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Eisige Umarmung (German Edition)

Eisige Umarmung (German Edition)

Titel: Eisige Umarmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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das Wohl der Medialen?“ Das Gespenst fragte nicht, wer diese Leute waren, hielt sich an ihre unausgesprochene Vereinbarung. Man konnte niemanden verraten, den man nicht kannte.
    „Sie sorgen sich um die Stabilität der Welt. Wenn die Medialen so weitermachen, werden sie eines Tages die Erde zerstören.“ Die Medialen waren nun einmal das mächtigste Volk auf diesem Planeten, ob es einem gefiel oder nicht. Früher war ihnen bewusst gewesen, welchen Einfluss ihre Entscheidungen auf die anderen hatten. Heute jedoch nicht mehr. „Niemand braucht zu erfahren, woher ich meine Informationen habe.“
    „Wir sind ein Team, Judd. Ich beuge mich Ihrem Urteil.“
    „Was gibt es noch zu besprechen?“
    „Das Labor wird an einer anderen Stelle wieder aufgebaut. Hier sind die Einzelheiten.“ Er warf Judd einen Kristall zu. „Die Daten sind äußerst geheim. Nach meinen Informationen kennt nur ein kleiner Prozentsatz aus dem Umkreis des Rats den genauen Ort.“
    Ein Anschlag konnte also zur Entdeckung des Gespensts führen. „Konnten Sie in Erfahrung bringen, welchen Schaden unser letzter Schlag angerichtet hat?“
    „Ja. Zweifellos hat es sie zurückgeworfen, fast bis zur ersten Stufe der Entwicklung.“
    „Dann müssen wir nicht sofort gegen das neue Labor vorgehen. Sonst könnte etwas durchsickern.“
    Das Gespenst zögerte. „Es gibt Gerüchte über Versuchspersonen. Wenn sie stimmen, könnten auch einige Implantate überlebt haben.“
    Judds Geist wehrte sich gegen den Gedanken, dass man Individuen in Automaten verwandelt hatte. „Ich hatte angenommen, die Entwicklung sei noch nicht so weit fortgeschritten.“
    „Auch meine Quellen sagen das. Ich vermute deshalb, dass jemand vorschnell gehandelt hat, aber die Implantate werden die Angelegenheit schon selbst in Ordnung bringen – es würde mich nicht wundern, wenn die ersten bereits ausgefallen wären.“
    „Halten Sie mich auf dem Laufenden. Wenn es notwendig sein sollte, kann ich dafür sorgen, dass die Zerstörung des neuen Labors wie ein Unfall aussieht.“ Dazu brauchte er einen genaueren Plan und die Unterstützung des Rudels, aber es wäre machbar.
    Das Gespenst nickte. „Haben Sie nie den Wunsch, wieder der zu werden, der Sie einmal waren?“
    Eine völlig unerwartete Frage, die aber leicht zu beantworten war: „Nein.“
    Brenna lag schon im Bett, als er wieder zurück war. Leise überprüfte er, ob die Sicherheitsmaßnahmen richtig eingestellt waren. Solange der Mörder noch auf freiem Fuß war, würde Judd keine Ruhe finden – er hatte bereits zwanzig Personen von Rileys Liste durch logische Überlegungen gestrichen, aber er spürte instinktiv, dass ihm die Zeit davonlief.
    Brenna öffnete die Augen, als er ins Zimmer kam. „Du bist wieder da.“ Sie lächelte ihn schläfrig aus ihren Decken an.
    Er setzte sich aufs Bett. „Ich muss dir etwas erzählen.“
    „Ich bin ganz Ohr.“ Sie rutschte näher, fasste ihn aber nicht an.
    Der Abstand zwischen ihnen musste sie innerlich zerreißen, denn als Gestaltwandlerin brauchte sie die körperliche Nähe, und der Mann in ihm war wütend darüber, dass er sie ihr nicht geben konnte. „Ich will dir erzählen, wohin ich gehe und was ich tue, wenn ich aus der Höhle verschwinde“, sagte er und stellte so auf einer anderen Ebene Nähe und Vertrautheit her. Er fing ganz von vorne an – bei der schicksalhaften Begegnung im Medialnet, die sicherlich vom Gespenst arrangiert worden war. Aber der andere Mediale hätte Judd nicht gefunden, wenn dieser nicht den Wunsch danach gehabt hätte.
    „Er hatte mich beobachtet, meine heimliche Befehlsverweigerung bemerkt. Ein Jahr später habe ich Vater Perez getroffen.“ In einer Bar. Judd wollte Informationen sammeln, Perez wollte sich betrinken. Aber das ging nur den Priester etwas an. Es hatte nichts mit ihrer Arbeit zu tun.
    „Verwandte Seelen.“ Sie hatte sich ihm noch ein Stückchen mehr genähert, als könnte sie ihm nicht fernbleiben.
    Er konnte es auch nicht, obwohl er spürte, wie Blutgefäße in seinem Schädel barsten und sich gleich wieder schlossen. Aufgrund seiner Fähigkeiten als TK-Zelle konnte er den Schaden in Schach halten. Gerade noch. „Wir drei haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Medialen vor der schlimmsten Bedrohung seit der Einführung von Silentium zu bewahren.“ Obwohl die Beweggründe von Vater Perez im Dunkeln lagen, stand seine Loyalität außer Zweifel. „Programm I wird die Kinder zerstören – man wird in ihre Gehirne

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