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Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Titel: Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicci French
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seiner weiten Jacke geschoben. Maggie blickte sich um. Wahrscheinlich bestand kein Anlass zur Sorge. An diesem Dienstagvormittag lagen die gefährlichen Leute wohl größtenteils noch im Bett.
    Nachdem sie um die Ecke gebogen war, warf sie erneut einen Blick auf die Adresse, die sie in ihr Notizbuch geschrieben hatte: Apartment eins, Howard Street Nummer drei. Ja, nun konnte sie sich wieder erinnern. Es handelte sich um ein ganz eigenartiges Haus, das aussah, als wäre es aus den gleichen Materialien wie der Block mit den Sozialwohnungen gebaut und auch genauso schnell heruntergekommen. Im Grunde war es gar kein richtiges Wohnheim, sondern ein normales Haus, welches das Sozialamt von Privatleuten gemietet hatte. Dort wurden Personen so lange untergebracht, bis das Amt entschied, wie es mit ihnen verfahren wolle. Für gewöhnlich zogen sie einfach weiter oder gerieten in Vergessenheit. Es gab andere derartige Häuser, die Maggie aus Sicherheitsgründen nur in Begleitung aufsuchte, aber über dieses hier war ihr noch nichts Besonderes zu Ohren gekommen. Seine Bewohner stellten hauptsächlich für sich selbst eine Gefahr dar.
    Nachdenklich ließ sie den Blick an der Fassade hinaufwandern. Im zweiten Stock hatte jemand ein zerbrochenes Fenster provisorisch mit brauner Pappe abgedichtet. Der nicht sehr große Vorgarten des Gebäudes war geteert, und links vom Haus verlief eine kleine Seitengasse. Neben der Haustür lehnte ein aufgeplatzter Müllsack, was aber kaum ins Gewicht fiel, weil ohnehin überall Müll herumlag.
    Nachdem Maggie sich in ihrem Büchlein eine Notiz gemacht hatte, die aus nur einem Wort bestand, wandte sie sich den fünf Klingelknöpfen neben der Haustür zu. Namensschilder gab es keine. Sie drückte zweimal kurz hintereinander auf den untersten Knopf, konnte jedoch nicht hören, ob die Klingel funktionierte. Sie überlegte, ob sie mit der Faust gegen die Tür hämmern oder durchs Fenster in die Erdgeschosswohnung spähen solle. In dem Moment hörte sie eine Stimme und fuhr erschrocken herum. Direkt hinter ihr stand ein hagerer Mann mit rotblondem, zu einem Pferdeschwanz zusammengebundenem Haar und Piercings im ganzen Gesicht. Als sie einen Schritt zur Seite trat, entdeckte sie seinen Begleiter, einen kleineren Kampfhund, dessen Besitz rein theoretisch verboten war, auch wenn sie bereits drei Exemplare dieser Sorte gesehen hatte, seit sie in Deptford aus dem Zug gestiegen war.
    »Keine Sorge, der ist brav«, erklärte der Mann, »nicht wahr, Buzz?«
    »Wohnen Sie hier?«, fragte Maggie.
    Der Mann wirkte misstrauisch. An seiner einen Wange zuckte ein Nerv. Rasch zog Maggie eine laminierte Karte aus der Tasche und hielt sie ihm unter die Nase.
    »Ich bin vom Sozialamt«, erklärte sie. »Ich komme wegen Michelle Doyce.«
    »Ist das die im Erdgeschoss?«, fragte der Mann. »Die habe ich noch kaum zu Gesicht bekommen.« Er trat vor die Tür und sperrte auf. »Wollen Sie rein?«
    »Ja, bitte.«
    Der Mann zuckte nur mit den Achseln.
    »Komm schon, Buzz«, sagte er. Maggie hörte die Krallen des Hundes über den Boden klacken, als er ins Haus und dann die Treppe hinaufrannte. Sein Herrchen folgte ihm nach oben.
    Sobald Maggie eingetreten war, schlug ihr der Gestank von Schimmel, Müll, Bratfett und Hundekot entgegen, vermischt mit anderen Gerüchen, die undefinierbar waren – ein Potpourri, das ihr fast das Wasser in die Augen trieb. Sie zog die Haustür hinter sich zu. Was früher einmal die Diele eines Privathauses gewesen sein mochte, war nun mit Paletten, Farbdosen, offenen Müllsäcken und einem alten Fahrrad ohne Reifen zugestellt. Die Treppe lag direkt vor ihr. Die erste Tür links, durch die man früher wohl das Wohnzimmer betreten hatte, war zugemauert. Maggie ging an der Treppe vorbei bis zu einer Tür weiter hinten, klopfte fest dagegen und lauschte. Drinnen war ein kurzes Rascheln zu hören, dann nichts mehr. Sie klopfte noch ein paarmal und wartete. Schließlich klapperte etwas, dann schwang die Tür nach innen auf. Erneut zückte Maggie ihre laminierte Karte.
    »Michelle Doyce?«, fragte sie.
    »Ja«, antwortete die Frau.
    Maggie konnte selbst nicht genau festmachen, was sie an ihrem Gegenüber so seltsam fand. Die Frau wirkte gewaschen und trug ihr Haar ordentlich gekämmt – allerdings fast zu ordentlich, als hätte sie es wie ein kleines Mädchen angefeuchtet und dann derart glatt gestriegelt, dass es ganz flach am Kopf anlag. Noch dazu war es so dünn, dass überall die bleiche Kopfhaut

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