schnellboots mit jedem Wellenberg hob. Als die Landeplattform sich wieder einmal auf dem Gipfelpunkt befand, nahm er plötzlich Gas weg, und die Ulysses setzte sauber auf der
Catawaba
auf, nur einen Augenblick, bevor das Heck wieder in das nächste Wellental sackte.
    Die Kufen hatten kaum die Plattform berührt, als auch schon fünf Männer der Schiffscrew über das schwankende Deck flitzten und im Kampf mit dem Sturm begannen, den Helikopter abzusichern, ehe dieser ins Wasser gefegt wurde. Der Motor erstarb, die Rotorblätter hörten auf sich zu drehen, und an der Seite des Cockpits öffnete sich eine Tür. Zwei Männer sprangen herunter, mit eingezogenen Köpfen, gegen den peitschenden Sprühregen.
    »Dieser Hundesohn!« murmelte Dover verblüfft. »Es sah aus, als wäre es eine Routinesache!«
    Koskis Gesicht verhärtete sich. »Ich kann den beiden nur wünschen, daß sie ein erstklassiges Empfehlungsschreiben haben. Und daß ihr Amtssitz das Hauptquartier der Küstenwache in Washington ist.«
    Dover lächelte. »Vielleicht sind es Mitglieder des Kongresses, die sich auf einer Inspektionsreise befinden.«
    »Unwahrscheinlich«, erwiderte Koski kurz.
    »Soll ich sie in Ihre Kabine bringen?«
    Koski schüttelte den Kopf. »Nein. Überbringen Sie ihnen meine Empfehlungen und schaffen Sie sie in die Offiziersmesse.« Dann grinste er verschlagen. »Im Moment ist das einzige, was mich interessiert, eine Tasse Kaffee.«
    Nach genau zwei Minuten saß Commander Koski an einem Tisch in der Offiziersmesse und umfaßte mit seinen durchgefrorenen Händen dankbar einen Becher mit dampfendem Kaffee.
    Er hatte ihn fast zur Hälfte geleert, als sich die Tür öffnete und Dover den Raum betrat, gefolgt von einem rundlichen Menschen mit einer großen randlosen Brille, die auf einem kahlen, von wirrem weißen Haar umkränzten Kopf saß. Auf den ersten Blick wirkte er auf Koski wie der berühmte zerstreute Professor. Sein Gesicht war rund, sein Ausdruck gütig, und in seinen braunen Augen steckte ein verschmitztes Lächeln. Der Neuankömmling erblickte den Commander, ging auf seinen Tisch zu und streckte ihm die Hand entgegen.
    »Commander Koski, nehme ich an. Hunnewell ist mein Name – Dr. Bill Hunnewell. Es tut mir leid, daß ich Sie so belästige.«
    Koski erhob sich und schüttelte Hunnewell die Hand. »Willkommen an Bord, Doktor. Bitte setzen Sie sich doch und trinken Sie eine Tasse Kaffee.«
    »Kaffee? Ich kann dieses Zeug nicht ausstehen«, erwiderte Hunnewell düster. »Aber ich würde für mein Leben gern eine Tasse heißen Kakao trinken.«
    »Kakao haben wir da«, erklärte Koski liebenswürdig. Er lehnte sich in seinen Stuhl zurück und rief: »Brady!«
    Ein Steward in einer weißen Jacke kam aus der Kombüse zum Vorschein. Er war groß und mager und seinen Gang konnte er sich nur in Texas angeeignet haben. »Ja, Sir? Was darf es sein?«
    »Eine Tasse Kakao für unseren Freund und zwei weitere Becher Kaffee für Lieutenant Dover und …« Koski hielt inne und schaute fragend hinter Dover. »Ich glaube, Doktor Hunnewells Pilot fehlt noch?«
    »Er ist in einer Minute da.« Dover sah unglücklich aus. Es schien, als wollte er Koski warnen. »Er wollte sich erst noch vergewissern, daß der Hubschrauber auch sicher vertäut ist.«
    Koski blickte Dover durchdringend an, dann wandte er sich ab. »Das ist alles, Brady. Bringen Sie gleich die ganze Kanne. Ich kann auch noch einen Becher Kaffee vertragen.«
    Brady nickte bestätigend und kehrte in die Kombüse zurück.
    »Es ist wirklich angenehm«, meinte Doktor Hunnewell, »wieder vier feste Wände um sich zu haben. In dieser Schaukelkiste zu sitzen und nur durch eine Plastikwand von den Naturgewalten getrennt zu sein, genügt, um graue Haare zu bekommen.« Er fuhr sich über den schütteren weißen Haarkranz und grinste.
    Koski setzte seinen Becher ab und sah Hunnewell ernst an. »Ich glaube, Sie haben nicht bemerkt, Dr. Hunnewell, wie dicht Sie daran waren,

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