Gefluesterte Worte
Elisabeth von Rumänien
Carmen Sylva kam am 29. Dezember 1843 als erstes Kind und einzige Tochter des Fürsten Hermann zu Wied (1814–1864) und seiner Frau Marie Prinzessin von Nassau (1825–1902) auf Schloss Monrepos bei Neuwied zur Welt. Ihre Tante war die preußische Königinwitwe Elisabeth aus dem bayerischen Königshaus. Ihr späterer Ehemann hieß Karl von Hohenzollern-Sigmaringen (1839–1914), den die Rumänen am 20. April 1866 zu ihrem Fürsten wählten. Als das Land im Jahre 1881 den Status eines Königreichs erlangte, wurden Karl und Elisabeth am 26. März des Jahres zu König und Königin gekrönt.
1869, am 15. November, heirateten Elisabeth und Karl auf Schloss Neuwied und reisten nach Bukarest, wo Elisabeth – mit Unterbrechungen – bis zu ihrem Tod am 2. März 1916 lebte. 1874 verlor das Ehepaar das einzige Kind, die vierjährige Elisabeth, die an Diphterie und Scharlach starb. Die Fürstin widmete sich sozialpolitischen Themen, engagierte sich außerordentlich in der Armenpflege und im Bildungswesen, stiftete zahlreiche Einrichtungen und förderte Frauenerwerbstätigkeit und Frauenstudium. Das war nicht bloß Mode, sondern durchaus eine Tugend, sehr verbreitet in der weit verzweigten Hohenzollern-Familie.
In den siebziger Jahren begann Elisabeth zu schreiben. Sie übersetzte Gedichte aus dem Rumänischen ins Deutsche, dichtete selbst und tauschte sich mit rumänischen und deutschen Dichterinnen aus. Das Pseudonym Carmen Sylva benutzte sie 1880 zum ersten Mal. Nach ihrer Krönung im darauffolgenden Jahr trat sie mit ihrer schriftstellerischen Arbeit an die Öffentlichkeit und erntete dafür ebenso viel Bewunderung wie für ihre gemeinnützige Arbeit.
Der Erfolg ihrer rührselig-schwärmerischen Dichtung stand in enger Verbindung mit der Selbststilisierung zur dichtenden Königin. Denn 1881 lüftete Elisabeth das Geheimnis des Pseudonyms Carmen Sylva. Die Dichterin mag man getrost als weltfremd betrachten, die Königin verdient Anerkennung für ihr umfassendes und erfolgreiches Wirken. Anerkennung findet bis heute auch ihre Übersetzung rumänischer Literatur in die deutsche Sprache.
Im Brockhaus ist sie nicht zu finden: Carmen Sylva, die Schriftstellerin. In Berlin gab es eine Straße mit ihrem Namen, die Stadt Neuwied, in deren Nähe ihr Geburtsort Schloss Monrepos liegt, benannte einen Garten nach ihr. Straßenbenennungen haben oft skurrile Ursprünge. Was hatte die Neuwieder Dichterin mit Berlin zu tun?
1861 erhielt die Achtzehnjährige von ihrer Patentante Elisabeth eine Einladung nach Berlin und lernte hier ihren späteren Ehemann Karl kennen. Viele junge Menschen kamen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Berlin und begegneten ihren potentiellen EhepartnerInnen. Die Auflösung des Rätsels um Carmen Sylva ist folgende Geschichte:
Carmen Sylva kam am 29. Dezember 1843 als erstes Kind und einzige Tochter des Fürsten Hermann zu Wied (1814–1864) und seiner Frau Marie Prinzessin von Nassau (1825–1902) auf Schloss Monrepos bei Neuwied zur Welt. Ihre Tante war die preußische Königinwitwe Elisabeth aus dem bayerischen Königshaus. Ihr späterer Ehemann hieß Karl von Hohenzollern-Sigmaringen (1839–1914), den die Rumänen am 20. April 1866 zu ihrem Fürsten wählten. Als das Land im Jahre 1881 den Status eines Königreichs erlangte, wurden Karl und Elisabeth am 26. März des Jahres zu König und Königin gekrönt.
Ob Bruno Taut Carmen Sylva und ihre Werke, Bücher wie „Geflüsterte Worte“, kannte?
Vom 13. April 1904 bis zum 4. Juni 1954 führte die Erich-Weinert-Straße im Stadtteil Prenzlauer Berg den Namen Carmen-Sylva-Straße. Bruno Taut plante in den zwanziger Jahren für die GEHAG auch eine Wohnsiedlung im Bezirk Prenzlauer Berg. Die Gesellschaft konnte Bauland auf dem ehemaligen Bötzow-Gelände erwerben und Bruno Taut den Auftrag übergeben, eine Wohnsiedlung zu errichten. Sie entstand in den Jahren 1929-30 und genießt Denkmalschutz, vielleicht schon bald den Schutz der UNESCO.
Die Rumänen betrachten den Beitritt ihres Landes zur Europäischen Gemeinschaft als eine Rückkehr nach Europa. Ob sie sich noch an Carmen Sylva erinnern?
GEFLÜSTERTE WORTE
Müdigkeit
Deine große Müdigkeit, Seele, das ist es, was mir nicht gefällt.
Deine Müdigkeit ist so dunkel, als müßtest du in einen Abgrund steigen, und dann in noch einen, und mit dem Blick den dritten ergründen, vor dem du schauderst, so kalt, so schwarz ist er, und wie deine Hand, dir
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