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Eisenhand

Eisenhand

Titel: Eisenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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ihr Interesse wachzuhalten, waren nicht unbemerkt geblieben. »Didius Falco … wo um alles in der Welt … hast du den Trick her?«
    »Marke Eigenbau …«
    Helena war die Tochter eines Senators. Zu erwarten, daß sie sich länger als vierzehn Tage mit meinem mickrigen Lebensstil abfinden würde, war mehr als tollkühn. Nur ein Trottel würde in ihrer Liaison mit mir mehr sehen als ein letztes Austoben, ein kleines Abenteuer, bevor der Ernst des Lebens begann und sie einen spitzbäuchigen jungen Gockel mit Patrizierstreifen heiratete, der ihr Smaragdohrringe und eine Sommervilla in Surrentum bieten konnte.
    Ich für mein Teil betete sie an. Aber schließlich war ich auch der Trottel, der sich der Hoffnung hingab, die Kaprize könnte von Dauer sein.
    »Es macht dir keinen Spaß.« Für einen Privatermittler waren meine deduktiven Fähigkeiten knapp ausreichend.
    »Ich glaube nicht …«, keuchte Helena, »daß das funktioniert!«
    »Warum denn nicht?« Mehrere Gründe waren auch für mich unübersehbar. Ich hatte einen Krampf in der linken Wade, spürte einen stechenden Schmerz unter einer Niere, und meine Begeisterung erlahmte wie ein Sklave, der am Feiertag im Haus eingesperrt ist.
    »Einer von uns«, mutmaßte Helena, »fängt bestimmt gleich an zu lachen.«
    »Als Skizze auf der Rückseite eines alten Dachziegels sah’s ganz passabel aus.«
    »Ach, das ist wie bei Soleiern. Das Rezept liest sich kinderleicht, aber das Ergebnis ist enttäuschend.«
    Ich antwortete, wir seien schließlich nicht in der Küche, worauf Helena sich sittsam erkundigte, ob ich mir von einem solchen Szenenwechsel denn etwas versprechen würde. Da meine aventinische Bleibe über derartigen Komfort nicht verfügte, nahm ich die Frage als rhetorisch.
    Ach, falls es jemanden interessiert: Wir lachten beide.
    Dann enthedderte ich uns und liebte Helena so, wie wir es beide am liebsten hatten.
    »Sag mal, Marcus, woher weißt du überhaupt, daß der Kaiser dich nach Germanien schicken will?«
    »Auf dem Palatin gehen böse Gerüchte um.«
    Wir lagen noch immer im Bett. Als ich meinen letzten Fall mit Ach und Krach und einem blauen Auge zum Abschluß gebracht hatte, versprach ich mir eine Woche Erholung am häuslichen Herd, was ich mir aufgrund der Auftragslage auch locker leisten konnte. Um ehrlich zu sein: Ich hatte im Moment überhaupt keinen Fall. Wenn mir danach war, konnte ich den ganzen Tag im Bett bleiben. Was ich an den meisten Tagen auch tat.
    »Demnach« – Helena war vom hartnäckigen Schlag – »demnach hast du dich umgehört?«
    »Jedenfalls genug, um zu wissen, daß der Kaiser sich für seinen Auftrag einen anderen Dummen suchen kann.«
    Da ich manchmal zwielichtige Geschäfte für Vespasian besorgte, war ich in den Palast gegangen, um herauszufinden, wie die Chancen stünden, ihm wieder mal einen faulen Denar abzuluchsen. Doch ehe ich im Thronsaal vorstellig wurde, hatte ich vorsichtshalber erst mal auf den Hintertreppen rumgeschnüffelt. Ein kluger Schachzug, denn nach einer kleinen Plauderei zur rechten Zeit mit einem alten Freund namens Momus trabte ich schleunigst wieder heim.
    »Na, viel zu tun?« hatte ich Momus gefragt.
    »Ach, nur Kinkerlitzchen, nichts, was sich rentiert. Aber du bist, wie man hört, für die Germanienreise im Gespräch.« Sein spöttisches Lachen verriet mir, daß es hier um eine Sache ging, vor der man sich tunlichst drücken sollte.
    »Worum geht’s denn da?«
    »Genau die Art Desaster, auf die du spezialisiert bist«, feixte Momus. »Irgendeine Untersuchung bei der Vierzehnten Legion …«
    An dem Punkt hatte ich mir den Mantel bis zu den Ohren hochgezogen und war verduftet – bevor mich jemand offiziell informieren konnte. Ich wußte genug von der Vierzehnten, um näheren Kontakt unter allen Umständen zu vermeiden, und auch umgekehrt gab es (die peinlichen Hintergründe können wir uns sparen) keinen Grund, warum diese aufgeblasenen Angeber sich über meinen Besuch hätten freuen sollen.
    »Hat der Kaiser dich denn persönlich darauf angesprochen?« hakte meine Herzensdame nach.
    »Helena, dazu lasse ich’s gar nicht erst kommen. Ich will ihn doch nicht unnötig verärgern, indem ich sein wunderbares Angebot ablehne …«
    »Das Leben wäre wesentlich einfacher, wenn du ihn ruhig fragen und dann schlicht nein sagen würdest!«
    Mein süffisantes Lächeln, welches besagte, daß Frauen (selbst kluge, gebildete Senatorentöchter) die Feinheiten der Politik einfach nicht verstehen, beantwortete

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